News Bild Ausstellung „200 Jahre Universität Breslau“ in der Bischöflichen Zentralbibliothek eröffnet - mit Lokalteil „Ehemalige Breslauer Theologiestudenten im Bistum Regensburg“

Ausstellung „200 Jahre Universität Breslau“ in der Bischöflichen Zentralbibliothek eröffnet - mit Lokalteil „Ehemalige Breslauer Theologiestudenten im Bistum Regensburg“

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(pdr) Am vergangenen Freitag, 13. Juli 2012, wurde in der Bischöfliche Zentralbibliothek Regensburg die Ausstellung „200 Jahre Universität Breslau“ mit Lokalteil „Ehemalige Breslauer Theologiestudenten im Bistum Regensburg“ eröffnet. Unter den zahlreichen Besuchern hatten sich auch die Universitätsrektoren a.D. Prof. Dr. Helmut Altner und Prof. Dr. Alf Zimmer eingefunden. Zur Eröffnung hielt der Lehrstuhlinhaber für Kunstgeschichte und Leiter des Universitätsmuseums Breslau, Prof. Dr. Dr. h.c. Jan Harasimowicz, den Festvortrag. Bei dieser Gelegenheit wurde die Jubiläumsmedaille der Universität Breslau an einige Persönlichkeiten aus dem süddeutschen Raum, so an Prof. Dr. Thomas Wünsch (Passau) und Prof. Dr. Dietmar Peil (München), verliehen.

Mit Kabinettsorder vom 3. August 1811 hatte der preußische König Friedrich Wilhelm III. die Vereinigung der Universität Frankfurt an der Oder („Viadrina“, gegründet 1506) mit der Jesuitenhochschule Breslau („Leopoldina“, gegründet 1702) zur neuen preußischen Universität Breslau verfügt. Dieses Datum nahm die heutige polnische Universität Breslau/Wroclaw zum Anlass, im Oktober 2011 eine große internationale wissenschaftliche Konferenz „Die Universität Breslau in der europäischen Kultur des 19. und 20. Jahrhunderts“ zu veranstalten und eine Ausstellung zum Thema „200 Jahre Universität Breslau“ zu erarbeiten.

Diese Ausstellung ist nun als Wanderausstellung in Deutschland unterwegs. Sie war bereits in Halle, Köln, Siegen, Marburg und Berlin zu sehen. Auf 40 Schautafeln wird die Geschichte der Universität und ihrer einzelnen Fakultäten sehr anschaulich entwickelt, das ganze zweisprachig, in Deutsch und Polnisch. Behandelt werden neben den Vorgängerinstitutionen „Viadrina“ und „Leopoldina“ die säkularisierten Kirchengüter als Grundstock der neuen Universität, die fünf Gründungsfakultäten –Katholisch-Theologische Fakultät, Evangelisch-Theologische Fakultät (eine Besonderheit, dass diese beiden Fakultäten damals an einer Universität nebeneinander existierten), Recht, Medizin und Philosophie, die Universitätsbibliothek, die Studenten-Organisationen und die polnische Universität Wroclaw nach dem Einschnitt von 1945 in ihrer Entwicklung bis heute.

Dabei wird ein bunter Mix aus alten Stichen mit Gebäudeansichten, Fotos berühmter Gelehrter und ihrer wichtigen Werke geboten. Wer weiß schon, dass der Patrologe Berthold Altaner, der Jurist Werner Sombart, der Psychologe Wilhelm Dilthey, der Germanist Hoffmann von Fallersleben, der Historiker Theodor Mommsen oder der Chemiker Robert Bunsen in Breslau lehrten?

Ergänzt wird die Ausstellung durch einen in Regensburg erstellten lokalgeschichtlichen Teil, in den Archiv- und Bibliotheksdirektor Msgr. Dr. Paul Mai einführte. Dokumentiert wird, wann und wie viele Priester aus Breslau im Bistum Regensburg Dienst taten. Dabei konnten zwei Schwerpunkte festgestellt werden: In der Kulturkampfzeit des Bismarckreiches – von 1876 bis 1882 – wurden 18 schlesische Priester im Bistum Regensburg angestellt, denen eine Tätigkeit in der Heimatdiözese Breslau verwehrt war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden durch Flucht und Vertreibung 82 Geistliche in das Bistum Regensburg verschlagen. Ein Teil davon zog weiter nach Westen sowie in den Norden Deutschlands. Mehr als die Hälfte aber blieb im Bistum Regensburg auf Dauer. Diese Geistlichen fanden eine Anstellung als Seelsorger im Pfarrdienst oder auch in den Schulen verschiedener Art.

Die Ausstellung wir im Foyer der Bischöflichen Zentralbibliothek Regensburg, St. Petersweg 11-13, bis 10. August 2012, zu den Öffnungszeiten der Bibliothek gezeigt. Der Eintritt ist frei.



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