News Bild Begegnung mit dem II. Vatikanischen Konzil - 2. Symposium zum 50. Konzilsjubiläum

Begegnung mit dem II. Vatikanischen Konzil - 2. Symposium zum 50. Konzilsjubiläum

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Es sei Aufgabe der Kirche, ‚die Zeichen der Zeit‘ von der das Konzil gesprochen habe, auszumachen und im Licht des Evangeliums zu deuten (vgl. GS 4), so führte Rektor Prof. Dr. Klaus Peter Dannecker bei seiner Begrüßung aus. Bischof Dr. Stefan Ackermann, der Magnus Cancellarius der Theologischen Fakultät Trier, legte in seinem Grußwort dar, dass die Dokumente des II. Vatikanischen Konzils noch nicht vollständig gehoben werden seien, die Aufgaben des Konzils seien noch nicht eingelöst.

Es sei eine besondere Herausforderung, die Texte des II. Vatikanischen Konzil zu deuten, betonte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer in seinem Vortrag ‚Der Geist des Konzils - Überlegungen zur Konzilshermeneutik‘. Für diese Deutung habe sich inzwischen die Rede vom „Geist des Konzils“ eingebürgert. Was darunter zu verstehen sei, werde unterschiedlich beschrieben. Eine Auslegung von Kardinal Ratzinger aufgreifend, wonach die „Lektüre des Buchstabens der Dokumente … ihren wahren Geist entdecken lassen können“, deutete Bischof Dr. Rudolf Vorderholzer als einen Grundsatz der Textauslegung. Bereits Paulus spreche davon, dass Christen durch den Geist dazu befähigt seien „Diener des Neuen Bundes zu sein, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes“ (2 Kor 3, 6). „Erst im Blick auf Christus, im Glauben an ihn“, enthülle „der Geist den tieferen Sinn der Schrift“. Nur wer sich Christus zuwende, empfange von ihm und seinem Geist das wahre Verständnis der Schriften. „Wo hingegen die Schrift ins bloß historisch Vergangene eingeschlossen“ werde, werde „sie zum toten Buchstaben“. Diese Bibelhermeneutik müsse auch für die Auslegung der Texte des II. Vatikanums gelten; aus diesem Grunde seien auch letztlich alle Versuche zum Scheitern verurteilt, die den Geist des Konzils unabhängig von einer sorgfältigen Lektüre, Analyse und Interpretation des Konzilstextes suchten.

Bei dem im Anschluss daran folgenden Ponitifikalamt in der Jesuitenkirche führte der frühere Professor für Dogmatik der Theologischen Fakultät Trier, Bischof Dr. Voderholzer aus, dass einer der zentralen Aussagen des II Vatikanischen Konzils die Berufung zur Heiligkeit aller sei. Dies sei auch bereits ein Anliegen des Tagesheiligen, Franz von Sales gewesen.

Nach einer Mittagspause gab es Gelegenheit, sich in verschiedenen Interessengruppen eingehender mit den Konstitutionen des II. Vatikanischen Konzils zu beschäftigen.

Mit einer Podiumsdiskussion klang das gut besuchte Symposium aus. Prof. Dr. Andreas Heinz, ein „Zeitzeuge“, Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, der im Jahr der Konzilsan­kündigung geboren wurde sowie Anna Meiers und Lisa Wollscheid, die beide lange nach dem Konzil geboren wurden, berichteten dabei von ihren Erfahrungen. In einer gelungenen Moderation konnte Prof. Dr. Johannes Brantl deren Eindrücke und Urteile zum Anliegen des Konzils sowie dessen wichtigsten Weichenstellungen zusammentragen. Auch das Plenum beteiligte sich abschließend an der Reflektion.

Nach den Dankesworten, insbesondere auch an den Hauptreferenten und an alle Helfer sprach der Rektor, Prof. Dr. Klaus-Peter Dannecker, die Einladung zum nächsten Symposium aus.

Autorin: Margarete Eirich

 



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