News Bild "Der Glaube an den lebendigen Gott muss wachgehalten werden!" Bischof Rudolf Voderholzer beim Studientag im Bistum Augsburg

"Der Glaube an den lebendigen Gott muss wachgehalten werden!" Bischof Rudolf Voderholzer beim Studientag im Bistum Augsburg

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Am Montag war Bischof Rudolf Voderholzer zu Gast im Bistum Augsburg: Dort nahm er im Rahmen der Ulrichswoche am Studientag für Priester, Diakone und hauptamtliche Laien des Bistums Augsburg teil. Die diesjährige Ulrichswoche vom 3. bis 12. Juli im Bistum Augsburg steht unter dem Motto „Lumen Fidei - Das Licht des Glaubens" – hierbei wird an die gleichnamige erste Enzyklika von Papst Franziskus aus dem Jahr 2013 angeknüpft.

Bischof Rudolf zelebrierte  zunächst in Augsburg eine Heilige Messe in St. Ulrich und Afra und hielt dabei eine Kurzpredigt.  In dieser ging er auf die Worte „Licht“ und „Salz“ näher ein – zwei Worte, die in der Bergpredigt besondere Bedeutung tragen. „So unterschiedlich das Salz und das Licht auch sein mögen, sie entfalten sich beide in ihrem Dasein für etwas anderes“, betonte er. Denn: So wie man ohne das Licht der Sonne nicht sein könne, so sei ohne Salz alles geschmacklos und fade. Wenn der Herr uns als Kirche Salz der Erde nenne, so sei damit eine Aufgabe verbunden, in der wir unersetzbar sind. „Diese Unersetzlichkeit liegt für uns darin, den Himmel offen zu halten, den Glauben an den lebendigen Gott wach zu halten.“ Der größte Dienst für uns bestehe darin, die Menschen hinzuführen zum Gebet und zu Gott, so der Bischof weiter.

Im Anschluss referierte Bischof Rudolf über das Thema „Katholizität der Kirche“. Diese bedeute, dass die gesamte Kirche die Fülle Christi in sich trage und weitervermittle. Zwei wesentliche Elemente seien die Bindung an Christus und die Universalität. Auch wenn der Begriff der „Katholizität“ im Neuen Testament nicht genannt werde, so sei er dort dennoch durch den Pfingstbericht in seiner Bedeutung gegenwärtig. Hierbei betonte der Regensburger Oberhirte, dass sich im deutschsprachigen Raum vor allem seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ein Begriff von „Gemeinde“ etabliert habe, der Gefahr laufe, ein Verständnis von Kirche zu begünstigen, dass die weltweit eine Kirche lediglich als eine Summe von einzelnen, autonomen Gemeinden erscheinen lässt. Bischof Voderholzer erinnerte in diesem Zusammenhang an die Diskussion von Joseph Ratzinger und Walter Kasper über das Verhältnis von Universal- und Ortskirche  aus dem Jahr 2000, aus der sich herauskristallisierte, dass zwar einerseits beide Einheiten nicht gegeneinander ausgespielt werden können, jedoch aus heilsgeschichtlicher Perspektive der Universalkirche ein Vorrang gegenüber der Ortskirche eingeräumt werden müsse. Anhand des Beispiels der Taufe, die nicht nur für die jeweilige Ortskirche wirksam ist, sondern selbstverständlich für die Gesamtkirche gilt, plädiert Bischof Rudolf für einen differenzierten Umgang der Begriffe „Kirche“ und  „Gemeinde“, um nicht die Universalität bzw. Katholizität der einen Kirche zu verdunkeln.



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