News Bild Sudetendeutsche und Bischof Rudolf Voderholzer betonen tiefe gegenseitige Verbundenheit

Sudetendeutsche und Bischof Rudolf Voderholzer betonen tiefe gegenseitige Verbundenheit

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Auf diese Begegnung hatte sich Bischof Rudolf Voderholzer im Vorfeld besonders gefreut: Am vergangenen Freitag, 14. März, traf er eine regionale Abordnung der Sudetendeutschen Landsmannschaft im Hotel Bischofshof am Regensburger Dom. Neben dem Vorsitzenden des Heimatkreises Mies-Pilsen e.V., Dr. Hans Mirtes, nahmen außerdem die Obleute von Oberbayern und Schwaben, Johann Slezak und Felix Vogt-Gruber, der Visitator, i.R. Msgr. Karl Wuchterl, der Kirchenhistoriker Prof. Rudolf Grulich und weitere Persönlichkeiten und Sponsoren teil.

Während des freudigen Beisammenseins präsentierte Bischof Rudolf den Anwesenden zwei aus dem Kreis der Sudetendeutschen ihm gemachten Geschenke:: Ein jeweils eigens für ihn angefertigtes Brustkreuz („Pektorale“) sowie einen Bischofsstab - mit "böhmischem Einschlag". Beides wurde im Kloster Münsterschwarzach in Unterfranken unter Leitung von Sabine Bechtel hergestellt. In der Münsterschwarzacher Goldschmiede arbeiten ausschließlich Weltchristen – gegenwärtig vier Gold- und Silberschmiede sowie ein Auszubildender.

Sowohl der Stab als auch das Brustkreuz erinnern an die Silbervorkommen der Gegenden von Mies und Kladrau und wurden durch Spenden ermöglicht, die der Heimatkreis Mies-Pilsen e.V. gesammelt hatte. Hiermit sollte, so betonte dessen Vorsitzender Dr. Mirtes, ein deutliches Zeichen der Verbundenheit zwischen der sudetendeutschen Landsmannschaft und Bischof Rudolf gesetzt werden. Die gemeinsame Verbundenheit im katholischen Glauben sei hierbei von besonderer Tragweite, die auch Bischof Voderholzer betonte. Bischof Rudolf erklärte den Anwesenden auch die tiefere Symbolik des für ihn angefertigten Brustkreuzes und des Bischofsstabs: Das Brustkreuz ist ein sehr schlicht gearbeitetes Reliquienkreuz, das dem historischen Regensburger Sailer-Kreuz nachempfunden ist. Es enthält Reliquien der Diözesanheiligen Wolfgang, Emmeram und Erhard, die rückseitig eingearbeitet wurden. Geschmückt wird es von einem böhmischen Granaten. Der Bischofsstab besteht aus drei zusammenschraubbaren Teilen aus Silber mit einem Griff aus heimischen Nussbaum. Das 4-teilige Wappenschild, in der Mitte des Stabes, zeigt in zwei Feldern die Insignien der Diözese Regensburg, das A und O des Evangeliums und die Brücke als Symbol der Steinernen Brücke, und des Brückenheiligen Johann von Nepomuk. In der Krümmung des Stabes ist auf der einen Seite der Heilige Wolfgang mit dem Beil im Baumstumpf dargestellt. Er hält in seiner Hand die Schlosskirche von Kladrau in Böhmen, wohin die familiären Wurzeln des Bischofs reichen. Auf der anderen Seite befindet sich das Christusmonogramm, das einem alten Regensburger Motiv nachempfunden ist. Auch den Stab schmückt ein böhmischer Granat.

Stichwort Brustkreuz und Bischofsstab

Das Pektorale (Brustkreuz) ist ein Würdezeichen für einen Papst, Kardinal, Bischof, Abt (und Äbtissin) sowie einen Propst. Es wird an einer Kordel oder einer Kette um den Hals getragen. Es ist nicht als äußeres Schmuckzeichen zu verstehen, sondern weist auf die Zugehörigkeit zu Jesus Christus hin. Damit ist es Ausdruck des Bekenntnisses und Vertrauens des Würdenträgers in die aus dem Kreuz erwachsende Kraft.

Bischofsstäbe wiederum sind in der katholischen Kirche geistlichen Würdenträgern mit eigenem Jurisdiktionsbereich vorbehalten – und damit nicht nur Bischöfen, sondern auch Äbten. Ein Bischofsstab verweist auf die Hirtenfunktion des Amtsträgers. Wie „der gute Hirte“ Jesus Christus soll deshalb auch der Bischof die Gläubigen in seiner Diözese leiten und weiden. Diesen gekrümmten Stab trägt der Bischof beim Ein- und Auszug aus der Kirche, bei der Verlesung des Evangeliums und bei der Predigt und ist außerdem Ausdruck seiner Amtsvollmacht. Nehmen mehrere Bischöfe oder Geistliche mit dem Recht der Pontifikalien an einer liturgischen Feier teil, trägt in der Regel nur der Vorsteher der Feier den Hirtenstab. Der Papst trägt keinen Krummstab, sondern einen Kreuzstab („Ferula“).

 

 

 



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