News Bild Wortgottesdienst für Demenzkranke und deren Angehörige in St. Pius bei den Barmherzigen Brüdern in Regensburg

Wortgottesdienst für Demenzkranke und deren Angehörige in St. Pius bei den Barmherzigen Brüdern in Regensburg

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Am Kirchweihsonntag, 16. Oktober 2016, luden Caritas Regensburg, die Seniorenseelsorge

im Bistum Regensburg und die Pfarreiengemeinschaft St. Emmeram/ St. Ulrich in die Kapelle des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Regensburg zu einem nicht alltäglichen  Wortgottesdienst ein, der unter dem Leitwort "In deine Hand geschrieben..." stand.

 

Eine Idee wird geboren...

"Die Idee zu diesem Gottesdienst wurde vor drei Jahren im Alten- und Pflegeheim Marienheim in Regensburg geboren", so berichtet die Pädagogin Barbora Pokorny vom Referat Familie und Seniorenhilfe beim Caritasverband Regensburg, "Diakon Thomas Steffl bot damals dort regelmäßig Demenz-Gottesdienste an". Dieses Angebot war aber nur für Bewohner des Marienheimes, nun wollte Barbora Pokorny die Zielgruppe erweitern und auch die Angehörigen mit ansprechen, die selbst eine hervorragende Arbeit in der Sorge um ihren demenziell veränderten Verwandte leisten.

 

...und bekommt ein Gesicht

Bei einem Treffen mit Christoph Braun, dem Leiter der Fachstelle Seniorenpastoral im Seelsorgeamt des Bistums Regensburg, erzählte Barbora Pokorny von ihrer Idee, die bei Christoph Braun gleich auf fruchtbaren Boden fiel. Diakon Ulrich Wabra, der in der Pfarreiengemeinschaft St. Emmeram - St. Ulrich in der Innenstadtseelsorge tätig ist und Bartolomäus Meister von "Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz" wurden noch mit ins Boot genommen. Bei der Wahl des Ortes kam man sehr schnell auf die Kapelle St. Pius im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg.

 

Was ist Demenz eigentlich?

Bartolomäus Meister war früher Altenseelsorger des Bistums Regensburg, nun engagiert er sich im Ruhestand ehrenamtlich bei "Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz". Immer wieder ist von Demenz die Rede, aber worum geht es dabei eigentlich? "Demenz ist eine Lebenssituation, die laut Gerontologen jeden Menschen treffen kann, wenn er nur alt genug wird. Das heißt es ist eine Situation, wo der Mensch immer mehr ins Vergessen gerät, wo er immer mehr in seine Vergangenheit zurückdenkt und dort abgeholt werden muss. Demenz ist momentan noch nicht heilbar, aber es gibt Möglichkeiten, Demenz in gewisser Weise zurückzudrängen. Dazu gehört vor allem sehr viel Aktivität, Bewegung und soziale Kontakte".

 

Premiere in St. Pius

Für Frater Seraphim Schorer OH, den Prior der Barmherzigen Brüder in Regensburg, war es ein Herzensanliegen, für den Demenz-Gottesdienst und die anschließende Begegnung Gastfreundschaft zu gewähren: "Pflegende Angehörige eines demenziell veränderten Menschen leisten Großartiges, denn sie müssen immer für zwei denken, das kann man nicht verstehen, wenn man nicht selbst diese Erfahrung gemacht hat. Deshalb freut es mich sehr, dass wir hier bei den Barmherzigen Brüdern diesen Gottesdienst mit anschließender Begegnung feiern können".

 

Schauen - Riechen -Hören: Erinnern

Als hauptamtlicher Diakon ist Ulrich Wabra in der Pfarreiengemeinschaft St. Emmeram - St. Ulrich auch in der Innenstadtseelsorge tätig. Den Demenz-Gottesdienst im Marienheim übernahm er von seinem Amtsvorgänger Diakon Steffl. Wer einen Gottesdienst für Menschen mit demenzieller Veränderung gestalten will, muss einige grundlegenden Dinge beachten: "Der Gottesdienst ist schon einmal bedeutend langsamer, das ist sehr wichtig, und er bietet Bilder und bekannte Lieder, er bietet Farben und Gerüche, damit bei den Menschen aus der Erinnerung etwas zurückkommt und sie etwas wiedererkennen. Das tut den demenziell veränderten Menschen sehr gut und macht auch als Seelsorger sehr viel Freude". So leitete Diakon Wabra mit zwei Bildern in den Gottesdienst ein - eine Schreibfeder und ein Kugelschreiber - und ging dann weiter zum Hautgefühl, dass man hat, wenn man sich etwas in die Hand schreibt. So führte er hin zur Schriftlesung aus dem Buch Jesaja, wo es heißt: "Sieh her: Ich habe dich eingezeichnet in meine Hände" (Jes 49,16). bei den Fürbitten wurde jeweils ein Weihrauchkorn pro Bitte auf die brennende Kohle gelegt und der Rauch stieg auf, so wie die Gebete zu Gott aufsteigen. Alle Organisatoren waren sich einig, es soll weitere Demenz-Gottesdienste in Regensburg geben.



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