News Bild Zeichen der Versöhnung mit Gott: das Durchschreiten der Pforte

Zeichen der Versöhnung mit Gott: das Durchschreiten der Pforte

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Die Heilige Pforte in Rom spielt seit dem Heiligen Jahr 1300 eine maßgebliche Rolle. Damals wurde eine solche Pforte für die Bischofskirche des Bischofs von Rom, die Lateranbasilika erwähnt.

In einem Brief aus der Zeit heißt es: „Wer dreimal durch diese Pforte schreitet, dem werden die Schuld und Sündenstrafen nachgelassen. Es ist ein Wunder, das die Menschen erleben ...“ Die Heilige Pforte wurde bald auf die Papstkirchen in Rom (S. Maria Maggiore, S. Paolo fuori le mura und S. Pietro in Vaticano) ausgedehnt. Durch diese Pforte sollten die Pilger die Schwelle überschreiten, um sich mit Gott zu versöhnen.

Die Heilige Pforte im Bistum Regensburg findet ihren Platz in der Regensburger Klosterkirche St. Joseph der Karmeliten, Alter Kornmarkt 7. Bischof Rudolf Voderholzer öffnet die Heilige Pforte der Barmherzigkeit nach einem feierlichem Pontifikalamt im Regensburger Dom am Sonntag, den 13. Dezember 2015 (Beginn 10 Uhr).

Traditionell eröffnet der Papst das Heilige Jahr durch das Öffnen der „Porta aurea“ – der Goldenen Pforte – von St. Peter. Gleichzeitig tun dies die Kardinallegaten im Lateran, in S. Maria Maggiore und St. Paul vor den Mauern. Die Tradition des Heiligen Jahres orientiert sich an der alttestamentlichen Tradition des Jobeljahres (Jubeljahr). Jedes siebte Jahr galt als Sabbatjahr, nach sieben mal sieben Jahren war das folgende Jahr (also das 50. Jahr) ein Jubeljahr, in dem die Heilsgeschichte Gottes einen neuen Anfang machte.

Das Durchschreiten der Tore bzw. Pforte(n) stellt Verbindungen mit den Psalmen und damit – ähnlich der Einrichtung des Jubeljahres – mit dem Alten Testament her:

  • Ps 100, 4: Tretet mit Dank durch seine Tore ein. Kommt mit Lobgesang in die Vorhöfe seines Tempels. Dankt ihm, preist seinen Namen.
  • Ps 118, 19: Öffnet mir die Tore zur Gerechtigkeit, damit ich eintrete, um dem Herrn zu danken.

Überhaupt ist das Überschreiten der Schwelle (der Hoffnung – so der Titel einer Enzyklika Johannes Pauls II.) sowie das Durchschreiten von Türen die Anzeige besonderer Augenblicke; wie allerdings die Pforten auch im Zusammenhang der Hölle stehen können: Und die Pforten der Hölle werden die Kirche nicht überwältigen (Mt 16,13).

Das Heilige Jahr

Die Einrichtung eines Heiligen Jahres geht auf Papst Bonifaz VIII. (1294-1303) zurück, als er für das Jahr 1300 ein besonderes, zunächst nur für die Römer gedachtes Pilgerjahr ausrief. In der Einberufungsbulle, die den Beginn auf den 22. Februar 1300 datiert, wurden laut Deutscher Bischofskonferenz noch nicht die Begriffe Heiliges Jahr bzw. Jubeljahr verwendet. Seit 1500 wurde der Jubiläumsablass auf die ganze Welt ausgedehnt. Der Rhythmus der Heiligen Jahre war von Beginn an Schwankungen unterworfen. Bonifaz VIII. legte ihn auf alle 100 Jahre fest, schon bald folgten Änderungen auf einen Abstand von 50 und 33 Jahren. Papst Paul II. legte 1470 endgültig den Rhythmus auf 25 Jahre fest. Das letzte, 26. Heilige Jahr wurde im Jahr 2000 gefeiert. Wie auch immer der Rhythmus der Wiederkehr der besonderen Zeiten und die geistliche Ausgestaltung angesichts der Krisen und Herausforderungen der Zeit war: das mehr als nur eingängige Bild und die Handhabung der Pforte, die zu durchschreiten ist, spielte stets eine maßgebliche Rolle. So auch im Jahr der Barmherzigkeit, das am 8. Dezember 2015 beginnt. Die Verwurzelung der Heiligen Pforte im Alten Testament und die Erinnerung daran ist ein schönes Zeichen der Verbundenheit der Kirche mit dem Volk Israel des Alten Bundes

 



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