News Bild Die Kirche gedenkt der Schmerzen Mariens am 15. September

Die Kirche gedenkt der Schmerzen Mariens am 15. September

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Seit dem 12. Jahrhundert entwickelte sich das Gedenken der Schmerzen Mariens. An diesem Tag erinnert die Kirche an die Schmerzen, die Maria im Laufe ihres Lebens erdulden musste. Das Datum ist dabei nicht willkürlich gewählt: Nur einen Tag nach dem Fest der Kreuzerhöhung werden Marias Schmerzen in den Mittelpunkt gestellt. Die Botschaft: Marias Leben und das Kreuz sind untrennbar miteinander verbunden.

Die Kirche gedenkt der Schmerzen Mariens am 15. September

 

Die sieben Schmerzen

Die Weissagung des Simeon

Mutter, was hast Du gefühlt, als Simeon zu Dir sprach? Was hast Du gedacht, als er sagte: „Deine Seele wird ein Schwert durchdringen?“ Hast Du geahnt, wie wahr dieser Satz werden sollte? Hast Du geahnt, wie Dein Sohn am Kreuz sterben würde, beinahe von Allen verlassen? Vielleicht hast Du mit Deinem Mann darüber gesprochen. Vielleicht habt Ihr Euch gewundert über diesen alten Mann im Tempel. Habt Ihr ihn ernst genommen? Wenn ja – wie grausam muss es für Dich, für Euch gewesen sein: Immer zu wissen, dass etwas geschehen wird, nicht zu wissen, was es sein wird.

 

Die Flucht nach Ägypten

Maria, heimatlos warst Du. Ein Flüchtling. Eine Flüchtlingsfamilie seid Ihr gewesen. Auf dem Weg, mit einem kleinen Kind, einem Neugeborenen. Fernab der Heimat, weit weg von allem Gewohnten. Mutter, knapp seid Ihr dem Tod entronnen. Wie stürmisch muss diese Zeit für Euch gewesen sein. Gerade noch waren die Weisen aus dem Morgenland bei Euch – das alleine wohl schon unbegreiflich genug – als Ihr Euch auf den Weg machen musstet. Mutter, Du kennst das Leid aller, die auch heute flüchten müssen, die auch heute fernab der Heimat leben müssen.

 

Der Verlust des 12-jährigen Jesus

Mutter, was hast Du gedacht, als er plötzlich weg war? Jesus, verschwunden, untergegangen in der Menge der Pilger. Gerade noch Harmonie – jetzt Angst. Was konnte dem 12-Jährigen passiert sein? Ist er Räubern zum Opfer gefallen oder hat er sich verlaufen? Was hast Du gefühlt, als Du ihn im Tempel fandest? Zorn ob des ungehorsamen Kindes, das sich nicht einmal vorstellen konnte, dass sich seine Eltern um ihn sorgen könnten? Trauer wegen des so unverständlichen Satzes, den er sagte: „Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?“ Was hat sich Josef bei diesen Worten gedacht? Vielleicht habt Ihr beide damals schon geahnt, wie besonders er ist. Dass er der Messias ist, der Retter der Welt.

 

Die Begegnung auf dem Kreuzweg

Maria, was hast du gefühlt, als Du ihn da sahst, auf dem Weg nach Golgotha, das schwere Kreuz auf seinen Schultern? Hast Du gehofft, er würde das Leid noch abwenden, mit seiner Macht eingreifen? Wer hat wen getröstet? Du ihn oder er Dich? Welch unvorstellbarer Schmerz, den eigenen Sohn auf dem Weg zum Schlachtplatz zu sehen. Welch unvorstellbare Trauer, einen jungen Menschen in den Tod gehen zu sehen.

 

Der Tod Jesu

Mutter, da standest Du, unter dem Kreuz. Du warst dort, als es geschah. Du warst dabei, als er seinen Geist hingab, als er für das Heil der Welt starb. Hast du geahnt, begriffen, gewusst, dass sich in diesem Augenblick die Welt veränderte? Im Gegensatz zu den Jüngern bist Du nicht fortgelaufen und hast Dich nicht versteckt. Was fühlt eine Mutter, wenn sie dem Martyrium des eigenen Sohnes zuschauen muss, machtlos, schwach, hilflos?

 

Die Kreuzabnahme Jesu

Maria, Du hast ihn in deinen Armen gehalten. So, wie du es getan hast, als er noch ein Kind war – wie damals, als die Welt noch in Ordnung und Dein Sohn sein ganzes Leben vor sich hatte. Warst Du zornig auf Gott, der das zugelassen hatte, der den Sohn hingab, um die Knechte zu retten? Hast Du verstanden, dass dieses Leiden alles andere als sinnlos war? Hast Du gewusst, dass in diesem Leiden der Sinn der ganzen Welt liegt?

 

Die Grablegung Jesu

Mutter, Du musstest zusehen, wie man ihn ins Grab legte. Keine Mutter sollte das eigene Kind begraben – und doch müssen es so viele, täglich, damals wie heute. Mutter, hast Du gewusst, dass dies nicht das Ende war? Sein Tod war der Anfang eines neuen Lebens und einer neuen Welt. Am Kreuz hat Jesus sich erniedrigt. Dadurch aber hat Gott ihn erhöht. Hast Du geahnt, dass Du ihn nur zwei Tage später wieder würdest sehen können? Er ist wahrhaft von den Toten auferstanden: Jesus, der Retter der Welt.



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