News Bild Ein Hirte und Verkündiger des Evangeliums – Kardinal Müller stellte in Kloster Weltenburg das neue Buch von Kardinal Sarah vor

Ein Hirte und Verkündiger des Evangeliums – Kardinal Müller stellte in Kloster Weltenburg das neue Buch von Kardinal Sarah vor

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Die Leute rannten ihnen sprichwörtlich die Bude ein – am vergangenen Donnerstagabend fand in Kloster Weltenburg auf Einladung des fe-Verlags eine Buchvorstellung mit hochkarätigen Gästen statt. „Herr bleibe bei uns“, das neue Buch von Kardinal Robert Sarah, wurde von Kardinal Gerhard Ludwig Müller vorgestellt. Im Anschluss stand der Autor selbst für Fragen zur Verfügung.

Alle hörten gebannt zu

„Ich freue mich, dass so großes Interesse besteht an dieser Veranstaltung. Das ist auch ein Zeichen dafür, wie wichtig den normalen Gläubigen die Vorgaben und Botschaften von Menschen wie Kardinal Sarah und Kardinal Müller sind“, begrüßte Bernhard Müller, der „andere Müller“ vom Fe-Verlag, die Masse an Gästen im Gartensaal des Klosters Weltenburg. Sie saßen auf Anrichten, manche sogar buchstäblich zwischen den Stühlen, kein Fußbreit Boden blieb mehr frei, so groß war der Ansturm auf diese Veranstaltung. Und alle hörten sie gebannt den Worten Kardinal Müllers und Kardinal Sarahs zu.

„Hilfe bringt nur das Gebet“

Kardinal Müller griff den Ort der Buchvorstellung mit einem Zitat von Kardinal Sarah auf. „Die wahre Reform der Kirche ging immer von den Klöstern aus. Dort fand die Kirche immer wieder spirituell Kraft.“ Dabei  betonte er, dass die Kirche keine vom Menschen gemachte Stiftung ist, sondern in Christus heilsnotwendiges Zeichen und Werkzeug für die Vereinigung der Menschen mit Gott, wie es das zweite Vatikanum formuliert hat. Aus ihrer Krise könne sich die Kirche darum nicht mit weltlichen Beratungsagenturen, oder, wie eine politische Partei, mit einem verjüngten Programm retten. Hilfe bringe nur das Gebet. „Gnade der Bekehrung für uns selbst und unsere Nächsten, für die ganze Welt. Dazu lädt Kardinal Sarah ein“, hob Kardinal Müller die wichtige Rolle Kardinal Sarahs hervor.

„Kardinal Sarah ist eine leise, unaufdringliche, aber unüberhörbare Stimme“

Denn es stelle sich die Frage nach der Orientierung: „Was, wenn niemand den Leuten erklärt, was die Heilige Messe bedeutet?“, fragte Kardinal Müller. Die Menschen müssten mit Herz und Verstand in den Glauben an Christus und in das Mysterium der Liebe Gottes eingeführt werden. Dafür bedürfe es glaubwürdiger Missionare, die das Evangelium Christi predigen, und Priester, die Vorbilder für die Herde Christi sind. „In Kardinal Sarah steht ein solcher Missionar und Priester Gottes vor uns“, sagte Müller. Und weiter: „In seiner Klarheit ist Kardinal Sarah eine leise, unaufdringliche, aber gerade darin unüberhörbare Stimme in der katholischen Kirche geworden, gerade als Hirte und Verkündiger des Evangeliums.“ Dem stellte er die Lautstärke kirchlicher Dokumente und Reformprogramme entgegen, „die die Kirche wieder näher an den Menschen bringen wollen, dabei aber den Namen Gottes bewusst verschweigen.“

„Wer seine Identität aufgibt, kann auf keine Relevanz mehr hoffen.“

Es sei geradezu erschütternd, wenn sich Priester und Mönche, die ihr Leben ganz Gott geweiht haben, sich in einem weltlichen Leben gefallen. Verweltlichung bedeute ja gerade den Verlust der Relevanz. Und: „Wer seine Identität aufgibt, kann auf keine Relevanz mehr hoffen.“ Relevanz werde nur durch die Treue zum Evangelium bewahrt. Bei Kardinal Sarah dagegen spüre man auf jeder Seite seines neuen Buches den Eifer für das Haus Gottes. Dort werden als Leitlinien der inneren Erneuerung vier Punkte benannt, die den Kern katholischer Identität ausmachen: Verbundenheit mit Gott im Gebet, die Kenntnis der katholischen Lehre, die Treue und Liebe zu Petrus, dem Papst, und den Bischöfen sowie die brüderliche Liebe. Für die Reform der Kirche empfehle Kardinal Sarah keine weitere Strukturreform, keine Anpassung und kein Verschweigen unangenehmer Wahrheiten. Der Ausweg seien schlicht die drei göttlichen Tugenden, Glaube, Liebe und Hoffnung, sowie die vier Kardinaltugenden, Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung. „Durch diese gelangen wir zu Gott und durch diese werden wir von Gott getragen“, so Kardinal Müller.

Viele in ihrem Glauben gestärkt

Zum Abschluss bedankte sich Kardinal Müller bei Kardinal Sarah für sein stilles, glaubwürdiges Leben und Wirken als Priester: „Ich danke Ihnen für Ihr apostolisches Zeugnis, für Ihre 50 Jahre im priesterlichen Dienst. Sie haben so viele in ihrem Glauben an Jesus Christus, den Sohn Gottes gestärkt. Mit Ihrem Buch lassen Sie uns so getröstet und gestärkt zurück, wie damals der Herr die Jünger von Emmaus, die mit brennendem Herzen zurück nach Jerusalem eilten.“



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