News Bild Erstes stationäres Hospiz der Malteser in Bayern eröffnet

Erstes stationäres Hospiz der Malteser in Bayern eröffnet

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Mit der Eröffnung des stationären Hospizes Sankt Felix in Neustadt an der Waldnaab hat die 20-jährige ambulante Hospizarbeit der Malteser im Raum Weiden/Neustadt ihre Vollendung gefunden. Bundesweit gibt es derzeit 105 Angebote ambulanter sowie stationärer Hospizarbeit der Malteser. Bayerns erstes stationäres Hospiz der Hilfsorganisation wurde nun am 01. Februar offiziell durch Bischof Dr. Rudolf Voderholzer und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, Mitglied des Malteser Ritter-Ordens, eröffnet.

Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Hauskapelle des Hospizes begann die Eröffnunsgsfeier.

Pater Sigmund vom Kloster St. Felix war es vorbehalten, die ca. 160 Gäste willkommen zu heissen. Nahezu alle, die in der Region Rang und Namen haben, hatten sich zum Pontifikalgottesdienst mit dem Diözesanbischof eingefunden. Der Franziskaner-Minorit erzählte, dass er das Haus bestens kenne und den Wechsel von Krankenhaus zu Palliativstation und nun zum Hospiz aktiv miterlebt hat und in dieser Zeit die Menschen dort begleiten und betreuen durfte. „Ich werde mich mit gleicher Hingabe den Gästen im Hospiz widmen“, versicherte der Ordensgeistliche und freute sich besonders, dass das Hospiz den Namen des heiligen Felix trägt.

 

„Nur weil es den Tod gibt, hat das Leben eine Bedeutung.“

Der Bischof, der mit zahlreichen Geistlichen aus der Region den Gottesdienst zelebrierte, sprach in seiner Predigt von zwei Paradoxien.

„Alt werden wollen wir alle, aber alt sein will keiner.“ Der Tod gehöre zum Leben, weil er das Leben beendet. Ein Fußballspiel, so der Bischof, wäre wohl todlangweilig, wenn es keinen Schlusspfiff gäbe. „Nur weil es den Tod gibt, hat das Leben eine Bedeutung.“ Er mache das Leben spannend und interessant und deshalb sei es wichtig, was man hier und heute tue. Auf das Hospiz kommend zeigte sich der Oberhirte dankbar, dass inzwischen Palliativmedizin und Hospizgedanke in der Gesellschaft Interesse finden.

 

„Aktive Sterbehilfe aber muss ein Tabu sein.“

„Aktive Sterbehilfe aber muss ein Tabu sein“, warnte der Bischof. Kardinal Reinhard Marx zitierend sagte Voderholzer: „Gebt uns die Sterbenden. Wir wollen alles tun, dass sie nicht durch die Hand anderer, sondern an der Hand anderer ihre letzte Stunde erleben, bis Gott entscheidet“. Zum Abschluss des Gottesdienstes erteilte der Bischof allen Mitarbeitern des Hospizes den Einzelsegen.

<link https: www.bistum-regensburg.de typo3conf ext mediathek_main uploads _blank external-link-new-window vollen>Lesen Sie die Predigt von Bischof Voderholzer in voller Länge nach.

Ein Meilenstein

Der Geschäftsführer des Hospizes und Diözesangeschäftsführer der Malteser Dr. Frank Becker zeigte sich beim anschließenden Empfang auch im Namen von Hospizleiterin Susanne Wagner überwältigt von dem Zuspruch. Die Diözesanleiterin der Malteser Adelheid Freifrau von Gemmingen sprach davon, dass ein lang gehegter Wusnch nun endlich in Erfüllung gehe und schilderte kurz den langwierigen Weg bis zur Eröffnung. Aber nun sei es in Zusammenarbeit mit den Kliniken Nordoberpfalz gelungen, einen Meilenstein zu setzen. Die Hospizarbeit der Malteser erlebe mit dem heutigen Tag einen Leuchtpunkt für die Landkreise Neustadt und Tirschenreuth, sowie für die Stadt Weiden. „Wir werden im Hospiz Sankt Felix die Menschen bis zu ihrem natürlichen Lebensende nicht allein lassen in ihrer Angst“, versicherte die Baronin. Die christliche Einrichtung stehe allen Kranken offen, egal welcher Religion sie angehören.

Landrat Andreas Meier dankte in seinem Grußwort auch als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Kliniken Nordoberpfalz AG für das Hospiz, das auf die gesamte Region ausstrahle. Hier fänden Schwerstkranke einen würdigen, respektvollen und liebevollen Ort.

Bayerns Innenminister Joachim Hermann gratulierte der gesamten nördlichen Oberpfalz zu diesem beeindruckenden Gesamtkonzept der Palliativmedizin und der Hospizarbeit auch im Namen von Gesundheitsministerin Melanie Huml und betonte, dass man soweit noch lange nicht überall sei in Bayern.



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