News Bild Höhepunkt der internationalen Ministrantenwallfahrt: Papstaudienz und Begegnung mit Benedikt XVI.

Höhepunkt der internationalen Ministrantenwallfahrt: Papstaudienz und Begegnung mit Benedikt XVI.

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(pdr) Am Mittwoch war der Höhepunkt der internationalen Ministrantenwallfahrt mit der Papstaudienz und der Begegnung mit Papst Benedikt XVI auf dem Petersplatz. Auch Bischof Gerhard Ludwig nahm mit weiteren 20 Bischöfen aus den verschiedensten Ländern daran teil. Ein farbenprächtiges Bild boten die Pilgergruppen der Ministranten und Ministrantinnen, darunter 3450 Jugendliche aus der Diözese Regensburg. Bereits beim Eintreffen auf dem Petersplatz ließen sich die Pilger ganz in den Bann des internationalen Treffens mit 43.000 Jugendlichen aus 18 Nationen ziehen.

Beim Vorprogramm unter der Organisation von "Coetus Internationalis Ministrantum" war heitere, erwartungsvolle Stimmung auf dem gesamten Platz. Neue geistliche Lieder und einführende Texte wechselten sich ab. So sprach Bischof Dr. Franz-Josef Bode, Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, Gedanken zum Leitwort „Spiritus vivificat - Der Geist macht lebendig“. Er nahm die beliebte Kommunikation der Jugendlichen mit Kurzbotschaften per SMS als Beispiel für die Frohe Botschaft. „Für mich enthalten die Worte Gottes solche wichtigen Kurzbotschaften, die sich einprägen; ebenso die Kraft des Geistes, der uns lebendig macht, wie unser Leitwort sagt“, so der Jugendbischof. Anhand der sieben Gaben des Heiligen Geistes gab Bischof Bode den Ministranten und Ministrantinnen aus aller Welt SMS mit: "Die SMS nicht löschen, nicht nur speichern, sondern auch bearbeiten, umsetzen, antworten und auf Sendung bleiben durch den Dienst am Altar. So macht der Geist viele lebendig mit seinen Gaben, die uns durch ihre Kurzbotschaften geistlich fit halten und alle Minis maxi machen“, so sein Leitwort.

Eine Welle der Begeisterung ging durch die Ministrantenschar, als Papst Benedikt XVI. auf dem Petersplatz ankam. Jubel- und Beifallsstürme begleiteten seine Fahrt durch die Pilgergruppen, bei der er den Segen spendete. Etliche der Regensburger Ministrantengruppen hatten das Glück, ganz nah an den Wegen einen Platz gefunden zu haben und sahen so den Heiligen Vater aus nächster Nähe. Mit herzlichen Worten begrüßte Weihbischof Martin Gächter aus der Schweiz, der Präsident von C.I.M., Papst Benedikt XVI. und überreichte ihm das Ministranten-Wallfahrtstuch. Alle 43.000 Pilger aus den 18 verschiedenen Nationen tragen dieses Tuch in den unterschiedlichen Länderfarben. So waren fast 35.000 hellblaue deutsche Tücher zu sehen. „Heiliger Vater, passen Sie gut auf ihr weißes Einzelstück auf. Alle Ministranten und Ministrantinnen hier auf dem Platz tauschen gerne ihre Tücher aus und auf das weiße Tuch wären alle ganz scharf“, sagte Bischof Gächter lachend. Papst Benedikt XVI freute sich, legte sofort sein Tuch um die Schultern und sagte: „Danke für das Tuch, durch dass ihr mich wieder zum Ministranten erhoben habt.“

In seiner Ansprache erzählte Benedikt XVI. den Jugendlichen, dass er 1935 als Ministrant angefangen habe und es eine lange Wegstrecke bis hierher sei. Die Botschaft, die er den Ministranten und Ministrantinnen heute mitgeben möchte, solle sie im Leben und im Dienst der Kirche begleiten. Die Apostel seien Freunde Jesu gewesen. Er selbst habe sie so genannt beim Letzten Abendmahl und zu ihnen gesagt: „Ich nenne euch nicht mehr Knechte, sondern Freunde.“ Sie seien Apostel und Zeugen Christi gewesen, eben weil sie seine Freunde waren. Sie waren durch das Band der Liebe vereint, das der Heilige Geist mit Leben erfüllte.

Aus dieser Sicht möchte Papst Benedikt das Motte der Pilgerfahrt verstehen: „Spiritus vivificat“. „Der Geist macht eure Beziehung zu Christus lebendig, er macht sie zu einer innigen, tiefen Freundschaft, die dem Leben eines jungen Menschen Sinn schenken und ihn zu einem mutigen Zeugen des Evangeliums machen kann“, so Papst Benedikt zu der großen Ministrantenschar. „Als Ministranten seid ihr Freunde und Apostel Jesu Christi.“ Der Heilige Vater ermunterte die Jugendlichen, auf die Stimme Gottes mit großer Bereitschaft zu hören. Wenn Ministranten an der heiligen Liturgie teilnehmen und ihren Dienst am Altar leisten, würden sie vor allen ein Zeugnis ablegen. „Eure gesammelte Haltung, eure Frömmigkeit, die aus dem Herzen kommt und sich in äußeren Gesten zeigt, euer Gesang, eure liturgischen Antworten: all das ist Apostolat“, so Papst Benedikt. Der Bund der Freundschaft mit Jesus habe seine Quelle und seinen Höhepunkt in der Eucharistie. Hier seien die Ministranten Jesus sehr nahe und sie sei das bedeutendste Zeichen seiner Freundschaft. „Wenn ihr mit Jesus vereint bleibt und seine Worte in euch bleiben, dann seid ihr wirklich seine Apostel und werdet in allen Bereichen eures Lebens Früchte des Guten und des Dienstes hervorbringen: in der Familie, in der Schule und in eurer Freizeit,“ betonte der Heilige Vater.

Abschließend forderte Papst Benedikt die Jugendlichen auf: „Tragt die Liebe, die ihr in der Liturgie empfangt, zu allen Menschen, besonders wo ihr seht, dass es an Liebe fehlt; in der Kraft des Heiligen Geistes sollt ihr Jesus gerade dorthin bringen. So wird dieses Brot, dass vor euren Augen am Altar gebrochen wird, geteilt und vermehrt, und wie damals die zwölf Apostel helft ihr Jesus heute dabei, das Brot des Lebens unter den Menschen unserer Zeit in ihren verschiedenen Lebenslagen auszuteilen. Liebe Ministranten, seid immer Freunde und Apostel Jesu!“

Papst Benedikt grüßte auf deutsch, italienisch, französisch, ungarisch, englisch, spanisch, portugisisch, serbisch, slowakisch, slowenisch, ukrainisch und rumänisch alle Versammelten, die mit lautem Applaus den Gruß erwiderten. Gemeinsam wurde das Vaterunser auf lateinisch gebetet, bevor Papst Benedikt seinen apostolischen Segen erteilte. Viel Zeit nahm sich Papst Benedikt, um auf die vielen Menschen zuzugehen, die ihm die Hände reichten. Es war für alle Wallfahrer ein wunderbarer Tag der Begegnung mit dem Oberhirten der universalen Kirche und Jugendlichen aus vielen verschiedenen Nationen, die im gemeinsamen Glauben verbunden sind.



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