News Bild Kreuze in Klassenräumen – ein Blick in die Geschichte

Kreuze in Klassenräumen – ein Blick in die Geschichte

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Den Band „Geschichte der Stadt Kelheim von 1933 bis 1945“ hat Josef Stadler vor kurzem Bischof Rudolf Voderholzer überreicht. In dieser Chronik, verfasst von Rudibert Ettelt, findet sich ein Kapitel zum „Kreuzerlass“, das nicht zuletzt vor dem Hintergrund der aktuellen Kreuzdebatte Interesse findet.

 

Was war in Kelheim geschehen?

Seit Oktober 1941 waren im Landkreis Kelheim auf Anordnung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus Kreuze aus Schulzimmern entfernt worden. Das Schulgebet wurde verboten. Dies ging zurück auf den kommissarischen Kultusminister Adolf Wagner, Nationalsozialist und Kirchenfeind. Der damalige Kreisleiter Dr. Donderer legte zudem Wert darauf, die Verbindung zwischen Schule und Kirche aufzulösen.

 

Pfarrer Martin Rohrmeier leistete unermüdlich Widerstand gegen die Machthaber. Die Folge: vier Jahre Haft im KZ Dachau.

Pfarrer Rohrmeier aus Affecking gelang es, die Kreuze, die durch Dr. Donderer entfernt worden waren, in das Kircheneigentum zurückzuführen. Zudem versammelten sich Frauen vor der Volksschule Affecking und forderten, die Kreuze wieder aufzuhängen. Kreisleiter Donderer beschimpfte daraufhin die Frauen und rief die Polizei; es eskalierte.

Als die Frauen festgenommen werden sollten, stellte sich der Pfarrer mit verschränkten Armen vor sie und sagte: „Mich können Sie verhaften, nicht meine Pfarrkinder.“

Am 11. Dezember 1941 wurde er als Schutzhäftling in das KZ Dachau gebracht. Im April 1945 wurde er befreit.

 

Für den Glauben ins KZ

Wer für den Glauben das KZ auf sich genommen habe, verdiene aufrichtige Hochachtung, betonte Bischof Voderholzer und dankte Josef Stadler für den gemeinsamen Blick in die Geschichte Kelheims.



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