News Bild Leitungswechsel im Regensburger Kinderzentrum St. Martin:

Leitungswechsel im Regensburger Kinderzentrum St. Martin:

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Mit einem Festakt hat Abschied hat Prälat Dr. Josef Schweiger, Direktor der Katholischen Jugendfürsorge Dr. med. Bernhart Ostertag, ärztlicher Leiter, Kinder- und Jugendarzt, Mann der ersten Stunde im Regensburger Kinderzentrum St. Martin, verabschiedet. Unter seiner 27-jährigen Ägide entwickelte sich das nach dem Kinderzentrum München älteste Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) Bayerns zu einer der renommiertesten Einrichtungen seiner Art in der Bundesrepublik. Mit Dr. med. Dipl.-Psych. Andreas Zellner vom Sozialpädiatrischen Zentrum in Traunstein konnte die Katholische Jugendfürsorge ab 1. Mai einen kompetenten Nachfolger für Dr. Ostertag gewinnen.
Nur mit großem Bedauern lässt Prälat Dr. Josef Schweiger den ärztlichen Leiter des Regensburger Kinderzentrums St. Martin ziehen: „Wir danken Dr. Bernhart Ostertag für 27 Jahre unermüdliches Engagement. Er ist nicht nur fachlich eine Koryphäe, sondern auch ein Menschenfreund. Wie er seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begegnete, wie er auf die Kinder, Jugendlichen und ihre Familien einging, die er behandelte und begleitete – all das zeugt von einer Herzensgüte, die selten geworden ist.“ Umso erleichterter sei er jedoch, dass mit Dr. med. Andreas Zellner vom Sozialpädiatrischen Zentrum am Klinikum Traunstein ein Nachfolger gefunden worden sei, der sich Dr. Ostertag sicher würdig erweisen werde, gab sich der Direktor der Katholischen Jugendfürsorge zuversichtlich.
In Anwesenheit von Fachkollegen, wichtigen Weggefährten des Kinderzentrums St. Martin und den aktiven Mitgliedern der Aktion Sonnenschein Regensburg e.V. würdigte Prälat Schweiger die Verdienste von Dr. Ostertag bei einem Wortgottesdienst und einem anschließenden Festakt im Haus Hemma. Das Kinderzentrum habe sich unter der fachkundigen und engagierten Leitung von Dr. Ostertag kontinuierlich weiterentwickelt und fachlich neue Schwerpunkte gesetzt. „Neben der medizinisch fachlichen Hilfe, also der Behandlung von Kindern und Jugendlichen, ist die menschliche Begleitung der Patienten in ihrer Familie ein besonderes Anliegen und ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Arbeit des Kinderzentrums.“ Sissi Riebeling, Vorsitzende der Aktion Sonnenschein Regensburg e.V. schilderte, wie sie mit ihrer Familie wichtige Hilfen von Dr. Ostertag und seiner Einrichtung erhalten hatte: „Ihre einfühlsame Art, mit Kindern und Familien umzugehen ist bekannt, mit ihrem multiprofessionellen Team haben Sie es immer verstanden die Stärken und Ressourcen der Kinder zu erkennen und zu fördern.“ Dabei habe Dr. Ostertag „nie seine positive Ausstrahlung verloren.“ Angelika Aisch dankte im Namen aller Mitarbeiter für die „Wertschätzung unserer Arbeit“ und das Vertrauen, das Dr. Ostertag stets den Mitarbeitern geschenkt habe.

Was ist ein Sozialpädiatrischen Zentrum?
Das Regensburger Kinderzentrum St. Martin ist eine kinderärztlich geleitete, kinderneurologische Ambulanz mit einem fachübergreifenden Team, bestehend aus Kinder- und JugendärztInnen, Diplom-PsychologInnen mit psychotherapeutischen Ausbildungen, ErgotherapeutInnen, HeilpädagogInnen, PhysiotherapeutInnen, LogopädInnen und EEG-Assistentinnen.
In St. Martin werden Kinder und Jugendliche von 0 bis 18 Jahren untersucht und behandelt, die Auffälligkeiten in ihrer Entwicklung oder neurologische Störungen aufzeigen. Dabei kann es sich um Teilleistungsschwächen wie Lern- und Leistungsstörungen bis hin zu schweren Behinderungen wie Spina bifida (angeborene Querschnittslähmung) oder cerebrale Bewegungsstörungen handeln.
Einen wichtigen Schwerpunkt nimmt die Einbindung der Eltern ein, auch, um sie in ihren Sorgen und Ängsten zu entlasten. Die enge Zusammenarbeit mit ihnen ist eine wichtige Voraussetzung für eine sorgfältige Diagnose und einen bestmöglichen Therapieverlauf.
Die therapeutischen Verfahren umfassen neurologische und neuroorthopädische Therapien bis zu Psychotherapien. Im Regensburger Kinderzentrum St. Martin finden sich eine Abteilung für Früherkennung und Frühtherapie, eine Epilepsie-Ambulanz, eine Ambulanz für junge Menschen mit Körperbehinderungen sowie eine Ambulanz für Kinder und Jugendliche mit Lern- und Leistungsstörungen.
Die Therapieziele beinhalten auch, dass alle jungen Patienten im Regensburger Kinderzentrum St. Martin zu einem möglichst aktiven, selbstständigen und selbstbestimmten Leben befähigt werden.

Wohl dosierter Abschied
Zum 1. Mai 2005 übergibt Dr. med. Bernhart Ostertag die ärztliche Leitung an seinen Kollegen Dr. med. Andreas Zellner. Das Bedauern darüber halte sich in Grenzen, so der beliebte und allseits geschätzte Kinder- und Jugendarzt augenzwinkernd, die zusätzlichen Verwaltungs- und Leitungsarbeiten seien doch sehr belastend. Außerdem bleibe er dem Sozialpädiatrischen Zentrum noch eine Weile erhalten: „Ich kann die vielen Patienten, die ich seit langer Zeit betreue, nicht einfach von heute auf morgen übergeben.“ Aus diesem Grund wird Dr. Bernhart Ostertag in Absprache mit dem Träger noch ein weiteres Jahr in Teilzeit arbeiten. „Dafür bin ich der Katholischen Jugendfürsorge, die auch in schwierigen Zeiten immer zu uns stand, sehr dankbar.“ Zudem könnten die Erfahrungen in Spezialbereichen wie zum Beispiel bei Patienten mit Bewegungsstörungen oder anderen motorischen Problemen in Ruhe weitergegeben werden. „Da stecken ja doch 20 Jahre Erfahrung dahinter.“ Mit Dr. Andreas Zellner, da ist sich der Begründer des Regensburger Kinderzentrums St. Martin sicher, habe man eine gute Wahl getroffen: „Ich bin überzeugt, er wird es gut machen, die Schwerpunkte, die wir aufgebaut haben, erhalten. Er wird Neues einbringen und das ist wichtig. Ich wünsche mir, dass es mit dem Team gut läuft und da habe ich ein ganz gutes Gefühl.“

Ein kompetenter Nachfolger
Dr. med. Andreas Zellner hat bereits am 1. April seinen Dienst im Regensburger Kinderzentrum St. Martin angetreten - ein Monat des sich Kennenlernens. Sein erster Eindruck: „Dass die Qualität hier sehr hoch ist, wusste ich vorher schon. Das war weniger eine Überraschung als eine angenehme Bestätigung. Was mir äußerst positiv auffällt, ist die Zufriedenheit der jungen Patienten, die gewachsenen Strukturen im Haus und wie gut die tägliche Arbeit organisiert ist.“ Der neue ärztliche Leiter weiß, wovon er spricht, betritt er doch mit St. Martin kein absolutes Neuland. Sein beruflicher Werdegang liest sich wie maßgeschneidert: Ein Doppelstudium der Medizin und Psychologie, mehrere Jahre als wissenschaftlicher Assistent, später als Assistenzarzt mündeten u.a. in die Anerkennung als Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit den Schwerpunkten Neuropädiatrie und Neuropsychiatrie sowie als ärztlicher und psychologischer Psychotherapeut. Mit die beste Empfehlung für die neue Aufgabe jedoch war die bisherige Position: „Ich war sehr lange Zeit am Klinikum Traunstein, überwiegend im Sozialpädiatrischen Zentrum als stellvertretender Leiter, tätig und habe dort die Aufbauarbeit mitgetragen. Dieses SPZ gibt es seit zwölf Jahren. Die Schwerpunkte meiner Arbeit sind die Epileptologie, die Neuropsychologie und die Verbindung zwischen psychologischen, psychiatrischen und neurologischen Fragestellungen.“ Das bestehende Behandlungsspektrum des Regensburger Kinderzentrums St. Martin möchte Dr. Zellner erhalten, fortführen und – entsprechend aktueller Bedürfnisse der Kinder und ihrer Familien - erweitern. Zu seinen wichtigen Aufgaben in der nächsten Zeit zählt er die Kontaktaufnahme zu niedergelassenen Kinderärzten, Kliniken, Erziehungsberatungs- und anderen psychologischen Beratungsstellen, etwa an Schulen, Frühförderstellen... wer immer die Leistungen in St. Martin benötige: „Es soll ein Kinderzentrum für alle Kinder sein, die auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden wie auch immer geartete, mehr oder weniger schwere Probleme zu überwinden haben. Es soll ein Zentrum für Eltern sein, die Probleme oder Ängste hinsichtlich der Entwicklung ihrer Kinder haben.“ Das Sozialpädiatrische Zentrum in Regensburg vereine so viele Professionen unter einem Dach, wodurch dem tatsächlichen Bedarf der Familien ganzheitlich entsprochen werden könne; er freue sich auf die Zusammenarbeit mit den neuen Kolleginnen und Kollegen.



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