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„Mehr als nur ein Angestelltenverhältnis“ - Neue Gemeindereferentinnen ausgesandt

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"Wer glaubt ist nie allein", hallt es durch den Kirchenraum St. Emmeram, nachdem die lange Schlange an Ministranten zusammen mit Bischof Rudolf Voderholzer, Dompropst Franz Frühmorgen und Domkapitular Johann Ammer in die Kirche eingezogen ist. Der Chor "Jonathan" aus Mainburg sorgte zusammen mit Organist Elio Carneiro, am Samstag, 12. Oktober, für den musikalischen Rahmen beim Pontifikalamt zur Aussendung der neuen Pastoral- und Gemeindereferentinnen: Stefanie Haimerl für die Pfarreiengemeinschaft Teisnach-Mach-Patersdorf und Andrea Engl für die Pfarreiengemeinschaft Mainburg-Sandelzhausen-Oberempfenbach.

 

Ein feierliches Versprechen vor dem Bischof

In den beiden Pfarreien, in denen sie zuvor ihre Ausbildung als Gemeindeassistentinnen absolviert haben, treten Haimerl und Engl nun als neue Gemeindereferentinnen ihren Dienst an. Vor dem Bischof und der Gemeinde stehend sprachen die beiden Kandidatinnen das Glaubensbekenntnis und gaben ihre Versprechen als pastorale Mitarbeiterinnen ab: "Ich verspreche vor Gottes Angesicht die mir zugewiesenen Aufgaben in der Seelsorge nach meinen Kräften zu erfüllen und, im Hören auf den Anruf Jesu Christi, in Übereinstimmung mit der Kirche und in Hinwendung zu den Menschen, das Reich Gottes mit aufzubauen und die Lebensbereiche der Gesellschaft mitzugestalten."

Um als Gemeindereferent zu arbeiten, braucht es, wie in jedem Job, einen Arbeitsvertrag. Doch Bischof Rudolf machte deutlich, dass es sich hierbei um so viel mehr als nur ein Angestelltenverhältnis handle: "Es geht um ihre ganze Existenz", so der Bischof, "es geht um ihr Herz und ihren Glauben." Auch der Bischof sei kein Herr, sondern ein Diener, der ausgesandt wurde, um das Wort Gottes zu verbreiten.

"Auf die kleinen Anfänge vertrauen"

Für die Feier durften sich die neuen Gemeindereferentinnen zwei Schriftstellen aussuchen, die vorgetragen wurden: In einem Auszug der Apostelgeschichte fährt der Heilige Geist in alle, woraufhin plötzlich jeder die Sprache des anderen versteht, als wäre es seine eigene Muttersprache: "Wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden" (Apg 2, 1-11). Erst mit dem Heiligen Geist in ihnen fanden die Jünger den Mut, um hinauszutreten und die Auferstehung von Jesus zu verkünden, erinnerte der Bischof. Einem kleinen Anfang könne eine gewaltige Wirkung folgen. Man dürfe darauf vertrauen, dass einem der Pfingstgeist von der Taufe helfe.

Die zweite Schriftstelle beinhaltet das Gleichnis vom Senfkorn: Demnach verhalte es sich mit dem Reich Gottes wie mit dem Sähen eines Senfkorns. Das Senfkorn sei das kleinste aller Samenkörner, wenn es gesäht wird, doch sobald es wächst, werde es größer als alle anderen Gewächse und treibe Zweige, in denen Vögel nisten können (Mk 4, 26-32). Der Bischof beschreibt einen Ansatz für das Gleichnis vom Senfkorn: Man sehe die bis an die Grenze der Welt ausgedehnte Kirche als ein Beispiel dafür, was aus kleinen Anfängen entstehen kann. "Dies ist aber nicht der eigentliche Sinn", sagte der Bischof. "Es wird eine Zeit geben, in der aus einem großen Baum ein zerzauster Baum wird." Man werde in eine Situation von Untergang geraten, in der man wieder am Anfang stehe, aber auch wisse, dass man auf die kleinen Anfänge vertrauen kann. "Wir müssen darauf setzen, dass Gott aus den Samen, die wir sähen, Großes macht. Wir sind ausgesandt, um auszusähen und auf Gott zu vertrauen", so Voderholzer. Jeder Hausbesuch, jeder Jugendgottesdienst, jede Bemühung in der Erwachsenenkatechese könne ein Anfang sein, der etwas bewirken kann.

"Beeindruckend und feierlich", beschrieben auf Anfrage die frisch gebackenen Gemeindereferentinnen die Zeremonie. Sie freuten sich sehr darüber, dass so viele Ministranten bei ihrer Aussendung dabei sein konnten.



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