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„Mit Engagement und aus der Liebe Christi heraus arbeiten“

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Mit einem Gottesdienst in der Hauskapelle des Pater-Rupert-Mayer-Zentrums eröffnete Generalvikar Dr. Wilhelm Gegenfurtner, 1. Vorsitzender der KJF der Diözese Regensburg e.V. (KJF) die Mitgliederversammlung des kirchlichen Fachverbandes. In seiner Ansprache erinnerte er an ein Wort der Heiligen Theresa von Avilla: „Jesus allein genügt“. „Dies könnte auch das Motto für unsere Mitgliederver-sammlung sein, denn neben dem großen Engagement unserer Mitarbeiter müssen wir auch aus der Liebe Christi heraus arbeiten,“ so Domprobst Dr. Gegenfurtner. Im Anschluss an die Heilige Messe nutze Prälat Dr. Josef Schweiger, Direktor der KJF, die Gelegenheit, auf die Entwicklungen in den 70 Einrichtungen im Bereich der Jugendhilfe, der Behindertenhilfe und der Beruflichen Rehabilitation zurückzublicken. „Die Zahl der Förderschüler wuchs in den zwölf Schulen der KJF von 2.698 im Jahr 1999 auf 3.214 im Jahr 2004 an. Wurden in unseren Ausbildungsbereichen 1999 noch 1.196 Jugendliche gefördert und ausgebildet, waren dies in 2004 bereits 1.729 junge Menschen. Mit diesen Zahlen verdeutlichte Prälat Dr. Schweiger, wie der Bedarf im sozialen Bereich alleine auf dem Gebiet der Diözese Regensburg ansteigt.“ Aber auch die Verhaltensauffälligkeiten bei jungen Menschen nehmen zu und werden in ihrer Ausprägung schwerer, wie unsere Experten feststellen,“ so der Direktor.
Im Bereich der Jugendhilfe werden von der KJF zurzeit etwa 4.000 Kinder, Jugendliche und ihre Familien unterstützt. Wie alarmierend diese Entwicklung sei, zeige die Notwendigkeit der neu geschaffenen Clearingstelle am Regensburger Kinderzentrum St. Vincent. Hier werden Kinder unter 14 Jahren, die straffällig geworden sind und sich für die meisten Therapiemaßnahmen unempfänglich zeigen, eine letzte Chance erhalten, in die Gesellschaft zurückzufinden. Bei den erwachsenen Menschen mit Behinderungen betreut die KJF circa 800 behinderte Menschen in Werkstätten für behinderte Menschen und etwa 300 Menschen in Heimen und Wohngemeinschaften. Auch in diesem Bereich werden die Zahlen in den nächsten Jahren weiter steigen.
Trotz dieser steigenden Zahlen seien Träger wie die KJF mit vielen Sparmaßnahmen konfrontiert. Der katholische Träger setze dagegen eine intensive politische Lobbyarbeit und konnte dank des Einsatzes engagierter Politiker noch drastischere Sparmaßnahmen verhindern. Dennoch müsse die KJF beispielsweise für die Bau- und Sanierungs-maßnahmen ihrer Förderschulen 20 Millionen Euro zwischenfinanzieren und könne hier jede Unterstützung dringend gebrauchen, verdeutlichte Prälat Dr. Schweiger. Großen Rückhalt erfahre die KJF durch die Diözese Regensburg, vor allem durch Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller und Generalvikar Dr. Wilhelm Gegenfurtner, dem 1. Vorsitzenden der Jugendfürsorge. So konnten in den vergangenen Jahren Großprojekte, wie der Bau der Förderberufsschule St. Erhard in Plattling, die Errichtung eines Jugendhilfezentrums in Eggenfelden, der Neubau der Prälat-Michael-Thaller-Schule in Abensberg, der Bau einer Förderstätte in Mitterteich, die Gründung einer Integrationsfirma in Regensburg sowie zahlreiche Sanierungsmaßnahmen bewältigt werden.
Zwar habe die Katholische Jugendfürsorge Verständnis für die notwendigen Sparmaßnahmen, jedoch sei es Aufgabe des kirchlichen Trägers, sich für behinderte und benachteiligte junge Menschen besonders einzusetzen. „Es darf nicht alles ausschließlich unter wirtschaftlichen Aspekten betrachtet werden, sondern die Hilfen für die Schwächeren in unserer Gesellschaft sind ein Gebot der Menschenwürde und der Nächstenliebe!“ so Prälat Dr. Schweiger. Deshalb werde sich die Katholische Jugend-fürsorge mit ihren 3.391 Vereinsmitgliedern und ihren 2.500 Mitarbeitern mit großem Engagement für den Erhalt und die Weiterentwicklung ihrer sozialen Einrichtungen und Dienste engagieren. Derzeit nehmen pro Jahr etwa 25.000 Menschen in der Diözese Regensburg diese Dienste in Anspruch. Der Träger sieht sich vor die Herausforderung gestellt, in Zukunft für noch mehr Menschen diese Hilfeleistungen erbringen zu können. Dies werde dank des großen Engagements der Mitarbeiter und einem modernen Qualitätsmanagement, Controlling sowie der kontinuierlichen Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter gelingen. Um weitere finanzielle Möglichkeiten zu schaffen, hat die KJF eine Stiftung „Für junge Menschen. Stiftung kirchliche Kinder- und Jugendhilfe“ gegründet, die dazu beitragen soll, wichtige Hilfeleistungen zu finanzieren. Das aktuelle Projekt der Stiftung ist die Sanierung des Hauses Mutter und Kind in Regensburg, für das es keine öffentlichen Mittel gibt. In diesem Haus betreut die Katholische Jugendfürsorge Mütter, die teils ungewollt schwanger wurden und von ihren Partnern und Familien alleine gelassen werden. Spendenkonto: 1 335 820, BLZ 750 903 00, Liga Bank eG Regensburg.
Bei den anstehenden Neuwahlen wurden die bisherigen gewählten Mitglieder des Verwaltungsrates in ihrem Amt bestätigt. Für Nikolaus Raith, der nicht mehr kandidierte, wurde Josef Lindemann als neues Mitglied in den Verwaltungsrat gewählt. Der
Mitgliedsbeitrag für den Verein wurde auf zehn Euro pro Jahr angepasst.
Beim anschließenden Referat bestätigte Michael Kroll, Referent für Katholische Jugend-sozialarbeit in Bayern, die schwierige Situation im sozialen Bereich am Beispiel der Einrichtungen der berufsbezogenen Jugendhilfe. Dabei ging er vor allem auf die Heraus-forderungen ein, die durch die Ausschreibungspolitik der Bundesagentur für Arbeit entstanden sind. Problematisch sei in diesem Zusammenhang, dass Leistungen alleine aufgrund des niedrigen Preises vergeben werden und nicht nach einer Bewertung der Qualität. Die Katholische Jugendsozialarbeit schlage dagegen vor, in diesem für junge Menschen so wichtigen Bereich mit Festpreisen oder unter Einbeziehung der gültigen Tarife zu arbeiten.



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