News Bild Singende Botschafter: Die ersten drei Reisetage der Regensburger Domspatzen im Heiligen Land

Singende Botschafter: Die ersten drei Reisetage der Regensburger Domspatzen im Heiligen Land

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von Marcus Weigl ( Pressesprecher, Vorsitzender des Vereins "Freunde des Regensburger Domchors" e.V)

Ziemlich pünktlich landete die Maschine mit Flug LY 354 am Ben Gurion Flughafen in Tel Aviv. Vergangenen Mittwoch um 15.30 Uhr betraten die Regensburger Domspatzen zum ersten Mal in ihrer 1000-jährigen Geschichte den Boden im Heiligen Land. Eine Woche lang unternehmen die 87 Sänger im Alter von elf bis 18 Jahren dort eine Pilger- und Konzertreise. Sie bereisen Stätten und Städte, die sie bisher nur aus den Texten ihrer Lieder kannten. Und sie verkünden singend die Botschaft von Frieden und Versöhnung. Bischof Rudolf Voderholzer begleitet seinen Domchor als Schirmherr.

Die Vorfreude war groß bei den Sängern der Regensburger Domspatzen. Ihre Zelte schlugen sie zunächst am See Genezareth auf. Bereits am ersten Morgen ging es mit dem Schiff auf den See. Dort trafen die jungen Sänger dann auch zum ersten Mal auf die weiteren 150 Pilgern aus der Diözese Regensburg zusammen. Die beiden Schiffe wurden für einen Moment miteinander festgemacht. Dann sangen die Domspatzen nach der Lesung des passenden Schrifttextes die Motette „Da traten die Jünger zu Jesus“ von Melchior Vulpius.

Singen an Originalschauplätzen

Das Repertoire und die Orte der Reise folgen der inneren Logik und Dynamik des Lebens Jesu: von den Hirtenliedern in Bethlehem, über die Gesänge zu den Wundern Jesu in der Brotvermehrungskirche und seiner Seligpreisungen am See Genezareth, bis hin zu den Gesängen der Karwoche und zu Ostern in der Grabeskirche in Jerusalem. „Es ist für alle hier einfach beeindruckend zu sehen, wo Jesus vor gut 2000 Jahren gewirkt und gelebt hat“, sagt Domkapellmeister Roland Büchner. Die Jungs werden dadurch die Texte der Lieder, die wir singen, noch viel besser begreifen und verstehen“, ist Büchner überzeugt. Ob bei der Messfeier direkt am Ufer des Sees, an der Stelle der Brotvermehrung oder in der großen Verkündigungsbasilika in Nazareth, die Domspatzen verleihen durch ihren Gesang der Botschaft Gottes eine vertiefende Dimension. Bruckners berühmtes „Ave Maria“ war wohl musikalisch gesehen der bisherige Höhepunkt der Pilgerfahrt. Nicht wenigen Mitreisenden standen Tränen in den Augen.

Botschafter für Verständigung und Frieden

Die Domspatzen sind in diesen Tagen auch als Botschafter des Friedens und der Versöhnung unterwegs. Auf dem Programm stand gestern deshalb die erste Begegnung mit Gleichaltrigen. Nach einem kurzen Konzert in der Schule der Salvatorianerinnen in Nazareth kamen die jungen Leute aus Deutschland und Israel schnell miteinander ins Gespräch. Selfie und Smartphone machen’s möglich: Über die sozialen Medien bleiben gar manche nun weiterhin verbunden.

Den Höhepunkt des heutigen Tages bildete ohne Zweifel der Besuch der Jordan-Quelle in Banjas. Bischof Rudolf selbst erläuterte seinen Domspatzen die Bedeutung dieses Ortes und der damit verbundenen Stelle in der Heiligen Schrift. Dort gab Jesus seinem Jünger Petrus zu verstehen, dass er der Fels sei, auf dem er seine Kirche erbauen werde. 



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