News Bild Stadtmission Regensburg – „Ghetto oder Eintopf“ – Podiumsdiskussion im Kulturspeicher - "Wir alle sind irgendwo Ausländer, doch wir sind alle Kinder Gottes!"

Stadtmission Regensburg – „Ghetto oder Eintopf“ – Podiumsdiskussion im Kulturspeicher - "Wir alle sind irgendwo Ausländer, doch wir sind alle Kinder Gottes!"

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Im Regensburger Kulturspeicher trafen sich Bürgermeister Joachim Wolbergs (SPD), Barbara Lochbihler, Kandidatin für das Europaparlament (Grüne/Bündnis 90) und scheidende Generalsekretärin von amnesty international, Pater Mirko Legawiec OSPPE, Provinzial, und Stadträtin Ingeborg Hubert (Grüne/Bündnis90, Pfarrei St. Cäcilia), um gemeinsam im Rahmen der Stadtmission über das Thema "Ghetto oder Eintopf - was macht die Integration mit der Religion?" zu diskutieren.

Mehr als 50 Menschen hatten sich im Kulturspeicher eingefunden, um zu hören, was die Diskussionsteilnehmer zum Thema Integration und Religion zu sagen hatten.
Moderiert wurde die Runde von Jürgen Matthis von der Gemeinschaft Emmanuel. Bürgermeister Wolbergs betonte, dass die Integration eines der wichtigsten Themen in Regensburg sei. "28.000 Mitbürger von insgesamt 145.000 haben einen Migrationshintergrund, das sind immerhin 20 Prozent", erklärte der Bürgermeister.

Die Integration sei eine Aufgabe für alle Ämter. Er selbst schätze hier die Arbeit der Kirche sehr hoch ein, die sich um die Integration in Regensburg auf vielfältige Weise kümmere. Pater Mirko äußerte die Meinung, dass sich das Bild vom "Ausländer" ohnehin alle paar Jahre ändere. Das größte Problem bei der Integration sei das Misstrauen. Dieses Misstrauen müsse man bekämpfen. Er stellte die Frage: "Woher kommt diese Angst gegenüber den anderen?" Dieselbe Frage stellte auch die Kandidatin für das Europa-Parlament, Barbara Lochbihler. Natürlich müsse man die Ängste, die oft jahrelang geschürt worden seien, ernst nehmen, aber nun sei es an der Zeit, dass man sie hinterfrage. "Die Politik muss den Rahmen schaffen, um die Integration möglich zu machen“, sagte Lochbihler.

Auf die Frage des Moderators, wo die Nöte der Kinder mit Migrationshintergrund lägen, meinte Stadträtin Hubert, dass Integration gerade bei Kindern am leichtesten zu schaffen sei. "Kinder lernen am Umgang, am Spielen, sie lernen intuitiv und sind dankbar für Zuwendung. Je schlechter die häuslichen Verhältnisse der Kinder sind, desto dankbarer sind sie, dies gilt übrigens auch für deutsche Kinder. Man muss den Kindern offen begegnen, dann gibt es keine Probleme mit der Integration." Matthis stellte die Frage: "Was hat Religion mit Integration zu tun?“ Pater Mirko antwortete dazu: "Wir alle sind irgendwo Ausländer, doch wir sind alle Kinder Gottes!" Bürgermeister Wolbergs bezeichnete den Glauben als einen Schlüssel zu diesem Thema, da gerade der katholische Glaube die Nächstenliebe als zentralen Punkt beinhalte.

"Ich bin sehr froh, dass die Kirche beim Thema Integration hilft, ebenso wie viele andere freien Träger. Ich bin um jeden froh, sei er nun gläubig oder nicht, der bei dieser wichtigen Aufgabe mithilft." Am Ende der Veranstaltung entspann sich eine lebhafte Gesprächsrunde mit dem Publikum. Hier äußerten mehrere Menschen die Überzeugung, dass die Menschen, die den Glauben an sich selbst personal-emotional und nicht nur rational erführen, am besten in der Lage seien, anderen Menschen aus anderen Kulturkreisen mit anderen Religionen verständnisvoll, tolerant und hilfreich begegnen und zu helfen.

Nähere Informationen zum Gesamtprogramm der Stadtmission findet man unter www.stadtmission-regensburg.de



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