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Erforschung deutscher Kirchen- und Kulturgeschichte im östlichen Europa

Das Institut war bis Ende 2015 beim Bistum Regensburg angesiedelt.
Es hat mittlerweile seinen Namen und seinen Standort geändert.

Sie finden es jetzt als „Institut für Kirchen- und Kulturgeschichte der
Deutschen in Ostmittel- und Südosteuropa e.V.“, online unter
http://www.ikkdos.de.

Das Institut hat die Aufgabe, die Kirchen- und Kulturgeschichte Mittel- und Ostdeutschlands sowie jener Gebiete Ostmitteleuropas, in denen deutsche kirchliche und kulturelle Einflüsse nachweisbar sind, zu erforschen. Insbesondere wird hier der historische Beitrag der katholischen Kirche untersucht. Auch die Geschichte der aus dem Osten Vertriebenen nach 1945 und deren Integration im Westen ist Forschungsgegenstand.

Das Institut für ostdeutsche Kirchen- und Kulturgeschichte e.V. wurde am 10. Dezember 1958 in Königstein im Taunus gegründet. Die Gründungsväter des Instituts waren Prälat Dr. Kurt Engelbert (1886–1967), letzter deutscher Direktor des Diözesanarchivs, des Diözesanmuseums und der Dombibliothek Breslau und sein Bruder Msgr. Josef Engelbert (1891–1969).

Vorläuferinstitutionen des Instituts waren ein 1951 in Hildesheim gebildeter Arbeitskreis für ostdeutsche Kirchen- und Kulturgeschichte und eine 1952 in Königstein in Verbindung mit dem Schlesischen Priesterwerk ins Leben gerufene Akademie für ostdeutsche Kultur und Geschichte. Diese Akademie wurde 1954 umgewandelt in das Königsteiner Institut für Kultur und Geschichte Ostmitteleuropas mit einer sudetendeutschen und ostdeutschen Abteilung; die ostdeutsche Abteilung trug die Bezeichnung Institut für ostdeutsche Kultur- und Kirchengeschichte.

Der wissenschaftliche Austausch wird seit 1963 über jährliche Arbeitstagungen (bis 2013 bereits 50 Tagungen), ferner über eine Zeitschrift sowie zwei Schriftenreihen gefördert: Das 1936 in Breslau gegründete Archiv für schlesische Kirchengeschichte, bis 1941 in sechs Bänden erschienen, ist nach der Wiederbegründung 1949 im Westen inzwischen bei Band 70 (2012) angelangt.

Die 1964 beim Böhlau-Verlag begründete Schriftenreihe Forschungen und Quellen zur Kirchen- und Kulturgeschichte Ostdeutschlands wuchs bis heute (Stand 2013) auf 47 Bände an. Die 1988 ins Leben gerufene Reihe Arbeiten zur schlesischen Kirchengeschichte, primär zur Aufnahme qualitätvoller Kardinal-Bertram-Stipendiaten-Arbeiten bestimmt, zählt gegenwärtig 23 Bände.

Das Institut schreibt jährlich drei Themen zur Erforschung der schlesischen Kirchengeschichte als Kardinal-Bertram-Stipendien aus, vergibt in der Regel zwei Stipendien à 2000 Euro und betreut die Stipendiatinnen und Stipendiaten.

Die Ende der 1950er Jahre begründete Institutsbibliothek, seit 1979 als Depositum in der Bischöflichen Zentralbibliothek Regensburg, umfasst rund 6000 Bände und knapp 400 Zeitschriften. Sie wurde hier mit Hilfe der EDV katalogisiert und ist im Bayerischen Verbund nachgewiesen. Zum Institutsbestand gehören rund ein Dutzend Nachlässe von Theologen und Historikern, die nach 1945 in den Westen kamen.