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Nah bei den Menschen in der Arbeitswelt

Schwerpunkt der Betriebsseelsorgearbeit ist der unmittelbare Kontakt zu Betrieben und zu Beschäftigten. Erste Ansprechpartner sind hier die Betriebs- und Personalräte als gewählte Vertreter der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Für sie, die oft zwischen zwei Stühlen sitzen, gibt es Gesprächs- und Schulungsangebote, Oasentage sowie Informationen zu sozialethischen Fragestellungen. In den Betrieben selbst sind die Betriebsseelsorger gefragte Referenten bei Betriebs- und Personalversammlungen.

Leiter der Fachstelle Betriebsseelsorge ist Gemeindereferent Richard Wittmann. Er koordiniert die betriebsbezogene Arbeitnehmerpastoral im Bistum Regensburg und sorgt für einen guten Kontakt zu Betriebs- und Personalräten und zu Führungskräften in Industrie, Dienstleistung und öffentlicher Verwaltung sowie zu den Gewerkschaften. Neben der Stellenleitung hat er vor allem die Betriebe in der Oberpfalz und im oberfränkischen Teil des Bistums im Blick.

Er ist auch einer der beiden Sprecher der Bundeskommission Betriebsseelsorge, die den Austausch zwischen den einzelnen diözesanen Referaten bzw. Fachstellen Betriebs- und Arbeitnehmerseelsorge fördert, gemeinsame Projekte anstößt, jährlich eine Bundesfachtagung durchführt sowie verschiedene Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für Hauptamtliche in der Arbeitnehmerpastoral anbietet.

Gemeindereferentin Christine Schmid gehört seit 2020 zum Team der Betriebsseelsorge im Bistum Regensburg. Sie unterhält vorrangig Kontakte zu den Betrieben und zu den Betriebsräten und Gewerkschaften im niederbayerischen Teil der Diözese.

Sie begleitet Mobbingbetroffene und nimmt frauenspezifische Themen der Arbeitswelt in den Blick. Zudem schafft sie für Mitglieder von Arbeitnehmervertretungen und für Berufstätige entsprechende Angebote für Begegnung, Austausch und Spiritualität.

Sozialpädagoge Andreas Lammel ist Ansprechpartner der regionalen „Sonntagsallianzen“ innerhalb des Bistums, die sich für den arbeitsfreien Sonntag engagieren und sich um eine Erneuerung der Sonntagskultur bemühen.

Darüber hinaus hält er Kontakt zu den Einzelhandelsbeschäftigten und deren Betriebsräten, vorrangig im Großraum Regensburg.

Leitung:

Richard Wittmann, Gemeindereferent
Leiter der Fachstelle Betriebsseelsorge
Sprecher der Bundeskommission Betriebsseelsorge
Bistum Regensburg | HA Seelsorge
Fachstelle Betriebsseelsorge
Regensburger Str. 79 
92637 Weiden i.d.OPf.
Tel.: 0961/39880039
E-Mail: richard.wittmann(at)bistum-regensburg.de

Mitarbeiter:

Christine Schmid, Gemeindereferentin
Kath. Betriebsseelsorge
Obermünsterplatz 7
93047 Regensburg
Tel.: 0941/597-2451
E-Mail: christine.schmid(at)bistum-regensburg.de

Andreas Lammel, Bildungsreferent
Kath. Betriebsseelsorge
Obermünsterplatz 7
93047 Regensburg
Tel.: 0941-597-2450
E-Mail: andreas.lammel(at)jugendstelle.de

Die Kath. Betriebsseelsorge im Bistum Regensburg versteht ihren pastoralen Dienst in Brückenfunktion zwischen Arbeitswelt und Kirche.

Guten Kontakt unterhält man zu den DGB-Gewerkschaften, aber auch zu Führungskräften verschiedener größerer Unternehmen. Zudem besteht eine enge Zusammenarbeit mit der KAB und der CAJ, sowie eine gute Kooperation mit dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Evang.-Luth. Kirche.

Seelsorge in der Arbeitswelt

Solidarität zeigt man als Seelsorge in der Arbeitswelt insbesondere bei Betriebsschließungen oder Massenentlassungen. Dann stehen die Seelsorger an der Seite der Betroffenen und organisieren Gesprächs- und Begegnungsmöglichkeiten.

Überhaupt hat man ein offenes Ohr für die Anliegen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, sowie Führungskräften und Unternehmensverantwortlichen. Dabei spielt es keine Rolle, welcher Konfession oder Religion jemand angehört.

Innerkirchlich bietet die Betriebsseelsorge auf Pfarrei- und Dekanatsebene Vorträge zu sozialethischen und arbeitsweltbezogenen Themen an.

Priester, Diakone, pastorale Mitarbeiter/-innen und auch Pfarrgemeinderatsmitglieder werden bei Fortbildungen für eine arbeitsweltbezogene Pastoral sensibilisiert und angeregt, sich vor Ort dem Thema „Kirche und Arbeitswelt“ zu stellen. Die Seelsorger in den Dekanaten unterstützt man bei der Kontaktaufnahme mit Betrieben und bei der Organisation von Werksbesuchen.

Als Experten für Katholische Soziallehre und wegen ihrer Erfahrungen aus Betriebskontakten und Gesprächen mit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern werden die Betriebsseelsorger als Podiumsteilnehmer und Mitwirkende an Fachgesprächen angefragt.

Die Betriebsseelsorge war Mitinitiator der „Allianz für den freien Sonntag“. Zusammen mit Verbänden und kirchlichen Diensten beider Konfessionen und mit den Gewerkschaften setzt sich die Betriebsseelsorge für den Erhalt des arbeitsfreien Sonntags und für eine Erneuerung der Sonntagskultur ein.

Orientierung für die Arbeit in der Betriebsseelsorge geben die Botschaft Jesu Christi und die Texte der Katholischen Soziallehre. Als eine Art „roter Faden“ dienen zudem die Leitlinien für katholische Betriebs- und Arbeitnehmerseelsorge in Deutschland aus dem Jahr 2010.

Entscheidende Impulse für die Seelsorge in der Arbeitswelt bekam man durch das II. Vatikanische Konzil (Dekret „Gaudium et spes“) und die „Würzburger Synode“ (Beschluss „Kirche und Arbeiterschaft“).

Im Bistum Regensburg gibt es die Betriebsseelsorge seit 1963. Entsprechend den seither eingetretenen Veränderungen in der Arbeitswelt haben sich die Ansätze und die Schwerpunkte der Betriebspastoral verändert.

Die 1960er bis 1980er Jahre waren von der Vernetzung der katholischen Arbeitnehmerschaft in und aus einzelnen Betrieben (Kernkreise, Betriebsgruppen) geprägt. Zudem wurde auf die Bildung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, insbes. derer in einfachen Tätigkeiten, Wert gelegt.

In den 1980er und 1990er Jahren brach im Norden des Bistums die Porzellan-, Glas- und Textilindustrie weitgehend zusammen. Tausende von Arbeitsplätzen gingen verloren und sehr viele Beschäftigte hatten keinerlei Perspektiven für eine Anschlussbeschäftigung. Daher lag in diesen Jahren der Schwerpunkt auf der Begleitung von Betriebsräten, der Beratung von Entlassenen und Arbeitslosen, sowie der Solidarisierung mit den Betroffenen.

Heute liegt das Hauptaugenmerk auf der Begegnung und der Arbeit mit Betriebs- und Personalräten, sowie mit Führungskräften. Ein großes Anliegen ist zudem, die betrieblichen Akteure für eine Rückbesinnung auf Werte und ethische Grundhaltungen zu sensibilisieren.

Aktuelle Herausforderungen sind die fortschreitende Digitalisierung in der Arbeitswelt und die anstehenden Veränderungen bei der im Bereich der Diözese Regensburg stark vertretenen Automobil- und Automobilzulieferindustrie.