News Bild Bischof Dr. Rudolf Voderholzer feiert mit den Sodalen das Hauptfest der Marianischen Männer-Congregation
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer feiert mit den Sodalen das Hauptfest der Marianischen Männer-Congregation

„Wir alle haben Anteil am Hirtendienst Jesu Christi“

Home / News

Lesen Sie die Predigt von Bischof Rudolf Voderholzer im Wortlaut nach

Regensburg, 21. April 2024

„Dieser Sonntag des Guten Hirten ist ein guter Termin für unser Hauptfest, denn das Motiv von Jesus dem Guten Hirten ist für uns Trost und Ermutigung, zugleich aber auch Herausforderung und Vorbild“, so begrüßte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Sonntagvormittag die äußerst zahlreich erschienenen Mitglieder der Marianischen Männer-Congregation (MMC) in der Dominikanerkirche St. Blasius in Regensburg.

Nach der längeren Renovierungszeit konnte die MMC wieder ihr Hauptfest Süd, das bistumsweite Treffen im Frühjahr, in der geschichtsträchtigen Dominikanerkirche feiern, die bereits seit 1810 deren Kongregationskirche ist. Zentralpräses Msgr. BGR Thomas Schmid und Pater Paulus-Maria Tautz CFR konzelebrierten, der langjährige Präfekt Karl-Heinz Renner fungierte als Diakon. Klanggewaltig begleitete die Trachtenkapelle Ramspau den Gesang der Gläubigen, die die Kirche bis auf den letzten Platz füllten. Trotz zusätzlicher Bestuhlung mussten auch noch einige Messbesucher stehen. Rund 80 Banner der einzelnen Pfarrgruppen der MMC tauchten die ganze Kirche in ein üppiges marianisches Blau.

 

„Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen“

Am Sonntag des Guten Hirten richtete Bischof Rudolf in seiner Predigt den Blick auf dieses Motiv, das zwar seinen Ursprung im Orient hat, aber auch dem Menschen in Bayern und der Oberpfalz noch vertraut ist, der Hirte, der seine Schafe im Einzelnen kennt, sich um sie sorgt und weiß, was für sie gut ist. In Jesus Christus hat sich dann die Sehnsucht nach dem guten Hirten, wie es der Beter im Psalm 23 formuliert, erfüllt, „in ihm ist die Hirtensorge Gottes Fleisch geworden“. Dann findet sogar noch ein Rollentausch statt, denn aus dem guten Hirten wird das Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, das sein Leben hingibt für die Seinen.

Der Hirte macht seine Schafe zu Hirten

In der gesamten Kirchengeschichte hat Gott immer wieder Menschen berufen und ihnen Anteil an seinem Hirtendienst gegeben. Darum lädt der Sonntag des Guten Hirten förmlich dazu ein, um Berufungen zu beten, damit Menschen im Auftrage Gottes, Hirten der Herde sind. Doch wir alle, so Bischof Rudolf weiter, sind als getaufte Christen dazu berufen, am Hirtenamt Christi teilzuhaben, sei es als Eltern oder in den vielfältigen Aufgaben des Ehrenamtes, in Jugendgruppen, Vereinen und Verbänden, die den Glauben lebendig zu den Menschen bringen und vorleben. Auch auf allen Ebenen der Politik, von der Kommune bis zum Bundestag gelte es, nicht nur gegen rechte wie linke Extreme zu demonstrieren, sondern das Engagement für die Gesellschaft mit christlichen Inhalten zu füllen.

 

Zwei gute Vorbilder für die Nachfolge

Der Heiligenkalender gedenkt an diesem 21. April zweier Heiliger, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum einen dem Benediktinerabt Anselm († 21. April 1109 in Canterbury), später Erzbischof von Canterbury, den man auch den „Vater der Scholastik“ nannte, der den Glauben mit allen Kräften der Vernunft zu verstehen und zu durchdringen suchte. Er wurde Hirte seines Klosters, später seiner Diözese und durch seine theologischen Schriften der ganzen Welt. Zum anderen ist der 21. April der Gedenktag des Heiligen Bruder Konrad († 21. April 1894 in Altötting), der Laienbruder des Kapuzinerordens, der rund 40 Jahre Dienst an der Pforte des Klosters tat. Seine Heiligsprechung 1934 war in bewegten Zeiten ein starkes Bekenntnis zum Glauben und zum christlichen Menschenbild contra arischen Herrenmenschentums. Diese beiden Berufungen machen wieder einmal deutlich, Wege der Nachfolge Jesu Christi gibt es so viele, wie es Menschen gibt, so der Diözesanbischof.

 

Acht Glaubenszeugnisse unter dem Schutz der Gottesmutter

Nach der Predigt des Bischofs wurden acht neue Mitglieder, Sodalen genannt, in die MMC aufgenommen. Zuerst nahm Bischof Rudolf den Kandidaten das Treueversprechen ab, dann sprachen alle Anwesenden das Weihegebet, das mit den Worten: „Heilige Maria, Mutter Gottes und Jungfrau, gnadenvolle Patronin unseres Bayernlandes“ begann und in der Bitte an ihren Sohn endete: „Höre auf die Fürsprache Deiner Mutter. Segne meinen guten Willen. Hilf mir mein Versprechen zu halten. Amen“. Der Zentralpräses Thomas Schmid überreichte die zuvor gesegnete Medaille, die an einem weiß-blauen Band an der Brust getragen wird. Abschließend beglückwünschte Bischof Rudolf noch die Neumitglieder. Einige von ihnen setzten eine bereits bestehende Familientradition fort, andere sind durch den Freundeskreis auf die MMC aufmerksam geworden. Auch die eigene marianische Frömmigkeit, unter den Neusodalen war auch ein langjähriger Altötting-Pilger, war einer der Beweggründe zum Beitritt. „Es gibt so vieles, für das man dankbar sein kann im Leben, dann sollte man diesen Dank auch der Gottesmutter aussprechen“, so dessen Bekenntnis. Die vier jüngsten Kandidaten hatten auch beim großen Einzug die Madonnenstatue der Kongregation getragen, was für sie eine Ehrensache war.

 

 

„Per Mariam ad Jesum!“

Alle marianische Frömmigkeit und Verehrung stehen nicht losgelöst da, sondern führen letztendlich zu deren Sohn, Jesus Christus, eben „Durch Maria zu Jesus“. So schloss das Pontifikalamt mit einer Eucharistischen Prozession durch die Dominikanerkirche, einer Andacht und dem Eucharistischen Segen, den Bischof Rudolf den Gläubigen spendete. Mit einem Triduum – drei Heiligen Messen seit Donnerstagabend in der Albertus-Magnus-Kapelle der Dominikanerkirche – hatten sich die Sodalen geistlich auf das Hauptfest vorbereitet. Es hatte aber auch etliche praktische Mühen gekostet, das Gotteshaus für den festlichen Tag herzurichten. Nach der langjährigen Wanderschaft auf Grund der Sanierung und der vielfach erfahrenen Gastfreundschaft, z.B. in St. Wolfgang und St. Bonifaz in Regensburg, waren alle Sodalen froh, wieder in ihrer Kongregationskirche das Hauptfest feiern zu können.

Text und Fotos: Carl B. Prämassing
(jas)



Nachrichten