News Bild Bischof Rudolf eröffnet nach Abschluss der Renovierung Pfarrkirche St. Peter und Paul in Moosbach
Bischof Rudolf eröffnet nach Abschluss der Renovierung Pfarrkirche St. Peter und Paul in Moosbach

Begegnung der Jünger mit Auferstandenem sind Glaubensfundament

Home / News

Moosbach, 14. April 2024

Mit „Church Opening“ hat man es im Pfarrbrief der Pfarrei Moosbach angekündigt. Drei Jahre waren Handwerker in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Moosbach (Landkreis Neustadt/WN) tätig. Am vergangenen Sonntag segnete der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer die Pfarrkirche, die im Naturparkland „Oberpfälzer Wald" liegt, im Rahmen eines feierlichen Pontifikalgottesdienstes.

Herzlicher Empfang

Aufgeregt warteten die Kleinsten vom Kindergarten St. Anna samt Eltern, Erzieherinnen und Leiterin Veronika Janda auf den Regensburger Bischof. „Lieber Herr Bischof, es grüßen dich heut in Moosbach auch die kleinen Leut. Einfach Spitze, dass Du da bist…“ sangen und klatschten sie im Takt. Auch die weltliche Gemeinde mit dem Ersten Bürgermeister Armin Bulenda und Markträten der knapp 2.500 Einwohner zählenden Kommune waren zu diesem Festtag gekommen. Bei der großen Wiedereinweihung ihrer Pfarrkirche zeigte sich auch die Bandbreite der großen Vereinslandschaft.

 

Einzug in das „neue Gotteshaus“

Beeindruckend war der Einzug in das Gotteshaus zum Festgottesdienst, den die Moosbacher Musikanten unter der Leitung von Kirchenpfleger Franz Sturm instrumental und der Kirchenchor unter der Leitung von Lena Putzer gesanglich gestalteten. Hauptzelebrant und Prediger war der Regensburger Bischof; ihn unterstützten der Moosbacher Diakon Herbert Sturm; es zelebrierten mit Domkapitular i.R. Prälat Hermann Hierold und Prof. Dr. Alfred Egid Hierold, die beide aus Moosbach stammen. Auch der ehemalige Moosbacher Seelsorger Josef Most war gekommen, der mit Applaus der Gläubigen empfangen wurde. Der Moosbacher Pfarrer Udo Klösel, der aus Pressath (Lkrs. NEW) stammt, betonte einleitend, heute sei ein festlicher, froher und wunderbarer Tag: „Ein Tag den Gott gemacht hat“. Man wolle heute den Segen Gottes für dieses Gotteshaus neu erbitten. Die Lesungen wurden vorgetragen von Hermann Ach und Jenny Hofmeister, die Fürbitten von Peter Franz.

 

40 Tage bis Christi Himmelfahrt sind Zeit der Glaubensvertiefung

Bischof Voderholzer dankte allen, die sich um die Renovierung der Pfarrkirche St. Peter und St. Paul verdient gemacht haben, den Handwerkern, Künstlern und denjenigen, die Verantwortung getragen und sich um die Finanzierung bemüht haben. Die Osterzeit, so der Bischof, sei ein guter Termin für ein großes Fest anlässlich der Wiedereröffnung der Pfarrkirche. „Der österliche Jubel, die Freude, dass unser Herr Jesus Christus auferstanden ist, ist der beste Rahmen für ein solches Fest“, betonte der Diözesanbischof. Die ersten 40 Tage der Osterzeit sei eine besonders gefüllte Zeit. Es ist die Zeit, in der der auferstandene Herr die Apostel von seiner Auferstehung überzeugen musste. Denn die Auferstehung von den Toten war so etwas Gewaltiges und Einzigartiges, das man es nicht ohne weiteres glauben konnte. Manche sagen zwar, die Auferstehung sei von den Aposteln erfunden worden, doch alle Zeugnisse sprechen dagegen. Der Herr legte in die Apostel einen unerschütterlichen Glauben. Die 40 Tage bis Christi Himmelfahrt sind eine Zeit der Glaubensvertiefung der Apostel, stellte Bischof Rudolf Voderholzer klar.

Mit Bezug auf das von Diakon Herbert Sturm vorgetragene Tagesevangelium sagte der Bischof, dass die Emmausjünger zu den Zeugen des auferstandenen Herrn gehören und diese darüber anderen Menschen berichteten. Die Begegnungen mit dem Auferstandenen seien im Grunde das Fundament der Kirche: „Wenn Jesus nicht auferstanden wäre, wenn das Kreuz, das Leiden und das Begräbnis das letzte Wort in der Geschichte unseres Herrn Jesus Christus gewesen wäre, dann hätte sich die junge Kirche sehr bald in alle Winde zerstreut. Wir würden heute höchstens noch seinen Namen kennen, als den eines Idealisten, der wie viele andere gescheitert ist. Aber die Kirche ist über die ganze Welt verbreitet. Weil Jesus nicht im Tod geblieben ist und weil die Apostel nach der Begegnung mit ihm einen so unerschütterlichen Glauben bekommen haben, dass sie ihn – fast alle – mit ihrem Blut besiegelt haben“, so der Bischof. Somit seien die Begegnungen der Jünger mit dem Auferstandenen das Fundament für den österlichen Glauben. Jesus Christus wusste genau, dass die einzig nachhaltige Basis für die Weitergabe des Glaubens die Zurüstung ausgewählter Zeugen sei, die zutiefst innerlich erfüllt sind von der Liebe zum Glauben.

 

Die wichtigsten Auferstehungszeugen hätten die Moosbacher mit ihren beiden Pfarrpatronen, stellte Bischof Rudolf fest. „Der erste ist der Apostel Petrus und es ist schön, dass es gelungen ist, das alte Altarbild in der Pfarrkirche soweit zu rekonstruieren, dass es wieder der Blickfang geworden ist. Petrus wird hier bei der Übergabe der Schlüssel gezeigt. Historisch gesehen ist Petrus der erste Auferstehungszeuge und dafür ist wiederum der Apostel Paulus der Zeuge, der das als erster überliefert hat. Wenn Petrus und Paulus die anderen Apostel nicht mitgenommen hätten und vorangegangen wären, gäbe es uns als Christen nicht“, so der Bischof. Wir alle dürfen diesen wunderbaren Glauben im Herzen tragen. Was an Jesus leibhaftig war, ist eingegangen in die Sakramente der Kirche. Wir dürfen ihn im Brot des Lebens aufnehmen. Deshalb sei es wichtig, dass wir Kirchen haben als Räume der Begegnung mit Christus, in denen es würdig zugeht, edle Materialien verbaut wurden und wo es schön und erhaben ist. Der Dank des Bischofs richtete sich an alle, die diesen Raum wieder zu einem Festsaal gemacht hätten. Die Moosbacher Pfarrgemeinde gebe heute ein wunderbares Beispiel dafür, dass sie wissen, wofür sie ihre Kirche brauchen.  Besonders stellte der Bischof die über 30 Ministrantinnen und Ministranten heraus. „Ihr seid Vorbild, dies ist kein Job, sondern ein Ehrendienst“, so Bischof Rudolf abschließend.

 

Empfang und Eintrag ins Goldene Buch im Pfarrheim

Kirchenpfleger Franz Sturm dankte im anschließendem Festakt im Pfaarrheim dem früheren Moosbacher Pfarrer Josef Most, der im fortgeschrittenen Alter die Kirchenrenovierung eingeleitet hatte. Auch dem seit 2020 in Moosbach tätigen Pfarrer Udo Klösel dankte er. Er sagte ein Vergelt´s Gott an den Architekten Gerfried Mühlbauer und an die Künstler Tobias Eder und Tom Kristen. Besonders erwähnte Sturm die Moosbacher Aktionsgruppe, die insgesamt 1.000 Helferstunden gearbeitet hatte. Sein Dank galt allen Vereinen, Gremien und Pfarrangehörigen, die eine imposante Gesamtsumme von 162.415 Euro gespendet haben. Anschließend lud Bürgermeister Bulenda den Regensburger Bischof ein, sich in Goldene Buch der Marktgemeinde Moosbach einzutragen.

Text und Fotos: Franz Völkl
(jas)



Nachrichten