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Renovabis feiert Jubiläum und mahnt zu Dialog mit Osteuropa

„Den Auftrag zum Dialog erfüllen“

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Freising / Regensburg, 2. Mai 2024

Das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis hat seinen Jahresbericht 2023 vorgelegt – das Jahr, in dem die Solidaritätsaktion auf ihr 30-jähriges Bestehen zurückblicken konnte. Besonderes Augenmerk legt das Hilfswerk auf die Förderung des Dialogs mit zahlreichen Partnern in Osteuropa.

Für Renovabis gehöre es, so Hauptgeschäftsführer Pfarrer Thomas Schwartz, zur DNA der Solidaritätsaktion, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Deswegen sei er auch angesichts vieler derzeitiger Krisen nicht mutlos: „Der Krieg in der Ukraine, die Flüchtlingskrise in Armenien oder die explodierenden Kosten bei der Realisierung von Bauprojekten in unseren Partnerländern stellen zwar ernste Probleme für unsere Arbeit dar. Aber mit unseren Partnerinnen und Partnern vor Ort sind wir davon überzeugt, sie bewältigen zu können.“

Ganz besonders in der Verantwortung sieht sich Renovabis auch weiterhin in der Realisierung des im Statut verankerten Dialog-Auftrags. Erzbischof Heiner Koch, der Vorsitzende des Aktionsrates von Renovabis, betont: „Der Dialog muss in gegenseitiger Wertschätzung zwischen Ost und West geführt werden. Dabei mahne ich zu Offenheit und Ehrlichkeit. Gespräche auf Augenhöhe erfordern es, unterschiedliche Einstellungen, Haltungen und Positionen anzuhören und auch auszuhalten.“

Bescheidenheit lernen, den Dialog suchen

Er sei sich, so der Berliner Erzbischof weiter, bewusst, dass die Kirche in Deutschland von vielen Menschen im Osten Europas kritisch gesehen werde – gleichzeitig existierten in Deutschland Vorurteile und ein Überlegenheitsgefühl gegenüber Osteuropa: „Diese Herausforderungen müssen wir mit Begegnung, Partnerschaften und Dialog auf allen Ebenen beantworten. Renovabis will hier in der eigenen Arbeit neue Initiativen starten.“ Dieser bewährte Weg sei auch 2023 von der Solidaritätsaktion etwa bei ihrem Internationalen Kongress Renovabis als einer gut eingeführten Dialog-Plattform beschritten worden.

Zudem förderte Renovabis auch 2023 zahlreiche Dialoginitiativen im Osten Europas und ermöglichte für junge Menschen aus Deutschland Begegnungen und Freiwilligendienste. Ebenso bereichere die Projektarbeit gegenseitiges Lernen und bewusst dialogisch gestaltetes Entwickeln und Evaluieren in insgesamt 29 Ländern. Im Jahr 2023 konnte Renovabis dabei mit knapp 27 Millionen Euro 536 Projekte unterstützen. Mehr als die Hälfte des Geldes kam sozialen und Bildungsprojekten zugute, die restliche Summe ermöglichte kirchlich-pastorale Projekte, christliche Medienarbeit und die Förderung von Laienstrukturen.

Die Projektarbeit war weiterhin stark vom andauernden russischen Angriff auf die Ukraine geprägt – dort wurden 96 Projekte mit gut 7,1 Millionen Euro gefördert. An Spenden wurden 8,5 Millionen Euro verzeichnet, die Einnahmen aus den Kollekten beliefen sich auf 3,19 Millionen Euro. Das gesamte Spendenaufkommen liege damit, so der Bericht weiter, trotz eines Minus von 3,18 Millionen Euro gegenüber dem Spenden-Rekordjahr 2022 noch immer auf einem sehr hohen Niveau.

Text: Thomas M. P. Schumann/Renovabis

(sig)



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