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Armut, Barmherzigkeit, Ehe und Familie, Ökumene, Zweites Vatikanisches Konzil – in unserem Franziskus-ABC finden Sie Aussagen von Papst Franziskus zu wichtigen Themen von A-Z. 

A


Armut

"Für die Kirche ist die Option für die Armen in erster Linie eine theologische Kategorie und erst an zweiter Stelle eine kulturelle, soziologische, politische oder philosophische Frage." (aus dem Apostolischen Schreiben "Evangelii Gaudium" (2013), Nr. 198)

 

"Wir alle sind gerufen, arm zu sein, uns von uns selbst zu entäußern; und deshalb müssen wir lernen, den Armen nah zu sein, mit den Menschen zu teilen, denen das Notwendigste fehlt, das Fleisch Christi zu berühren! Ein Christ beschränkt sich nicht darauf, über die Armen zu reden, nein! Ein Christ geht auf sie zu, er sieht ihnen in die Augen, er berührt sie." (Begegnung mit den von der Caritas betreuten Armen in Assisi, 04.10.2013)

 

"Ach, wie sehr möchte ich eine arme Kirche und eine Kirche für die Armen!" (Begegnung mit den Medienvertretern am 16.03.2013)

 

"Der Aufruf, auf den Schrei der Armen zu hören, nimmt in uns menschliche Gestalt an, wenn uns das Leiden anderer zutiefst erschüttert." (aus dem Apostolischen Schreiben "Evangelii Gaudium" (2013), Nr. 193)

 

"Die Armen. Die Armen stehen im Mittelpunkt des Evangeliums, sind das Herzstück des Evangeliums. Wenn wir die Armen aus dem Evangelium herausnehmen, können wir die gesamte Botschaft Jesu Christi nicht verstehen." (Eucharistiefeier mit Bischöfen, Priestern und Ordensleuten, Mariä-Empfängnis-Kathedrale, Manila, 16.01.2015)

 

"Es gibt immer jemanden in unserer Nähe, der in Not ist, materiell, emotional oder spirituell. Das größte Geschenk, das wir ihnen machen können, ist unsere Freundschaft, unser Interesse, unsere zärtliche Zuwendung, unsere Liebe zu Jesus. Ihn zu empfangen bedeutet, alles zu besitzen; ihn zu schenken bedeutet, das größte aller Geschenke zu machen." (Begegnung mit den Jugendlichen, Sportplatz der Santo-Tomas-Universität, Manila, 18.01.2015)

 

"Unsere Welt ist ein globales Dorf mit zahlreichen interaktiven Prozessen geworden, in dem jeder zur Menschheit gehört und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft mit der gesamten Völkerfamilie teilt. Zugleich gibt es leider auch sehr viele Formen von Gewalt, Armut, Ausbeutung, Diskriminierung, Ausgrenzung, beschränktem Zugang zu den Grundfreiheiten, die eine Kultur des Ausschlusses fördern." (An die Teilnehmer der Vollversammlung der Kongregation für das Katholische Bildungswesen (9. Februar 2017))

 

"[...] Niemand [darf] auf persönlicher Ebene gleichgültig sein gegenüber den Wunden der Armen, sondern jeder muss lernen, mitzuleiden mit jenen, die Verfolgung, Einsamkeit, Vertreibung oder die Trennung von ihren Familien erleiden; mit jenen, die keinen Zugang zur Gesundheitsfürsorge haben; mit jenen, die unter Hunger, Kälte oder Hitze leiden." (An die Delegation der "Global Foundation" (14. Januar 2017)

 

B


Barmherzigkeit

"Wir wollen dieses Wort nicht vergessen: Gott wird es nie müde, uns zu vergeben, nie! "Oh, Pater, worin liegt das Problem?" Tja, das Problem ist, dass wir es müde werden, dass wir nicht wollen, dass wir es müde werden, um Vergebung zu bitten. Er wird es nie müde, zu vergeben, doch wir werden bisweilen müde, die Vergebung zu erbitten. Wir wollen dessen nie müde werden, nie! Er ist der liebende Vater, der immer vergibt, der dieses Herz der Barmherzigkeit für uns alle hat, und auch wir wollen lernen, mit allen barmherzig zu sein." (Angelusgebet am 17.03.2013)

 

"Es ist das Beste, was wir hören können: es ändert die Welt. Ein wenig Barmherzigkeit macht die Welt weniger kalt und viel gerechter. Wir haben es notwendig, diese Barmherzigkeit Gottes gut zu verstehen, dieses barmherzigen Vaters, der so viel Geduld hat." (Angelusgebet am 17.03.2013)

 

"Die Barmherzigkeit Gottes kommt von oben. Es ist an uns, als Amtsinhaber der Kirche, diese Botschaft lebendig zu halten, besonders in der Predigt, in den Gesten, Zeichen, in den seelsorgerlichen Entscheidungen, etwa der Entscheidung, dem Sakrament der Versöhnung Priorität einzuräumen." (Begegnung mit dem Klerus der Stadt Rom, 06.03.2014)

 

"Niemand ist von der Barmherzigkeit Gottes ausgeschlossen, niemand ist von der Barmherzigkeit Gottes ausgeschlossen! Alle kennen den Weg, um sie zu betreten und die Kirche ist das Haus, das alle aufnimmt und niemanden zurückweist. Ihre Tore sind weit offen, so dass alle, die von der Gnade berührt sind, die Sicherheit der Vergebung finden können. So groß die Sünden sein mögen, größer ist die Liebe der Kirche für diejenigen, die sich bekehren. Mit viel Liebe blickt Jesus auf uns! Mit wie viel Liebe heilt er unser sündiges Herz! Er wendet sich nie von unseren Sünden ab." (Predigt während der Bußandacht mit anschließender Einzelbeichte, 13.03.2015)

 

"[Das] (Dieses) Geheimnis der Barmherzigkeit gilt es stets neu zu betrachten. Es ist Quelle der Freude, der Gelassenheit und des Friedens. Es ist Bedingung unseres Heils. Barmherzigkeit - in diesem Wort offenbart sich das Geheimnis der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Barmherzigkeit ist der letzte und endgültige Akt, mit dem Gott uns entgegentritt. Barmherzigkeit ist das grundlegende Gesetz, das im Herzen eines jeden Menschen ruht und den Blick bestimmt, wenn er aufrichtig auf den Bruder und die Schwester schaut, die ihm auf dem Weg des Lebens begegnen." (Misericordiae Vultus - Verkündigungsbulle des Jubiläums der Barmherzigkeit (11.04.2015))

 

"Gottes Barmherzigkeit ist nicht eine abstrakte Idee, sondern eine konkrete Wirklichkeit, durch die Er seine Liebe als die Liebe eines Vaters und einer Mutter offenbart, denen ihr Kind zutiefst am Herzen liegt. Es handelt sich wirklich um eine leidenschaftliche Liebe. Sie kommt aus dem Innersten und ist tiefgehend, natürlich, bewegt von Zärtlichkeit und Mitleid, von Nachsicht und Vergebung." (Misericordiae Vultus - Verkündigungsbulle des Jubiläums der Barmherzigkeit (11.04.2015))

 

"In der Barmherzigkeit haben wir den Nachweis, wie Gott liebt. Er gibt sich selbst ganz hin, für immer, als Geschenk, ohne etwas als Gegenleistung zu erbitten." (Misericordiae Vultus - Verkündigungsbulle des Jubiläums der Barmherzigkeit (11.04.2015))

 

"Barmherzigkeit ist das erste Attribut Gottes. Es ist der Name Gottes. Es gibt keine Situationen, in denen wir nicht herausgehen können, wir sind nicht verdammt dazu, im Treibsand zu versinken." (aus: "Der Name Gottes ist Barmherzigkeit", 2016)

 

"Die Kirche ist nicht in der Welt, um zu verurteilen, sondern um die Begegnung mit dieser ursprünglichen Liebe zu ermöglichen, die die Barmherzigkeit Gottes ist. Damit das geschieht, muss man herausgehen. Herausgehen aus den Kirchen und Pfarreien, herausgehen und die Menschen dort suchen, wo sie leben, wo sie leiden, wo sie hoffen." (aus: "Der Name Gottes ist Barmherzigkeit", 2016)

 

Lassen wir uns von Gott, von seiner Barmherzigkeit "restaurieren", wiederherstellen. Lassen wir unser Herz reinigen, besonders in dieser Fastenzeit. (Pastoralbesuch in Mailand: Begegnung mit den Bürgern im Viertel der "Case Bianche" (25.03. 2017))

 

Begegnung

"Gehen wir mutig durch jede Tür, die der Herr vor uns öffnet. Nützen wir jede Gelegenheit, um den anderen nahe zu sein. Auch der beste Sauerteig bleibt für sich allein ungenießbar, während er in seiner Einfachheit eine große Menge Mehl durchsäuert: Mischen wir uns unter die Stadt der Menschen, arbeiten wir tatkräftig an der Begegnung mit den verschiedenen kulturellen Reichtümern mit, setzen wir uns gemeinsam für das Wohl jedes einzelnen und für das Gemeinwohl aller ein. (Eröffnung der 70. Generalversammlung der italienischen Bischofskonferenz (22.05.2017))

 

Berufung

Mit der Gnade des Herrn ist jeder von uns berufen, persönlich und verantwortungsvoll die Verpflichtung für das eigene menschliche, geistliche und intellektuelle Wachstum zu übernehmen und zugleich die Flamme der Berufung lebendig zu erhalten. (An die Teilnehmer der Vollversammlung der Kongregation für die Institute des Geweihten Lebens und die Gesellschaften Apostolischen Lebens (28.01.2017))

 

Beichte

"Der Beichtstuhl ist kein Folterinstrument, sondern Ort der Barmherzigkeit, an dem der Herr uns anregt, das Bestmögliche zu tun." (Interview mit Antonio Spadaro SJ vom 21.09.2013)

 

"Ich kann nicht zwei-, drei- oder viermal getauft werden, aber ich kann zur Beichte gehen, und wenn ich zur Beichte gehe, erneuere ich diese Gnade der Taufe." (Generalaudienz am 13.11.2013)

 

"Auch die Priester müssen beichten, auch die Bischöfe: wir alle sind Sünder. Auch der Papst beichtet alle 15 Tage, denn auch der Papst ist ein Sünder! Und der Beichtvater hört die Dinge, die ich ihm sage, er rät mir und er vergibt mir, denn wir alle brauchen diese Vergebung." (Generalaudienz vom 20.11.2013)

 

Benedikt XVI.

"Heute lade ich euch ein, mit mir zusammen für Seine Heiligkeit Benedikt XVI. zu beten, einen Mann großen Mutes und tiefer Demut." (Botschaft per Twitter am 11.02.2014)

 

"Der emeritierte Papst ist keine Statue in einem Museum. Er ist eine Institution. Wir waren das nicht gewöhnt. Vor sechzig oder siebzig Jahren gab es keinen emeritierten Bischof. Das kam nach dem Konzil. Heute ist das eine Institution. Dasselbe muss mit dem emeritierten Papst geschehen. Benedikt ist der erste, und vielleicht wird es noch weitere geben. Das wissen wir nicht. Er ist diskret, demütig, will nicht stören. Wir haben darüber geredet und zusammen entschieden, dass es besser ist, wenn er Leute sieht, herausgeht und am Leben der Kirche teilnimmt... Seine Weisheit ist ein Geschenk Gottes..." (Interview mit "Corriere della Sera" vom 05.03.2014)

 

"Für mich ist er ein Mann Gottes, ein einfacher Mann, ein Betender. Ich war so glücklich, als er zum Papst gewählt wurde! Und auch, als er zurücktrat, war das für mich ein Zeugnis der Größe. Nur ein großer Mann tut dergleichen!" (Auf dem Rückflug vom Weltjugendtag 2013)

 

"Jetzt, wo er im Vatikan wohnt, sagen mir einige: Wie kann man denn so etwas machen? Zwei Päpste im Vatikan! Stört dich das denn nicht? Macht er nicht eine Art Gegenrevolution? Was man alles so sagt, nicht wahr? Ich habe darauf eine Antwort gefunden: Es ist, wie wenn man einen Opa im Haus hat, einen weisen Opa. Wenn in einer Familie ein Opa zuhause wohnt, dann wird er verehrt, geliebt, man hört ihm zu." (Auf dem Rückflug vom Weltjugendtag 2013)

 

Bischof/Bischöfe

"Die Bischöfe speziell müssen Menschen sein, die geduldig die Schritte Gottes mit seinem Volk unterstützen können, so dass niemand zurückbleibt. Sie müssen die Herde auch begleiten können, die weiß, wie man neue Wege geht." (interview mit Antonio Spadaro SJ vom 21.09.2013)

 

C


Christenverfolgung

"Die verfolgten Christen sind eine Sorge, die mir als Hirte sehr nahe geht. Ich weiß sehr viel über Verfolgungen, kann aber aus Vorsicht nicht darüber sprechen, um niemanden vor den Kopf zu stoßen. Aber es gibt Orte, an denen es verboten ist, eine Bibel zu besitzen oder den Katechismus zu lehren oder ein Kreuz zu tragen." (Interview mit "La Vanguardia" vom 13.06.2014)

 

Christus

"Mit Jesus Christus kommt im­mer - und immer wieder - die Freude." (aus dem Apostolischen Schreiben "Evangelii Gaudium" (2013), Nr. 1)

 

"Jesus ist nicht gekommen, um eine Philosophie, eine Ideologie zu lehren... sondern einen "Weg" - einen Weg, der gemeinsam mit ihm zurückzulegen ist, und diesen Weg erlernt man, indem man ihn beschreitet, im Gehen. Ja, liebe Mitbrüder, das ist unsere Freude: mit Jesus zu gehen. Doch das ist nicht einfach, ist nicht bequem, denn der Weg, den Jesus wählt, ist der des Kreuzes." (Ansprache bei der Feier zur Erhebung neuer Kardinäle, 22.02.2014)

 

"Ich lade jeden Christen ein, gleich an welchem Ort und in welcher Lage er sich befindet, noch heute seine persönliche Begegnung mit Jesus Christus zu erneuern oder zumindest den Entschluss zu fassen, sich von ihm finden zu lassen, ihn jeden Tag ohne Unterlass zu suchen." (aus dem Apostolischen Schreiben "Evangelii Gaudium" (2013), Nr. 3)

 

"Das Licht des Glaubens: Mit diesem Ausdruck hat die Tradition der Kirche das große Geschenk bezeichnet, das Jesus gebracht hat, der im Johannesevangelium über sich selber sagt: "Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt" (Joh 12,46)." (aus der Enzyklika "Lumen Fidei" (2013), Nr. 1)

 

"In diesen Tagen während meines ganzen Besuches habe ich euch das Lied singen hören: "Wir alle sind Kinder Gottes". Das ist es, was das Jesuskind uns sagt. Es erinnert uns an unsere eigentliche Identität. Wir alle sind Kinder Gottes, Mitglieder der göttlichen Familie." (Heilige Messe im Rizal Park, Manila, 18.01.2015)

 

"Mit Christus und Maria bleiben wir in Gott." (Pilgerreise nach Fatima: Segnung der Kerzen in der Erscheinungskapelle (Fatima, 12.05.2017))

 

"Jesus weiß, was Schmerz bedeutet, er versteht uns, er tröstet uns und er gibt uns Kraft." (Pilgerreise nach Fatima: Grussworte des Heiligen Vaters an die Kranken am Ende der Messfeier (13.05.2017))

D


Dialog

"Bleibt offen für die Wirklichkeit, die euch umgibt. Sucht ohne Furcht den Dialog mit dem, der neben euch lebt, auch mit dem, der anders denkt als ihr, aber wie ihr den Frieden, die Gerechtigkeit, die Brüderlichkeit ersehnt. Im Dialog ist es möglich, eine gemeinsame Zukunft zu entwerfen. Durch den Dialog errichten wir den Frieden, indem wir uns aller annehmen und mit allen in einen Dialog treten." (An die Mitglieder der Katholischen Aktion Italiens (30.04.2017))

 

E


Ehe und Familie

"Denn was ist die Ehe? Eine richtige Berufung, genauso wie es das Priesteramt und das Ordensleben sind. Zwei Christen, die heiraten, haben in ihrer Liebesgeschichte den Ruf des Herrn erkannt; die Berufung, aus zwei Menschen, einem Mann und einer Frau, ein Fleisch, ein Leben werden zu lassen. Und das Sakrament der Ehe umhüllt diese Liebe mit der Gnade Gottes, verankert sie in Gott selbst. Dieses Geschenk, die Gewissheit dieses Rufes ist ein sicherer Ausgangspunkt, man braucht sich vor nichts zu fürchten; gemeinsam kann man alles bewältigen!" (Begegnung mit der umbrischen Jugend in Assisi, 04.10.2013)

 

"(Die Ehe) ist eine anspruchsvolle, manchmal schwierige, bisweilen sogar konfliktgeladene Reise, aber so ist das Leben!" (Predigt bei der Heiligen Messe mit Eheritus, 14.09.2014)

 

"Die Ehe wird tendenziell als eine bloße Form affektiver Befriedigung gesehen, die in beliebiger Weise gegründet und entsprechend der Sensibilität eines jeden verändert werden kann. Doch der unverzichtbare Beitrag der Ehe zur Gesellschaft geht über die Ebene der Emotivität und der zufälligen Bedürfnisse des Paares hinaus. Wie die französischen Bischöfe darlegen, geht sie nicht hervor `aus dem Gefühl der Liebe, das definitionsgemäß vergänglich ist, sondern aus der Tiefe der von den Brautleuten übernommen Verbindlichkeit, die zustimmen, eine umfassende Lebensgemeinschaft einzugehen´." (aus dem Apostolischen Schreiben "Evangelii Gaudium" (2013), Nr. 66)

 

"Nehmen wir unsere Eltern, unsere Groß- und Urgroßeltern: sie haben unter sehr viel ärmeren Bedingungen geheiratet, als wir sie heute haben, manche sogar im Krieg oder in der Nachkriegszeit. Einige von ihnen sind ausgewandert, wie meine Eltern. Wo haben sie bloß die Kraft dazu gefunden? Sie haben sie in der Gewissheit gefunden, dass der Herr bei ihnen war, dass Gott die Familie mit dem Sakrament der Ehe gesegnet hat, und dass auch die Sendung, Kinder in die Welt zu setzen und großzuziehen, gesegnet ist. Mit dieser Gewissheit konnten sie auch die schwersten Prüfungen bestehen." (Begegnung mit der umbrischen Jugend in Assisi, 04.10.2013)

 

"Es ist normal, dass Ehepaare streiten; da ist immer irgendwas, wir haben gestritten... Vielleicht habt ihr euch geärgert, und dabei ist womöglich der ein oder andere Teller zu Bruch gegangen - aber ich bitte euch, eines nie zu vergessen: Lasst keinen Tag zu Ende gehen, ohne dass ihr euch wieder vertragen habt! Niemals, nie, nie! Das ist ein Geheimnis, ein Geheimnis, um die Liebe zu erhalten und Frieden zu schließen. Dafür bedarf es keiner großen Worte..." (Ansprache an junge Paare, die sich auf die Ehe vorbereiten, 14.02.2014)

 

"Die Ehe ist auch tägliche Arbeit, ich könnte sagen: eine Handwerksarbeit, eine Goldschmiedearbeit; weil der Ehemann die Aufgabe hat, die Ehefrau mehr Frau werden zu lassen, und die Ehefrau ihren Ehemann mehr zum Mann werden lassen muss. Sie müssen auch an Menschlichkeit wachsen, als Mann und als Frau. Und das ist etwas, das ihr untereinander ausmacht. Das bedeutet, gemeinsam zu wachsen. Es fliegt einem nicht zu!" (Ansprache an junge Paare, die sich auf die Ehe vorbereiten, 14.02.2014)

 

"Unschätzbar ist die Kraft, das Aufkommen an Menschlichkeit, das in einer Familie vorhanden ist: die gegenseitige Hilfe, die erzieherische Begleitung, die Beziehungen, die mit den Menschen mitwachsen, das Teilen der Freuden und der Schwierigkeiten... Die Familien sind der erste Ort, an dem wir uns als Person heranbilden, und zugleich sind sie die "Bausteine" für den Aufbau der Gesellschaft." (Predigt bei der Heiligen Messe mit Eheritus, 14.09.2014)

 

"Ihr, die Kinder, Mädchen und Jungen, seid genau dies: Jeder von euch ist einzigartige Frucht der Liebe, ihr kommt aus der Liebe und wachst in Liebe heran. Ihr seid einzigartig, aber nicht allein! Und die Tatsache, dass ihr Brüder und Schwestern habt, tut euch gut: Söhne und Töchter einer kinderreichen Familie sind von den ersten Kindertagen an fähiger zur brüderlichen Gemeinschaft. In einer häufig von Egoismus gekennzeichneten Welt ist die kinderreiche Familie eine Schule der Solidarität und des Teilens; und diese Haltungen kommen dann der gesamten Gesellschaft zugute." (Ansprache an die Nationale Vereinigung kinderreicher Familien, 28. Dezember 2014)

 

"Eine Familie ohne Traum ist gar nicht möglich. Wenn in einer Familie die Fähigkeit zu träumen verloren geht, wachsen die Kinder nicht und wächst die Liebe nicht, wird das Leben schwächer und erlischt. Darum empfehle ich euch, dass ihr euch am Abend, wenn ihr die Gewissenserforschung macht, auch fragt: Habe ich heute von der Zukunft meiner Kinder geträumt? Habe ich heute von der Liebe meines Mannes bzw. meiner Frau geträumt? Habe ich heute von meinen Eltern, von meinen Großeltern geträumt, die die Geschichte bis zu mir vorangebracht haben? Es ist so wichtig zu träumen! Vor allem, in einer Familie zu träumen. Bitte verliert nicht diese Fähigkeit zu träumen!" (Begegnung mit den Familien, Mall of Asia Arena, Manila, 16. Januar 2015)

 

"In Ruhe zu beten ist besonders wichtig für Familien. Die Familie ist der erste Ort, wo wir beten lernen. Vergesst nicht: Wenn die Familie zusammen betet, bleibt sie zusammen. Das ist wichtig. Dort lernen wir Gott kennen, zu gläubigen Menschen heranzuwachsen, uns selbst als Glieder einer größeren Familie, der Kirche, zu sehen. In der Familie lernen wir, wie man liebt, wie man vergibt, wie man großherzig und offen ist, nicht verschlossen und selbstsüchtig. Wir lernen, über unsere eigenen Bedürfnisse hinauszugehen, anderen zu begegnen und unser Leben mit ihnen zu teilen. Das ist der Grund, warum es so wichtig ist, als Familie zu beten! So wichtig! Das ist der Grund, warum die Familien so wichtig sind in Gottes Plan für die Kirche! Ruhen im Herrn ist beten. Gemeinsam beten in der Familie." (Begegnung mit den Familien, Mall of Asia Arena, Manila, 16. Januar 2015)

 

"Passen wir auf, nehmen wir uns in Acht vor den neuen ideologischen Kolonisierungen! Es gibt ideologische Kolonisierungen, die versuchen, die Familie zu zerstören." (Begegnung mit den Familien, Mall of Asia Arena, Manila, 16. Januar 2015)

 

"Leider muss die Familie in unseren Tagen allzu oft gegen heimtückische Angriffe und Programme verteidigt werden, die im Gegensatz zu all dem stehen, was uns wahr und heilig ist, zum Schönsten und Edelsten in unserer Kultur." (Heilige Messe im Rizal Park, Manila, 18. Januar 2015)

 

"Der dreieinige Gott ist Gemeinschaft der Liebe, und die Familie ist sein lebendiger Abglanz." (Amoris laetitia, Nr.11, S.12)

 

"Das Wohl der Familie ist entscheidend für die Zukunft der Welt und der Kirche." (Amoris laetitia, Nr.31, S.27)

 

"Die Kraft der Familie "wohnt wesentlich der Fähigkeit der Familie inne, zu lieben und lieben zu lehren. Wie verletzt eine Familie auch sein mag, sie kann immer von der Liebe ausgehend wachsen"." (Amoris laetitia, Nr.53, S.51)

 

"Wir müssen uns stärker bewusst machen, dass wir eine einzige Menschheitsfamilie sind. Es gibt keine politischen oder sozialen Grenzen und Barrieren, die uns erlauben, uns zu isolieren, und aus ebendiesem Grund auch keinen Raum für die Globalisierung der Gleichgültigkeit." (Laudato Si, Nr.52, S.48f)

 

"Als Christen dürfen wir nicht darauf verzichten, uns zugunsten der Ehe zu äußern, nur um dem heutigen Empfinden nicht zu widersprechen, um in Mode zu sein oder aus Minderwertigkeitsgefühlen angesichts des moralischen und menschlichen Niedergangs." (Amoris laetitia, Nr.35, S.31)

 

"Die Kirche ist eine Familie aus Familien, die durch das Leben aller Hauskirchen ständig bereichert wird. Daher wird kraft des Ehesakramentes [...] jede Familie im umfassenden Sinn ein Gut für die Kirche. In dieser Hinsicht wird es für die Kirche heute zum wertvollen Geschenk, die Wechselseitigkeit zwischen Familie und Kirche zu betrachten: Die Kirche ist ein Gut für die Familie, die Familie ist ein Gut für die Kirche." (Amoris laetitia, Nr.87, S.79)

 

"Die Familie muss immer der Ort sein, von dem jemand, der etwas Gutes im Leben erreicht hat, weiß, dass man es dort mit ihm feiern wird." (Amoris laetitia, Nr.110, S.97)

 

"Alle sind wir aufgerufen, das Streben nach etwas, das über uns selbst und unsere Grenzen hinausgeht, lebendig zu erhalten, und jede Familie muss in diesem ständigen Anreiz leben. Gehen wir voran als Familien, bleiben wir unterwegs!" (Amoris laetitia, Nr.325, S.297)

 

"In der Familie lernt man, um Erlaubnis zu bitten, ohne andere zu überfahren, "danke" zu sagen als Ausdruck einer aufrichtigen Wertschätzung dessen, was wir empfangen, Aggressivität oder Unersättlichkeit zu beherrschen und um Verzeihung zu bitten, wenn wir irgendeinen Schaden angerichtet haben. Diese kleinen Gesten ehrlicher Höflichkeit helfen, eine Kultur des Zusammenlebens und der Achtung gegenüber unserer Umgebung aufzubauen." (Laudato Si, Nr.213, S.190)

 

Empfängnisverhütung/"Humanae Vitae"

"Ich denke an den seligen Paul VI. In einem Moment, in dem sich das Problem des Bevölkerungswachstums stellte, hatte er den Mut, die Offenheit für das Leben in der Familie zu verteidigen. Er wusste um die Schwierigkeiten, die es in jeder Familie gab, und darum war er in seiner Enzyklika sehr barmherzig gegenüber den Sonderfällen. Und er bat die Beichtväter, mit den Sonderfällen sehr barmherzig und verständnisvoll umzugehen. Doch sein Blick reichte darüber hinaus: Er schaute auf die Völker der Erde und sah diese Bedrohung der Zerstörung der Familie durch Kinderlosigkeit. Paul VI. war mutig, er war ein guter Hirte und warnte seine Schafe vor den kommenden Wölfen. Möge er uns heute Abend vom Himmel her segnen!" (Begegnung mit den Familien, Mall of Asia Arena, Manila, 16. Januar 2015)

 

Europa

"Von mehreren Seiten aus gewinnt man den Gesamteindruck der Müdigkeit, der Alterung, die Impression eines Europas, das Großmutter und nicht mehr fruchtbar und lebendig ist. Demnach scheinen die großen Ideale, die Europa inspiriert haben, ihre Anziehungskraft verloren zu haben zugunsten von bürokratischen Verwaltungsapparaten seiner Institutionen." (Ansprache an das Europaparlament, Straßburg, 25. November 2014)

 

"Wir können Europa fragen: Wo ist deine Kraft? Wo ist jenes geistige Streben, das deine Geschichte belebt hat und durch das sie Bedeutung erlangte? Wo ist dein Geist wissbegieriger Unternehmungslust? Wo ist dein Durst nach Wahrheit, den du der Welt bisher mit Leidenschaft vermittelt hast?" (Ansprache vor dem Europarat, Straßburg, 25. November 2014)

 

"Die Stunde ist gekommen, gemeinsam das Europa aufzubauen, das sich nicht um die Wirtschaft dreht, sondern um die Heiligkeit der menschlichen Person, der unveräußerlichen Werte; das Europa, das mutig seine Vergangenheit umfasst und vertrauensvoll in die Zukunft blickt, um in Fülle und voll Hoffnung seine Gegenwart zu leben. Es ist der Moment gekommen, den Gedanken eines verängstigten und in sich selbst verkrümmten Europas fallen zu lassen, um ein Europa zu erwecken und zu fördern, das ein Protagonist ist und Träger von Wissenschaft, Kunst, Musik, menschlichen Werten und auch Träger des Glaubens ist. Das Europa, das den Himmel betrachtet und Ideale verfolgt; das Europa, das auf den Menschen schaut, ihn verteidigt und schützt; das Europa, das auf sicherem, festem Boden voranschreitet, ein kostbarer Bezugspunkt für die gesamte Menschheit!" (Ansprache an das Europaparlament, Straßburg, 25. November 2014)

 

"Europa findet wieder Hoffnung, wenn der Mensch die Mitte und das Herz seiner Institutionen ist." (An die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (24. März 2017))

 

F


Flüchtlinge

"Man kann nicht hinnehmen, dass das Mittelmeer zu einem großen Friedhof wird! Auf den Kähnen, die täglich an den europäischen Küsten landen, sind Männer und Frauen, die Aufnahme und Hilfe brauchen." (Ansprache an das Europaparlament, Straßburg, 25. November 2014)

 

"Menschliche Mobilität, die der natürlichen historischen Bewegung der Völker entspricht, kann sich sowohl für die Familie, die emigriert, als auch für das Land, das sie aufnimmt, als echter Reichtum erweisen." ( Amoris laetitia, Nr.46, S.42)

 

"Migrationen in ihren unterschiedlichen Formen sind sicherlich kein neues Phänomen in der Menschheitsgeschichte. Sie haben jede Epoche tief geprägt, die Begegnung zwischen den Völkern sowie die Entstehung neuer Zivilisationen gefördert. Migration ist ihrem Wesen nach Ausdruck der inneren Sehnsucht nach Glück, die jedem Menschen innewohnt, ein Glück, das gesucht und verfolgt werden muss. Für uns Christen ist das gesamte irdische Leben Weg zur himmlischen Heimat." (An die Teilnehmer am Internationalen Forum "Migration und Frieden" (21. Februar 2017))

 

Franz von Assisi

"Er ist für mich der Mann der Armut, der Mann des Friedens, der Mann, der die Schöpfung liebt und bewahrt." (Begegnung mit den Medienvertretern am 16.03.2013)

 

Frauen in der Kirche

"Die Kirche kann nicht sie selbst sein ohne Frauen und deren Rolle. Die Frau ist für die Kirche unabdingbar. Maria - eine Frau - ist wichtiger als die Bischöfe." (Interview mit Antonio Spadaro SJ vom 21.09.2013)

 

"Die Rolle der Frau in der Kirche beschränkt sich nicht nur auf die Mutterschaft, also Mutter einer Familie zu sein... Ich denke, wir haben noch keine tiefe Theologie der Frau in der Kirche gemacht. Heute kann sie ja nur Messdiener oder die Lesungen lesen oder sie ist Präsidentin der Caritas. Na ja, es gibt mehr! Wir brauchen eine tiefgründige Theologie der Frau. Das ist, was ich denke." (Auf dem Rückflug vom Weltjugendtag 2013)

 

Frieden

"Der Friede ist eine Gabe, eine Herausforderung und ein Auftrag. Eine Gabe, weil er vom Herzen Gottes selbst kommt; eine Herausforderung, weil er ein nie selbstverständliches Gut ist und immer wieder errungen werden muss; ein Auftrag, weil er die leidenschaftliche Arbeit aller Menschen guten Willens erfordert, ihn zu suchen und aufzubauen. Es gibt daher keinen echten Frieden, wenn nicht im Ausgang von einer Sicht des Menschen, die seine ganzheitliche Entwicklung zu fördern weiß und seine transzendente Würde berücksichtigt, da 'Entwicklung gleichbedeutend ist mit Frieden', wie der selige Paul VI. in Erinnerung rief." (Neujahrsempfang für das am Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomatische Korps (9. Januar 2017))

 

"Angesichts des Zuviel an Gewalt, die in der Welt wütet, sind wir aufgerufen zu einem "Mehr" an Gewaltlosigkeit, was nicht Passivität bedeutet, sondern aktive Förderung des Guten. Denn wie es notwendig ist, das Unkraut des Bösen an der Wurzel zu beiseitigen, so ist es noch dringlicher, das Gute zu säen: Gerechtigkeit zu pflegen, Eintracht wachsen zu lassen, Integration zu fördern, unermüdlich. Nur so kann man Früchte des Friedens ernten." (An die Delegation der "Anti-Defamation League" (9. Februar 2017))

 

"Heute brauchen wir Erbauer des Friedens, nicht Erbauer von Waffen, heute sind Ingenieure des Friedens nötig, nicht Aufwiegler von Konflikten; Feuerwehrleute und nicht Brandstifter; Prediger von Versöhnung und nicht Aufrufer zur Zerstörung." (Apostolische Reise nach Ägypten: An die Teilnehmer der Internationalen Friedenskonferenz (28. April 2017))

 

"Für die Christen ist der Friede eine Gabe des Herrn, verkündet und besungen von den Engeln bei der Geburt Christi: 'Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade' (Lk 2, 14). Er ist ein positives Gut, 'die Frucht der Ordnung, die [...] in die menschliche Gesellschaft eingestiftet_ ist, und 'besteht nicht [einfach] darin, dass kein Krieg ist'. Er 'lässt sich auch nicht bloß durch das Gleichgewicht entgegengesetzter Kräfte sichern', vielmehr fordert er den Einsatz der Menschen guten Willens 'durch stetes Streben nach immer vollkommenerer Gerechtigkeit'. (Neujahrsempfang für das am Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomatische Korps (9. Januar 2017))

 

"Der Friede ist eine 'aktive Tugend', die den Einsatz und die Mitarbeit jedes einzelnen Menschen und der gesamten Gesellschaft als Ganzer erfordert." (Neujahrsempfang für das am Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomatische Korps (9. Januar 2017))

 

"Kein Konflikt darf je zur Gewohnheit werden, von der man scheinbar quasi nicht loskommen kann." (Neujahrsempfang für das am Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomatische Korps (9. Januar 2017))

 

Fundamentalismus

"Eine fundamentalistische Gruppe ist gewalttätig, selbst wenn sie niemanden tötet und niemanden schlägt. Die mentale Struktur des Fundamentalismus ist Gewalt im Namen Gottes." (Interview mit "La Vanguardia" vom 13.06.2014)

G


Gebet

"Beten wir wirklich? Ohne eine beständige Beziehung zu Gott ist es schwer, ein wahrhaft christliches Leben zu führen." (Botschaft per Twitter am 01.10.2013)

 

"Ich bete jeden Morgen das Offizium. Ich bete gern mit den Psalmen. Dann feiere ich die Messe. Ich bete den Rosenkranz. Was ich aber vorziehe, ist die abendliche Anbetung - auch wenn ich zerstreut bin oder an anderes denke oder sogar beim Beten einschlafe. Also abends von sieben bis acht bin ich vor dem Allerheiligsten für eine Stunde der Anbetung. Aber ich bete auch im Geist, wenn ich beim Zahnarzt warte oder bei anderen Gelegenheiten am Tag." (Interview mit Antonio Spadaro SJ vom 21.09.2013)

 

"[Sprecht] ein Gebet, das unterwegs ist, das euch sehr weit bringt. So vermeidet ihr es, ständig auf euch selbst zu schauen." (An die Teilnehmer am Kongress des Internationalen Forums der Katholischen Aktion (FIAC) (27. April 2017))

 

"Das Vaterunser ist ein Gebet im Plural: Das Brot, um das wir bitten, ist "unser" Brot und dies bringt Teilen, Teilhabe und gemeinsame Verantwortung mit sich. In diesem Gebet erkennen wir alle die Forderung, jede Form von Egoismus zu überwinden, um so zur Freude der gegenseitigen Aufnahme zu gelangen." (Welttag der Armen: "Liebt nicht mit Worten sondern in Taten" - 19. November 2017)

 

"Wenn man betet mit dem Leben, mit allem beten, mit dem Wunsch, dass das, was ich erbitte, geschehen möge." (An die Teilnehmer an der nationalen Studientagung der Berufungspastoral (5. Januar 2017))

 

Gesellschaft

"Die Gesellschaft muss befreit werden von Korruption, Erpressung, gesetzwidrigem Drogen- und Waffenhandel und von Menschenhandel, unter ihnen viele versklavte Kinder. Das sind wahrhafte soziale Geißeln und zugleich globale Herausforderungen, die die Internationale Gemeinschaft entschieden angehen muss." (An die Mitglieder der Antimafia- und Antiterrorismus-Behörde(23. Januar 2017))

 

"Die Größe jeder Nation offenbart sich in der Sorge, die sie tatsächlich den Schwächsten der Gesellschaft angedeihen lässt: Frauen, Kinder, alte Menschen, Kranke, Behinderte, Minderheiten. Keine Person und keine gesellschaftliche Gruppe soll ausgeschlossen oder ins Abseits gestellt werden." (Apostolische Reise nach Ägypten: Begegnung mit Vertretern der Regierung und des öffentlichen Lebens (28. April 2017))

 

"Ebenso wenig dürfen wir den Verfall vergessen, den die Sünde in die Gesellschaft einbringt, wenn der Mensch sich gegenüber der Natur wie ein Tyrann verhält, indem er sie verwüstet und sie in egoistischer und sogar brutaler Weise gebraucht. Die Auswirkungen sind zugleich die Verödung des Bodens (vgl. Gen 3,17-19) und das wirtschaftliche wie das soziale Ungleichgewicht, gegen das sich in aller Klarheit die Stimme der Propheten erhebt, von Elias (vgl. 1 Kön 21) bis zu den Worten, die Jesus selbst gegen die Ungerechtigkeit äußert (vgl. Lk 12,13-21; 16,1-31)." (Amoris laetitia, Nr.26, S.22)

 

"Die Gegenwart mit Leidenschaft zu leben bedeutet, " Experten des gemeinschaftlichen Lebens " zu werden, " Zeugen und Baumeister im Sinne jenes göttlichen Planes für Gemeinschaft [...], der die Geschichte der Menschen krönen soll ". In einer Gesellschaft der Auseinandersetzung, des schwierigen Zusammenlebens zwischen verschiedenen Kulturen, der Übergriffe auf die Schwächsten und der Ungleichheiten sind wir berufen, ein konkretes Vorbild von Gemeinschaft zu bieten, in der es möglich ist, durch die Anerkennung der Würde jedes Menschen und der Gemeinsamkeit der Gabe, die jeder mitbringt, in brüderlichen Beziehungen zu leben." (Apostolisches Schreiben an alle Personen des geweihten Lebens aus Anlass des Jahrs des Geweihten Lebens (21. November 2014))

 

"Wir leben in Gesellschaften, in denen wirtschaftliche Regeln die moralischen Regeln ersetzen, Gesetze diktieren und die eigenen Bezugssysteme aufzwingen, zu Lasten der Werte des Lebens. Es ist eine Gesellschaft, in der die Diktatur des Geldes und des Profits eine Sichtweise des Lebens vertritt, nach der derjenige, der nichts leistet, aussortiert wird." (An die Teilnehmer der Vollversammlung der Kongregation für die Institute des Geweihten Lebens und die Gesellschaften Apostolischen Lebens (28. Januar 2017))

 

"Jeder Wandel, auch der der heutigen Zeit, ist ein Übergang, der Schwierigkeiten, Mühen und Leid mit sich bringt, aber er bringt auch neue Horizonte des Guten. Die großen Veränderungen fordern, dass wir unsere Wirtschafts-, Kultur- und Gesellschaftsmodelle überdenken, um den zentralen Wert der menschlichen Person wiederzugewinnen." (Besuch an der Universität Roma Tre (17. Februar 2017))

 

"Die Lebensqualität in einer Gesellschaft wird zum guten Teil an der Fähigkeit gemessen, die Schwächsten und Bedürftigsten einzuschließen in wirklicher Achtung ihrer Würde als Männer und Frauen. Und die Reife wird erreicht, wenn diese Inklusion nicht als etwas Außerordentliches, sondern als normal angesehen wird. Auch ein Mensch mit Behinderung und physischen, psychischen oder moralischen Schwächen muss am Leben der Gesellschaft teilnehmen können und es muss ihm geholfen werden, sein Potential in den verschiedenen Bereichen zu entfalten. Nur wenn die Rechte der Schwächsten anerkannt werden, kann eine Gesellschaft sagen, dass sie auf Recht und Gerechtigkeit gegründet ist. Eine Gesellschaft, die nur in jeder Hinsicht funktionstüchtigen Menschen Raum gibt, die vollkommen autonom und unabhängig sind, wäre keine menschenwürdige Gesellschaft. Die Diskriminierung auf Grundlage der Effizienz ist nicht weniger beklagenswert als Diskriminierung auf Grundlage von Herkunft oder Einkommen oder Religion." (An die Gemeinschaft Capodarco (25. Februar 2017))

 

"Alle können zum Ganzen der Gesellschaft einen Beitrag leisten. Jeder hat eine Besonderheit, die dem Zusammenleben dienen kann. Niemand ist ausgeschlossen, etwas zum Wohl aller beizutragen. Das ist zur gleichen Zeit Recht und Pflicht." (An die Teilnehmer am Kongress des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen zum 50. Jahrestag von "Populorum Progressio" (4. April 2017))

 

"In der heutigen Zeit ist das Gemeinwohl zunehmend bedroht durch das staatenübergreifende und organisierte Verbrechen, den unangemessenen Umgang mit dem Markt und der Wirtschaft sowie durch den Terrorismus." (Apostolisches Schreiben in Form eines "Motu Proprio" über die Gerichtsbarkeit der Rechtsorgane des Staates der Vatikanstadt im Bereich des Strafrechts, 11. Juli 2013)

 

"Das Wort 'Solidarität' hat sich ein wenig abgenutzt und wird manchmal falsch interpretiert, doch es bezeichnet viel mehr als einige gelegentliche großherzige Taten. Es erfordert, eine neue Mentalität zu schaffen, die in den Begriffen der Gemeinschaft und des Vorrangs des Lebens aller gegenüber der Aneignung der Güter durch einige wenige denkt." (Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, Nr. 188).

 

Gott

"Wie Maria sollt auch ihr eine 'Leiter' sein, auf der Gott hinabsteigt, um dem Menschen zu begegnen, und der Mensch hinaufsteigt, um Gott zu begegnen und sein Angesicht im Angesicht Christi zu betrachten." (Apostolische Konstitutionen, Vultum Dei quaerere, über das kontemplative Leben in Frauenorden (29. Juni 2016Nr.37, S.38))

 

"Gott ist der 'Deus semper maior', der Gott, der uns immer überrascht." (An die Mitarbeiter der "La Civiltà Cattolica" (9. Februar 2017))

 

"Gott ist der größte und treueste Verbündete." (An Rabbiner Abraham Skorka, aus Anlass der Vorstellung einer Sonderausgabe der Tora (23. Februar 2017))

 

"Wenn wir bejahen, dass die Liebe Gottes bedingungslos ist, dass man die Freundlichkeit des Vaters weder kaufen, noch bezahlen muss, dann können wir über alles hinweg lieben und den anderen vergeben, auch wenn sie uns gegenüber ungerecht gewesen sind." (Amoris laetitia, Nr. 108, S.96)

 

"Ich danke Gott, denn viele Familien, die sich bei weitem nicht für vollkommen halten, leben in der Liebe, verwirklichen ihre Berufung und gehen voran, auch wenn sie unterwegs viele Male fallen."(Amoris laetitia, Nr.57, S.55)

 

"Wir Gläubigen dürfen nicht aufhören, Gott um das positive Vorankommen in den aktuellen Diskussionen zu bitten, damit die kommenden Generationen nicht unter den Konsequenzen fahrlässiger Verzögerungen leiden müssen." (Laudato Si, Nr.169, S.154)

 

Glaube

"Das Wachsen im Glauben geschieht durch die Begegnungen mit dem Herrn im Laufe eines Lebens. Diese Begegnungen werden als Schatz im Gedächtnis bewahrt und sind unser lebendiger Glaube in einer persönlichen Heilsgeschichte." (Begegnung des Heiligen Vaters mit dem Klerus von Rom (2. März 2017))

 

"Echter Glaube setzt immer den tiefen Wunsch voraus, die Welt zu verändern. Das ist die Frage, die wir uns stellen müssen: Haben wir große Visionen und Tatendrang? Sind wir kühn? Oder sind wir mittelmäßig und geben uns mit Reflexionen 'aus dem Labor' zufrieden?" (An die Mitarbeiter der "La Civiltà Cattolica" (9. Februar 2017))

 

"Machen wir uns klar, dass im Glauben voranzukommen nicht nur ein Willensentschluss ist, von jetzt an mehr zu glauben: Es ist auch eine Übung, mit der Erinnerung zu den grundlegenden Gnaden zurückzukehren. Man kann 'rückwärts vorankommen', indem man sich neu auf die Suche nach den Schätzen und Erfahrungen macht, die man vergessen hatte und die häufig die Schlüssel zum Verständnis der Gegenwart enthalten. Das ist das wirklich 'Revolutionäre': zu den Wurzeln zurückgehen. "(Begegnung des Heiligen Vaters mit dem Klerus von Rom (2. März 2017))

"Seid Wanderer des Glaubens, um allen zu begegnen, alle aufzunehmen, allen zuzuhören, alle zu umarmen. Jedes Leben ist ein vom Herrn geliebtes Leben. Jedes Gesicht zeigt uns das Antlitz Christi, besonders das des Armen, des vom Leben Verletzen und dessen, der sich verlassen fühlt, dessen, der vor dem Tod flieht und Zuflucht in unseren Häusern, in unseren Städten sucht." (An die Mitglieder der Katholischen Aktion Italiens (30. April 2017))

 

"Der Glaube gestattet uns, den Sinn und die geheimnisvolle Schönheit des Geschehens zu interpretieren. Die menschliche Freiheit kann ihren klugen Beitrag zu einer positiven Entwicklung liefern, aber sie kann auch neue Übel, neue Ursachen von Leiden und wirkliche Rückschritte hinzufügen." (Laudato Si, Nr.79, S.72)

 

H


Herzensruhe

"Die Ruhe ist so notwendig für die Gesundheit unseres Geistes und unseres Leibes und oft so schwer zu erlangen wegen der vielen Anforderungen, die an uns gestellt werden. Aber Ruhe ist auch wesentlich für unsere spirituelle Gesundheit, damit wir Gottes Stimme hören und verstehen können, was er von uns verlangt. Josef war von Gott erwählt, Jesu Pflegevater und Marias Gemahl zu sein. Als Christen seid auch ihr berufen, wie Josef ein Heim für Jesus zu bereiten. Ein Heim für Jesus zu bereiten! Ihr bereitet ihm ein Heim in euren Herzen, euren Familien, euren Pfarreien und euren Gemeinschaften." (Begegnung mit den Familien, Mall of Asia Arena, Manila, 16. Januar 2015)

 

Hoffnung

"Ich bin auf dem Weg. Ich habe Hoffnung. Die Hoffnung verweist mich auf den Horizont, sie führt mich: Sie ist der Stern und auch das, was mich stützt. Sie ist der Anker, verankert in Christus." (Begegnung des Heiligen Vaters mit dem Klerus von Rom (2. März 2017))

 

"Die Hoffnung ihrerseits öffnet den Glauben für die Überraschungen Gottes. Unser Gott ist immer größer als alles, was wir über ihn, über das, was ihn auszeichnet und seine Art und Weise in der Geschichte zu handeln, denken oder uns vorstellen können. Die Offenheit der Hoffnung verleiht unserem Glauben Frische und einen Horizont." (Begegnung des Heiligen Vaters mit dem Klerus von Rom (2. März 2017))

 

"Hoffnung ist das, was den Rückblick des Glaubens dynamisch macht, was dazu führt, in der Vergangenheit - in den Schätzen der Erinnerung - Neues zu finden, weil sie demselben Gott begegnet, den sie in der Zukunft zu schauen hofft. Die Hoffnung erstreckt sich außerdem bis zu den Grenzen, in die ganze Weite und Dichte der alltäglichen und unmittelbaren Gegenwart hinein, und sieht neue Möglichkeiten im Nächsten und in dem, was man hier und heute tun kann. Hoffnung bedeutet, im Gesicht der Armen, denen ich heute begegne, denselben Herrn sehen zu können, der eines Tages kommen wird, um uns nach dem Protokoll aus Matthäus 25 zu richten: 'Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan' (V. 40)." (Begegnung des Heiligen Vaters mit dem Klerus von Rom (2. März 2017))

 

"Die Hoffnung, von der wir sprechen, gründet sich nicht auf die Zahlen oder auf die Werke, sondern auf denjenigen, auf den wir unsere Hoffnung gesetzt haben (vgl. 2 Tim 1,12) und für den 'nichts unmöglich' ist (Lk 1,37). Das ist die Hoffnung, die nicht enttäuscht und die dem geweihten Leben erlauben wird, in der Zukunft weiter eine bedeutende Geschichte zu schreiben. Auf die Zukunft müssen wir unseren Blick richten, in dem Bewusstsein, dass der Geist uns auf sie zutreibt, um weiterhin Großes mit uns zu vollbringen. (Apostolisches Schreiben an alle Personen des geweihten Lebens aus Anlass des Jahrs des Geweihten Lebens (21. November 2014))

 

"Hoffnung und Freude. Das lässt uns erkennen, wie es um eine Gemeinschaft bestellt ist, was in ihr ist. Ist dort Hoffnung, ist dort Freude? Dann geht es ihr gut. Aber wenn die Hoffnung fehlt und es keine Freude gibt, dann steht es schlimm um sie." (An die Teilnehmer der Vollversammlung der Kongregation für die Institute des Geweihten Lebens und die Gesellschaften Apostolischen Lebens (28. Januar 2017))

 

"Der Mensch kann nicht ohne Hoffnung leben und Bildung weckt Hoffnung. Denn Bildung bedeutet: entstehen, wachsen lassen, sie steht in der Dynamik des Leben-Schenkens. Und Leben, das geboren wird, ist die sprudelndste Quelle der Hoffnung: ein Leben, das ausgerichtet ist auf die Suche nach dem Schönen, dem Guten, dem Wahren und nach der Gemeinschaft mit den anderen für ein gemeinsames Wachstum." (An die Teilnehmer der Vollversammlung der Kongregation für das Katholische Bildungswesen (9. Februar 2017))

 

"Hoffnung ist kein oberflächlicher Optimismus und nicht einmal die Fähigkeit, die Dinge wohlwollend zu betrachten, sondern vielmehr besteht sie darin, in richtiger Weise etwas riskieren zu wissen, genau wie die Bildung." (An die Teilnehmer der Vollversammlung der Kongregation für das Katholische Bildungswesen (9. Februar 2017))

 

"Wenn die Hoffnung fehlt, dann fehlt tatsächlich das Leben. Und einige machen sich auf die Suche nach einer trügerischen Existenz, die von den 'Händlern des Nichts' angeboten wird. Letztere verkaufen Dinge, die ein scheinbares, momentanes Glück verschaffen, aber in Wirklichkeit in Sackgassen ohne Zukunft führen, in wahre existentielle Labyrinthe. Bomben zerstören den Körper, Abhängigkeiten zerstören, den Geist, die Seele und auch den Leib." (Besuch an der Universität Roma Tre (17. Februar 2017))

 

"Es ist Aufgabe der Regierenden, die Straßen der Hoffnung zu erkennen - dies ist Ihre Aufgabe: die Straßen der Hoffnung zu erkennen -, die konkreten Pfade ausfindig zu machen, damit die bisher vollbrachten bedeutenden Schritte sich nicht zerstreuen, sondern Unterpfand eines langen und fruchtbaren Weges werden." (An die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (24. März 2017))

 

"Es ist dringend notwendig, die christliche Hoffnung zu nähren - jene Hoffnung, die einen neuen Blick verleiht, der in der Lage ist, das Gute zu entdecken und zu sehen, auch wenn es vom Bösen verdunkelt wird: 'Wenn das Auge von Hoffnung beseelt ist, vermag es das Verborgene zu schauen', schrieb der heiligen Ephräm (Carmen Nisibenum, 70)." (An die Gemeinschaft des Päpstlichen rumänischen Pius Kollegs (5. Mai 2017))

 

Homosexualität

"Wenn jemand homosexuell ist und Gott sucht und guten Willen hat, wer bin ich, ihn zu verurteilen?" (Auf dem Rückflug vom Weltjugendtag 2013)

 

I


Individualismus

"Angesichts eines aufdringlichen Individualismus, der menschlich verarmen und kulturell verkümmern lässt, ist es vor allem notwendig, die Bildung menschlicher zu machen. Schule und Universität haben ihren vollen Sinn nur in Zusammenhang mit der Formung der Persönlichkeit." (An die Teilnehmer der Vollversammlung der Kongregation für das Katholische Bildungswesen (9. Februar 2017))

 

Inklusion

"Jedes Leben ist wertvoll, jeder Mensch ist ein Geschenk, und die Inklusion bereichert jede Gemeinschaft und Gesellschaft. Dies ist Ihre Botschaft für die Welt, für eine Welt ohne Grenzen und ohne Ausschließung." (An die Delegation der "Special Olympics" Weltwinterspiele (16. Februar 2017))

 

Integration

"Nur der Weg der Integration zwischen den Völkern ermöglicht der Menschheit eine Zukunft des Friedens und der Hoffnung." (An die Teilnehmer am Kongress des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen zum 50. Jahrestag von "Populorum Progressio" (4. April 2017))

 

Internet

"Besonders das Internet kann allen größere Möglichkeiten der Begegnung und der Solidarität untereinander bieten, und das ist gut, es ist ein Geschenk Gottes." (Botschaft vom 23.01.2014 zum kirchlichen Weltmedientag 2014)

"Es gibt jedoch problematische Aspekte: ... Der Wunsch nach digitaler Vernetztheit kann am Ende dazu führen, dass wir uns von unserem Nächsten absondern, von dem, der uns ganz nahe ist. Ganz zu schweigen davon, dass derjenige, der aus unterschiedlichen Gründen keinen Zugang zu den social media hat, Gefahr läuft, ausgeschlossen zu sein. Diese Grenzen sind real, sie sind aber keine Rechtfertigung dafür, die social media abzulehnen." (Botschaft vom 23.01.2014 zum kirchlichen Weltmedientag 2014)

 

J


Jesuiten

"An der Gesellschaft Jesu haben mich drei Dinge berührt: der Sendungscharakter, die Gemeinschaft und die Disziplin. Das mutet seltsam an, weil ich von Geburt an ein undisziplinierter Mensch bin. Aber die Disziplin der Jesuiten, ihre Art, die Zeit einzusetzen, hat mich sehr beeindruckt." (Interview mit Antonio Spadaro SJ vom 21.09.2013)

 

Jugendliche/Kinder

"Zunächst möchte ich euch für das Glaubenszeugnis danken, das ihr der Welt gebt. ... Alle Achtung! Ihr seid wirklich Helden!" (Begrüßungsfeier mit den Jugendlichen beim Weltjugendtag 2013, 25.07.2013)

 

"Liebe Jungen und Mädchen, bitte hängt euch nicht hinten an den Schwanz der Geschichte an. Seid die Hauptdarsteller! Spielt im Sturm! Schießt nach vorne! Baut eine bessere Welt auf, eine Welt von Brüdern und Schwestern, eine Welt der Gerechtigkeit, der Liebe, des Friedens, der Brüderlichkeit, der Solidarität! Spielt immer im Sturm!" (Vigilfeier mit den Jugendlichen beim Weltjugendtag 2013, 27.07.2013)

 

"Ich weiß, dass ihr guter Boden sein wollt, wirklich Christen, keine Teilzeit-Christen, keine "Spießer"-Christen, die die Nase hoch tragen, so dass sie als Christen erscheinen und im Innern überhaupt nichts tun; keine Fassaden-Christen, diese Christen, die "purer Augenschein" sind, sondern authentische Christen." (Vigilfeier mit den Jugendlichen beim Weltjugendtag 2013, 27.07.2013)

 

"Ich möchte euch sagen, welche Wirkung ich vom Weltjugendtag erhoffe: Ich hoffe, dass es einen Wirbel gibt. ... Aber ich will, dass ihr auch in den Diözesen Wirbel macht, ich will, dass man hinausgeht, ich will, dass die Kirche auf die Straßen hinausgeht, ich will, dass wir standhalten gegen alle Weltlichkeit, Unbeweglichkeit, Bequemlichkeit, gegen den Klerikalismus und alles In-sich-verschlossen-sein." (Begegnung mit jungen Argentiniern beim Weltjugendtag 2013, 25.07.2013)

 

"Wer mit der Jugend arbeitet, kann nicht dabei stehen bleiben, die Dinge zu geordnet und zu strukturiert wie in einem Traktat zu sagen, denn diese Dinge gleiten an der Jugend ab. Es braucht eine neue Sprache, eine neue Art, die Dinge zu sagen." (Begegnung mit Ordensleuten während der 82. Generalversammlung der Generaloberen, Ende November 2013 im Vatikan)

 

"Im Evangelium empfängt Jesus die Kinder, er umarmt und segnet sie. Auch wir müssen unsere Jugendlichen schützen, führen und ermutigen, indem wir ihnen helfen, eine Gesellschaft aufzubauen, die ihres großen spirituellen und kulturellen Erbes würdig ist. Besonders müssen wir jedes Kind als ein Geschenk betrachten, das angenommen, gehegt und beschützt werden muss. Und wir müssen uns um unsere jungen Menschen kümmern und nicht zulassen, dass sie ihrer Hoffnung beraubt und dazu verurteilt werden, auf der Straße zu leben." (Heilige Messe im Rizal Park, Manila, 18. Januar 2015)

 

"Ich bekenne euch etwas: Wenn ich in einigen Ländern oder auch hier in Italien, in einigen Städten, Besuche gemacht habe, mache ich gewöhnlich eine Zusammenkunft oder ein Mittagessen mit einer Gruppe junger Menschen. Die Fragen, die sie dir in diesen Augenblicken stellen, lassen dich zittern, weil du nicht weißt, was du antworten sollst... Denn sie sind unruhig (im positiven Sinne: Sie sind auf der Suche), und diese Unruhe ist eine Gnade Gottes, sie ist eine Gnade Gottes. Du kannst die Unruhe nicht aufhalten. Sie sagen vielleicht manchmal dummes Zeug, aber sie sind unruhig, und das ist es, was zählt. Und diese Unruhe muss man unterwegs sein lassen." (An die Teilnehmer an der nationalen Studientagung der Berufungspastoral (5. Januar 2017))

 

"Die Welt der Jugendlichen, [ist] eine komplexe Welt, reichhaltig und herausfordernd zugleich. Sie ist nicht negativ, aber komplex, ja, reichhaltig und herausfordernd. Es fehlt nicht an sehr großherzigen, solidarischen Jugendlichen, die religiös und sozial engagiert sind; an Jugendlichen, die ein echtes geistliches Leben suchen; an Jugendlichen, die nach etwas hungern, das anders ist als das, was die Welt zu bieten hat. Es gibt wunderbare Jugendliche und es sind nicht wenige. Aber auch unter den Jugendlichen gibt es viele, die der Logik der Weltlichkeit zum Opfer gefallen sind. Diese Logik könnte man folgendermaßen zusammenfassen: Streben nach Erfolg um jeden Preis, nach schnellem Geld und oberflächlichem Vergnügen. Diese Logik verführt auch viele Jugendliche. Unser Einsatz kann nur darin bestehen, an ihrer Seite zu sein, um sie mit der Freude des Evangeliums und der Freude der Zugehörigkeit zu Christus anzustecken. Diese Kultur muss evangelisiert werden, wenn wir wollen, dass die Jugendlichen ihr nicht erliegen." (An die Teilnehmer der Vollversammlung der Kongregation für die Institute des Geweihten Lebens und die Gesellschaften Apostolischen Lebens (28. Januar 2017))

 

"Es ist wichtig, mit den jungen Menschen 'Zeit zu verlieren'. Manchmal sind sie lästig, weil sie - wie ich gesagt habe - immer mit denselben Dingen kommen; aber die Zeit gehört ihnen. Man muss nicht so sehr zu ihnen sprechen als ihnen vielmehr zuhören und nur 'tropfenweise' etwas sagen: ein Wort hier, und das ist es, sie können gehen. Und das wird ein Same sein, der von innen her wirkt." (An die Teilnehmer an der nationalen Studientagung der Berufungspastoral (5. Januar 2017))

 

"Und wie schön ist es, wenn ein Junge oder ein Mädchen sich von Jesus stören lässt, wenn ein junger Mensch sich nicht leicht den Mund verbieten lässt, wenn er lernt, den Mund nicht zu halten, der sich mit vereinfachenden Antworten nicht zufrieden gibt, der die Wahrheit sucht, die Tiefe sucht, der hinausgeht, vorangeht, voran. Und der den Mut hat, sich Fragen zu stellen in Bezug auf die Wahrheit und vieles andere. Wir müssen lernen, die Gegenwart herauszufordern." (Pastoralbesuch in Genua: Begegnung mit Jugendlichen der Diözesanmission im Heiligtum Unserer Lieben Frau von der Wache (27. Mai 2017))

K


Kapitalismus/"Globalisierung der Gleichgültigkeit"/Wirtschaft

"Das stimmt, die Globalisierung hat viele Menschen aus der Armut gerettet, aber auch viele andere zum Hungertod verurteilt, weil sie mit diesem Wirtschaftssystem selektiv wird... Die derzeitige wirtschaftliche und vor allem finanzielle Globalisierung führt zu einem Einheitsdenken, zu einem schwachen Denken. Im Zentrum steht nicht mehr der Mensch, sondern das Geld." (Interview mit "Corriere della Sera" vom 05.03.2014)

 

"Wir dürfen nicht mehr auf die blinden Kräfte und die unsichtbare Hand des Marktes vertrauen. ... Es liegt mir völlig fern, einen unverantwortlichen Populismus vorzuschlagen, aber die Wirtschaft darf nicht mehr auf "Heilmittel" zurückgreifen, die ein neues Gift sind, wie wenn man sich einbildet, die Ertragsfähigkeit zu steigern, indem man den Arbeitsmarkt einschränkt und auf diese Weise neue Ausgeschlossene schafft." (aus dem Apostolischen Schreiben "Evangelii Gaudium" (2013), Nr. 204)

 

"In dieser Welt der Globalisierung sind wir in die Globalisierung der Gleichgültigkeit geraten. Wir haben uns an das Leiden des anderen gewöhnt, es betrifft uns nicht, es interessiert uns nicht, es geht uns nichts an!" (Predigt während des Besuchs auf der Flüchtlingsinsel Lampedusa, 08.07.2013)

 

"Ebenso wie das Gebot "du sollst nicht töten" eine deutliche Grenze setzt, um den Wert des menschlichen Lebens zu sichern, müssen wir heute ein "Nein zu einer Wirtschaft der Ausschließung und der Disparität der Einkommen" sagen. Diese Wirtschaft tötet." (aus dem Apostolischen Schreiben "Evangelii Gaudium" (2013), Nr. 53)

 

Kirche

"Ich möchte, dass wir heute uns alle fragen: Sind wir noch eine Kirche, die imstande ist, die Herzen zu erwärmen? Eine Kirche, die fähig ist, nach Jerusalem zurückzuführen? Wieder nach Hause zu begleiten? In Jerusalem wohnen unsere Quellen: Schrift, Katechese, Sakramente, Gemeinschaft, Freundschaft des Herrn, Maria und die Apostel... Sind wir noch fähig, von diesen Quellen so zu erzählen, dass wir die Begeisterung für ihre Schönheit wiedererwecken?" (Begegnung mit den brasilianischen Bischöfen, 27.07.2013)

 

"Kirche muss attraktiv sein. Weckt die Welt auf! Seid Zeugen eines anderen Handelns!" (Begegnung mit Ordensleuten während der 82. Generalversammlung der Generaloberen, Ende November 2013 im Vatikan)

 

"Bei der Alternative zwischen einer Kirche, die auf die Straße geht und dabei Probleme bekommt, und einer Kirche, die an Selbstbezogenheit krank ist, habe ich keine Zweifel, der ersten den Vorzug zu geben." (Botschaft vom 23.01.2014 zum kirchlichen Weltmedientag 2014)

 

"Ich sehe ganz klar, dass das, was die Kirche heute braucht, die Fähigkeit ist, Wunden zu heilen und die Herzen der Menschen zu wärmen - Nähe und Verbundenheit. Ich sehe die Kirche wie ein Feldlazarett nach einer Schlacht. Man muss einen Schwerverwundeten nicht nach Cholesterin oder nach hohem Zucker fragen. Man muss die Wunden heilen. Dann können wir von allem anderen sprechen. Die Wunden heilen, die Wunden heilen... Man muss ganz unten anfangen." (Interview mit Antonio Spadaro SJ vom 21.09.2013)

 

"Die Kirche ist kein Kulturverein, sondern die Familie Jesu!" (Frühmesse im Gästehaus Santa Marta am 01.06.2013)

 

"Selbst wenn die Kirche gewiss auch eine menschliche, geschichtliche Institution ist mit allem, was damit verbunden ist, so hat sie doch keine politische, sondern eine wesentlich geistliche Natur: Sie ist das Volk Gottes, das heilige Volk Gottes, das unterwegs ist zur Begegnung mit Jesus Christus. Nur in dieser Perspektive kann man vollkommen erklären, was die katholische Kirche bewirkt." (Begegnung mit den Medienvertretern am 16.03.2013)

 

"Das ist die Kirche, der Weinberg des Herrn, die fruchtbare Mutter und sich sorgende Lehrerin, die keine Angst hat, die Ärmel hochzukrempeln und das Öl und den Wein über die Wunden der Menschen auszugießen (Lk 10:25-37). Sie beobachtet die Menschheit nicht aus einer Burg aus Glas beobachtet, um die Menschen zu klassifizieren oder zu richten. Das ist die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche, die aus Sündern besteht, die Seine Barmherzigkeit brauchen." (Ansprache zum Abschluss der III. Generalversammlung der Außerordentlichen Bischofssynode am 18.10.2014)

 

"Der Wert der Kirche ist grundsätzlich, das Evangelium zu leben und Zeugnis für unseren Glauben zu geben. Die Kirche ist Salz der Erde, ist Licht der Welt, sie ist berufen, in der Gesellschaft den Sauerteig des Gottesreiches zu vergegenwärtigen, und das tut sie vor allem mit ihrem Zeugnis, dem Zeugnis der Bruderliebe, der Solidarität, des Teilens" (18. Mai 2014, Pfingstvigil der kirchlichen Bewegungen ).

 

"Es ist die Fürsorglichkeit, die Sorge der Kirche, die nicht abwartend im Zentrum bleibt, sondern allen bis in die Randgebiete entgegengeht, sie geht auch den Nicht-Christen entgegen, den Nicht-Glaubenden... Und allen bringt sie Jesus, die fleischgewordene Liebe Gottes, der unserem Leben Sinn gibt und uns vom Bösen erlöst. Die Muttergottes geht auf die anderen zu, nicht um Proselytismus zu betreiben, nein! Sondern um uns auf dem Lebensweg zu begleiten." (Pastoralbesuch in Mailand: Begegnung mit den Bürgern im Viertel der "Case Bianche" (25. März 2017))

 

"Gemeinsam unterwegs sein, das ist der konstitutive Weg der Kirche; das ist die Chiffre, die es uns ermöglicht, die Realität mit den Augen und dem Herzen Gottes zu deuten; das ist die Bedingung, um Jesus, dem Herrn, zu folgen und in dieser verwundeten Zeit Diener des Lebens zu sein." (Eröffnung der 70. Generalversammlung der italienischen Bischofskonferenz (22. Mai 2017))

 

"Die Pfarrei ist der Raum, in dem sich die Menschen willkommen fühlen können, wie sie sind, und wo sie durch Wege der menschlichen und geistlichen Reife dahin begleitet werden können, im Glauben und in der Liebe für die Schöpfung und die Brüder und Schwestern zu wachsen." (An die Mitglieder der Katholischen Aktion Italiens (30. April 2017))

 

Krieg und Frieden

"Sobald sich die Herzen voneinander entfernen, entsteht Krieg." (Frühmesse im Gästehaus Santa Marta am 25.02.2014)

 

"Ich will mir den Schrei zu eigen machen, der mit wachsender Sorge aus jedem Teil der Erde, aus jedem Volk, aus dem Herzen eines jeden aufsteigt, aus der ganzen Menschheitsfamilie: Das ist der Schrei nach Frieden! Wir wollen eine Welt des Friedens, wir wollen Männer und Frauen des Friedens sein, wir wollen, dass in dieser unserer Gesellschaft, die von Spaltungen und Konflikten durchzogen wird, der Friede ausbreche! Nie wieder Krieg! Nie wieder Krieg!" (Angelusgebet am 01.09.2013)

 

"Um das Gut des Friedens zu gewinnen, muss man vor allem zum Frieden erziehen, indem man eine Kultur des Konfliktes fernhält, die auf die Angst vor dem anderen, auf die Ausgrenzung dessen, der anders denkt oder lebt, ausgerichtet ist. Freilich darf der Konflikt nicht ignoriert oder beschönigt werden; man muss sich ihm stellen. Wenn wir uns aber in ihn verstricken, verlieren wir die Perspektive, die Horizonte verengen sich, und die Wirklichkeit selbst zerbröckelt. Wenn wir in der Konfliktsituation verharren, verlieren wir den Sinn für die tiefe Einheit der Wirklichkeit, halten die Geschichte an und verfallen der inneren Zermürbung durch fruchtlose Widersprüche." (Ansprache vor dem Europarat, Straßburg, 25. November 2014)

 

Kultur

"Wie die Kultur der Begegnung und der Versöhnung Leben hervorbringt und Hoffnung weckt, so sät die Nicht-Kultur des Hasses Tod und erntet Verzweiflung." (An die Delegation der "Anti-Defamation League" (9. Februar 2017))

 

"Wir leben eingetaucht in die sogenannte Kultur des Fragmentarischen, des Provisorischen, die dazu führen kann, 'à la carte' zu leben und Sklaven der jeweiligen Moden zu sein. Diese Kultur weckt das Bedürfnis, stets über 'Hintertüren' zu verfügen, die für andere Möglichkeiten offenstehen. Sie nährt den Konsumismus, vergisst die Schönheit des einfachen, kargen Lebens und das ruft sehr häufig eine große existentielle Leere hervor. Es hat sich auch ein starker praktischer Relativismus verbreitet, dem zufolge alles beurteilt wird unter dem Aspekt einer Selbstverwirklichung, der die Werte des Evangeliums fremd sind." (An die Teilnehmer der Vollversammlung der Kongregation für die Institute des Geweihten Lebens und die Gesellschaften Apostolischen Lebens (28. Januar 2017))

 

"Lasst euch leiten vom prophetischen Geist des Evangeliums, um eine eigene, lebendige, dynamische und nicht selbstverständliche Sichtweise zu haben. Und das besonders heute, in einer so komplexen Welt voller Herausforderungen, in der die 'Kultur des Schiffbruchs' zu triumphieren scheint - genährt von profanem Messianismus, relativistischer Mittelmäßigkeit, von Misstrauen und Starrheit - sowie die 'Kultur des Müllcontainers', wo man alles wegwirft, was nicht so funktioniert, wie man es gerne hätte, oder was als nutzlos betrachtet wird." (An die Mitarbeiter der "La Civiltà Cattolica" (9. Februar 2017))

 

"Eine Kultur konsolidiert sich in der Öffnung und in der Auseinandersetzung mit anderen Kulturen, insofern sie ein klares und reifes Bewusstsein der eigenen Prinzipien und Werte besitzt." (Besuch an der Universität Roma Tre (17. Februar 2017))

 

"Das Leben verlangt Konkretes. In dieser Kultur im Fluss braucht man etwas Konkretes und die Konkretheit ist eure Berufung." (Gebetswache zur Vorbereitung auf den Weltjugendtag (8. April 2017))

 

L


Laien

"Kraft der empfangenen Taufe ist jedes Mitglied des Gottesvolkes ein missionarischer Jünger geworden (vgl. Mt 28,19)." (aus dem Apostolischen Schreiben "Evangelii Gaudium" (2013), Nr. 120)

 

Leben

"Das geweihte Leben ist eine Geschichte leidenschaftlicher Liebe zum Herrn und zur Menschheit. Im kontemplativen Leben entfaltet sich diese Geschichte Tag für Tag durch die leidenschaftliche Suche nach dem Angesicht Gottes, in inniger Beziehung zu ihm." (Nr.9. S.15) (Apostolische Konstitution
Vultum Dei quaerere, über das kontemplative Leben in Frauenorden (29. Juni 2016))

 

"Scham über all die Bilder der Verwüstung, der Zerstörung und des Schiffbruchs, die in unserem Leben alltäglich geworden sind." (Kreuzweg am Kolosseum unter Vorsitz des Heiligen Vaters - Karfreitag (14. April 2017))

 

Lebensschutz

"Um die Verteidigung des Lebens der Ungeborenen, die die Kirche unternimmt, leichthin ins Lächerliche zu ziehen, stellt man ihre Position häufig als etwas Ideologisches, Rückschrittliches, Konservatives dar. Und doch ist diese Verteidigung des ungeborenen Lebens eng mit der Verteidigung jedes beliebigen Menschenrechtes verbunden. Sie setzt die Überzeugung voraus, dass ein menschliches Wesen immer etwas Heiliges und Unantastbares ist, in jeder Situation und jeder Phase seiner Entwicklung. Es trägt seine Daseinsberechtigung in sich selbst und ist nie ein Mittel, um andere Schwierigkeiten zu lösen. (aus dem Apostolischen Schreiben "Evangelii Gaudium" (2013), Nr. 213)

 

"Doch es trifft auch zu, dass wir wenig getan haben, um die Frauen angemessen zu begleiten, die sich in sehr schweren Situationen befinden, wo der Schwangerschaftsabbruch ihnen als eine schnelle Lösung ihrer tiefen Ängste erscheint, besonders, wenn das Leben, das in ihnen wächst, als Folge einer Gewalt oder im Kontext extremer Armut entstanden ist. Wer hätte kein Verständnis für diese so schmerzlichen Situationen?" (aus dem Apostolischen Schreiben "Evangelii Gaudium" (2013), Nr. 214)

 

Liebe

"Einige halten sich für groß, weil sie mehr wissen als die anderen, und sie befassen sich damit, sie zu fordern und zu kontrollieren, während doch in Wirklichkeit das, was uns groß macht, die Liebe ist, die den Schwachen versteht, umsorgt und hält." (Amoris laetitia, Nr.97, S.87)

 

"Wer liebt, kann Worte der Ermutigung sagen, die wieder Kraft geben, die aufbauen, die trösten und die anspornen." (Amoris laetitia, Nr.100, S.90)

 

"Wenn wir den Tod akzeptieren, können wir uns auf ihn vorbereiten. Der Weg besteht darin, in der Liebe zu denen, die mit uns unterwegs sind, zu wachsen bis zu dem Tag, da 'der Tod [...] nicht mehr sein [wird], keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal' (Offb 21,4)." (Amoris laetita, Nr. 258, S.228)

 

"Die Liebe [kann] nie ein abstrakter Begriff sein. Aus ihrer Natur heraus ist sie stets konkrete Wirklichkeit: Absichten, Einstellungen und Verhalten, die sich im tagtäglichen Handeln bewähren." (Misericordiae Vultus - Verkündigungsbulle des Jubiläums der Barmherzigkeit (11. April 2015))

 

"Die Liebe erlaubt kein Alibi: Wer lieben will, wie Jesus geliebt hat, muss ganz und gar seinem Beispiel folgen." (Welttag der Armen: "Liebt nicht mit Worten sondern in Taten" - 19. November 2017)

 

M


Medienberichterstattung/"Papst-Franziskus-Mythos"

"Mir gefallen die ideologischen Interpretationen nicht, ein gewisser Papst-Franziskus-Mythos. Wenn man zum Beispiel sagt, er gehe nachts aus dem Vatikan, um den Obdachlosen in der Via Ottaviano zu essen zu bringen. Das ist mir nie in den Sinn gekommen. Sigmund Freud sagte einmal, wenn ich mich nicht täusche: In jeder Idealisierung versteckt sich auch eine Aggression. Den Papst als eine Art Superman zu zeichnen, eine Art Star, scheint mir beleidigend. Der Papst ist ein Mensch, der lacht, weint, ruhig schläft und Freunde hat wie alle. Ein normaler Mensch." (Interview mit "Corriere della Sera" vom 05.03.2014)

 

"Die Dynamiken der Medien und der digitalen Welt, die, wenn sie sich in eine Allgegenwart verwandeln, nicht die Entwicklung einer Fähigkeit zu weisem Leben, tiefgründigem Denken und großherziger Liebe begünstigen." (Laudato Si, Nr.47, S.41)

 

"Die derzeitigen Medien gestatten, dass wir Kenntnisse und Gemütsbewegungen übermitteln und miteinander teilen. Trotzdem hindern sie uns manchmal auch, mit der Angst, mit dem Schaudern, mit der Freude des anderen und mit der Komplexität seiner persönlichen Erfahrung in direkten Kontakt zu kommen." (Laudato Si, Nr.47, S.41f)

 

Mensch

"In der Tat ist das Eingreifen des Menschen, das für die vernünftige Entwicklung der Schöpfung sorgt, die angemessene Form, sie zu hüten. Dies schließt nämlich mit ein, als Werkzeug Gottes seinen Platz einzunehmen, um zu helfen, dass sich die Möglichkeiten, die Gott selbst in die Dinge hineingelegt hat, entfalten [...]." (Laudato Si, Nr.124, S.113)

 

"Auf geht's! Du fällst? Auf und weiter." ((Gebetswache zur Vorbereitung auf den Weltjugendtag (8. April 2017))

 

"Habt keine Angst, den Weg der Brüderlichkeit zu beschreiten und Brücken zu bauen zwischen Menschen und zwischen Völkern, in einer Welt, in der aus Angst vor den anderen immer noch viele Mauern errichtet werden." (An die katholische Delegation für Kooperation (DCC) der Bischofskonferenz Frankreichs (25. Februar 2017))

 

"Der Narzissmus macht die Menschen unfähig, über sich selbst, über ihre Wünsche und Bedürfnisse hinauszusehen." (Amoris laetitia, Nr.39, S.35)

 

"Jeden Menschen dieser Welt bitte ich, [diese] seine Würde nicht zu vergessen; niemand hat das Recht, sie ihm zu nehmen." (Laudato Si, Nr.105, S.183)

 

"Wie der Matrose auf hoher See den Leuchtturm braucht, der ihm die Route zeigt, um zum Hafen zu gelangen, so braucht die Welt euch. Seid Leuchtfeuer - für die Nahen und vor allem für die Fernen! Seid Fackeln, die den Weg der Menschen in der dunklen Nacht der Zeit begleiten! Seid Wächterinnen am Morgen (vgl. Jes 21,11-12), die den Aufgang der Sonne (vgl. Lk 1,78) ankündigen!" (Apostolische Konstitutionen Vultum Dei quaerere, über das kontemplative Leben in Frauenorden (29. Juni 2016), Nr.6, S.11)

 

"Bleibt auf offenem Meer! Ein Katholik darf keine Angst haben vor dem offenen Meer, er darf nicht den Schutz sicherer Häfen suchen." (An die Mitarbeiter der "La Civiltà Cattolica" (9. Februar 2017))

 

"So mag, wer schneller zu laufen fähig ist, dem langsameren die Hand reichen, und wer mehr Mühe hat, sei bestrebt, den an der Spitze zu erreichen." (An die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (24. März 2017))

 

"Wer Vorstellungskraft hat, erstarrt nicht, hat Sinn für Humor, erfreut sich immer der Sanftheit der Barmherzigkeit und der inneren Freiheit. Er ist in der Lage, große Visionen zu eröffnen, auch in engen Räumen [...]." (An die Mitarbeiter der "La Civiltà Cattolica" (9. Februar 2017))

 

Mission

"Die Mission hilft uns auch, einander in die Augen zu blicken und zu erkennen, dass wir Brüder und Schwestern sind, dass es nicht eine Stadt - und auch keine Kirche - der Guten gibt und eine Stadt und eine Kirche der Bösen. Die Mission hilft uns, keine 'Katharer' zu sein. Die Mission läutert uns von der Vorstellung, dass es eine Kirche der Reinen gibt und eine der Unreinen: Wir sind alle Sünder und alle brauchen wir die Verkündigung Christi." ( Pastoralbesuch in Genua: Begegnung mit Jugendlichen der Diözesanmission im Heiligtum Unserer Lieben Frau von der Wache (27. Mai 2017))

 

Missbrauchsfälle in der Kirche

"Die Missbrauchsfälle sind furchtbar, weil sie tiefe Wunden hinterlassen. Benedikt XVI. war sehr mutig und hat einen Weg geöffnet. Die Kirche hat auf diesem Weg viel getan. Vielleicht mehr als alle anderen. Die Statistiken zum Phänomen der Gewalt gegen Kinder sind beeindruckend, aber sie zeigen auch klar, dass die große Mehrheit der Missbräuche im Familien- und Nachbarschaftsumfeld geschehen. Die katholische Kirche ist vielleicht die einzige öffentliche Institution, die sich mit Transparenz und Verantwortung bewegt hat. Kein anderer hat mehr getan. Und doch ist die Kirche die einzige, die angegriffen wird." (Interview mit "Corriere della Sera" vom 05.03.2014)

N


Namenswahl

"Bei der Wahl saß neben mir der emeritierte Erzbischof von São Paolo und frühere Präfekt der Kongregation für den Klerus Kardinal Claudio Hummes - ein großer Freund, ein großer Freund! Als die Sache sich etwas zuspitzte, hat er mich bestärkt. Und als die Stimmen zwei Drittel erreichten, erscholl der übliche Applaus, da der Papst gewählt war. Und er umarmte, küsste mich und sagte mir: "Vergiss die Armen nicht!" Und da setzte sich dieses Wort in mir fest: die Armen, die Armen. Dann sofort habe ich in Bezug auf die Armen an Franz von Assisi gedacht." (Begegnung mit den Medienvertretern am 16.03.2013)

 

Neue Evangelisierung

"Wir müssen das Evangelium auf allen Straßen verkünden, die frohe Botschaft vom Reich Gottes verkünden und - auch mit unserer Verkündigung - jede Form von Krankheit und Wunde pflegen." (Interview mit Antonio Spadaro SJ vom 21.09.2013)

 

"Jeder Getaufte ist, unabhängig von seiner Funktion in der Kirche und dem Bildungsniveau seines Glaubens, aktiver Träger der Evangelisierung, und es wäre unangemessen, an einen Evangelisierungsplan zu denken, der von qualifizierten Mitarbeitern umgesetzt würde, wobei der Rest des gläubigen Volkes nur Empfänger ihres Handelns wäre. Die neue Evangelisierung muss ein neues Verständnis der tragenden Rolle eines jeden Getauften einschließen." (aus dem Apostolischen Schreiben "Evangelii Gaudium" (2013), Nr. 120)

 

"Aber das Evangelium, liebe Freunde, betrifft nicht nur die Religion, es betrifft den Menschen, den ganzen Menschen, es betrifft die Welt, die Gesellschaft, die menschliche Zivilisation. Das Evangelium ist die Heilsbotschaft Gottes für die Menschheit. Aber wenn wir "Heilsbotschaft" sagen, dann ist das nicht nur eine Floskel, nicht nur ein einfaches, leeres Wort, wie es heute so viele gibt! Die Menschheit bedarf dringend der Rettung!" (Begegnung mit der umbrischen Jugend in Assisi, 04.10.2013)

 

"Gott hat uns zu einem bestimmten Zweck erwählt und gesegnet: heilig und untadelig vor ihm zu sein (vgl. Eph 1,4). Er hat uns erwählt - einen jeden von uns -, damit wir in dieser Welt Zeugen seiner Wahrheit und seiner Gerechtigkeit sind. Er hat die Welt als einen wunderschönen Garten erschaffen und uns aufgefordert, für sie zu sorgen. Doch durch die Sünde hat der Mensch diese natürliche Schönheit entstellt; durch die Sünde hat der Mensch auch die Einheit und Schönheit unserer Menschheitsfamilie zerstört und Gesellschaftsstrukturen geschaffen, die Armut, Unwissenheit und Korruption fortbestehen lassen." (Heilige Messe im Rizal Park, Manila, 18. Januar 2015)

 

O


Ökologie

"Achtung vor der Umwelt bedeutet mehr, als bloß reinere Produkte zu gebrauchen oder von uns gebrauchtes Material der Wiederaufbereitung zuzuführen. Dies sind wichtige Aspekte, aber sie genügen nicht. Wir müssen mit den Augen des Glaubens die Schönheit von Gottes Rettungsplan sehen, die Verbindung erkennen zwischen der natürlichen Umgebung und der Würde der menschlichen Person. Männer und Frauen sind als Gottes Abbild und ihm ähnlich erschaffen, und ihnen ist die Herrschaft über die Schöpfung übertragen (vgl. Gen 1,26-28). Als Verwalter von Gottes Schöpfung sind wir berufen, die Erde zu einem wunderschönen Garten für die Menschheitsfamilie zu machen. Wenn wir unsere Wälder zerstören, unseren Erdboden verwüsten und unsere Meere verseuchen, verraten wir diese edle Berufung." (Begegnung mit den Jugendlichen, Sportplatz der Santo-Tomas-Universität, Manila, 18. Januar 2015)

 

Ökumene

"Natürlich ist Christus nicht zerteilt worden. Wir müssen jedoch aufrichtig und mit Schmerz erkennen, dass unsere Gemeinschaften auch weiterhin in Spaltungen leben, die ein Ärgernis sind. Die Spaltungen unter uns Christen sind ein Skandal. Es gibt kein anderes Wort: ein Skandal." (Generalaudienz vom 22.01.2014)

 

Ordensleben

"Ordensleute sind Propheten. Sie sind diejenigen, die eine Nachfolge Jesu gewählt haben, die sein Leben im Gehorsam gegen den Vater nachahmt, Armut, Gemeinschaftsleben und Keuschheit. In diesem Sinn dürfen die Gelübde nicht zu Karikaturen werden, sonst wird zum Beispiel das Gemeinschaftsleben zur Hölle, die Keuschheit zum Leben als alter Junggeselle." (Interview mit Antonio Spadaro SJ vom 21.09.2013)

 

"Denken wir daran, was so viele große heilige Mönche, Ordensfrauen und -männer seit dem Abt Antonius (von Ägypten (251-356) , auch "der Große" genannt, gilt als "Vater der Mönche", Anm. der Red.) getan haben." (Interview mit Antonio Spadaro SJ vom 21.09.2013)

 

Orthodoxe Christen

"In den orthodoxen Kirchen ist diese schöne, ursprüngliche Liturgie erhalten geblieben; wir haben ein bisschen den Sinn für die Anbetung verloren. Sie haben ihn behalten, sie loben Gott und beten ihn an, sie singen, und die Zeit spielt keine Rolle. Mittelpunkt ist Gott, und das ist ein Reichtum... Ich habe einmal den Spruch gehört: Lux ex oriente, ex occidente luxus (aus dem Osten kommt das Licht, aus dem Westen der Luxus). Der Konsumismus, der Wohlstand, haben uns sehr geschadet. Ihr dagegen bewahrt diese Schönheit Gottes im Zentrum. Wenn man Dostojewskij liest, dann spürt man die russische, die östliche Seele. Das ist etwas, was uns sehr gut tun wird. Wir brauchen diese Erneuerung, diesen frischen Wind aus dem Osten, dieses Licht aus dem Osten.." (Auf dem Rückflug vom Weltjugendtag 2013)

 

"Wir sind alle ungeduldig, fertige Resultate zu erreichen. Aber der Weg der Einheit mit den Orthodoxen bedeutet vor allem: zusammen gehen und arbeiten... Die orthodoxe Theologie ist ausgesprochen reich, und ich glaube, sie haben in diesem Moment große Theologen. Ihr Bild von Kirche und Synodalität ist fantastisch." (Interview mit "Corriere della Sera" vom 05.03.2014)

 

P


Papsttum

"Der Papst ist Bischof, Bischof von Rom, und deshalb ist er Nachfolger des Petrus und Stellvertreter Christi. Das sind weitere Titel, aber der erste Titel ist "Bischof von Rom", und von dort kommt alles her. Zu sagen oder zu denken, dass das so etwas wie primus inter pares bedeuten solle... nein, das ist keine Folge davon. Es ist einfach der erste Titel des Papstes: Bischof von Rom. Und dann kommen die anderen Titel... Ich glaube zwar, dass das ein bisschen die Ökumene fördert, aber das ist auch das Einzige..." (Auf dem Rückflug vom Weltjugendtag 2013)

 

"Einer der Titel des Bischofs von Rom ist Pontifex, das heißt Brückenbauer - Brücken zu Gott und zwischen den Menschen. Ich wünsche mir wirklich, dass der Dialog zwischen uns dazu beiträgt, Brücken zwischen allen Menschen zu bauen, so dass jeder im anderen nicht einen Feind, einen Konkurrenten sieht, sondern einen Bruder, den er annehmen und umarmen soll!" (Audienz für das am Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomatische Korps, 22.03.2013)

 

"Die Aufgabe des Papstes ist es nämlich, die Einheit der Kirche zu garantieren; es ist seine Aufgabe, alle Gläubigen an ihre Pflicht zu erinnern, treu dem Evangelium Christi zu folgen; es ist seine Aufgabe, die Hirten daran zu erinnern, dass es ihre wichtigste Aufgabe ist, die Herde zu hüten, der Herr ihnen anvertraut hat und die verirrten Schafe zu suchen und willkommen zu heißen, in Väterlichkeit, Barmherzigkeit und ohne falsche Angst." (Ansprache zum Abschluss der III. Generalversammlung der Außerordentlichen Bischofssynode am 18.10.2014)

 

Pharisäertum/Scheinheiligkeit

"'Aber ich gehe in die Kirche, jeden Sonntag ...'; das können wir alle sagen. Aber wenn dein Herz nicht an der richtigen Stelle ist, wenn du nicht gerecht bist, wenn du nicht diejenigen liebst, die diese Liebe dringend brauchen, wenn du nicht nach dem Geist der Seligkeit lebst, dann bist du nicht katholisch, sondern scheinheilig." (Pastoralbesuch in der römischen Pfarrei "Santa Maria Madre del Redentore a Tor Bella Monaca" am 08.03.2015)

 

Predigt

"Eine schöne Predigt, eine echte Predigt muss beginnen mit der ersten Verkündigung, mit der Botschaft des Heils. Es gibt nichts Solideres, Tieferes, Festeres als diese Verkündigung. Dann muss eine Katechese kommen. Dann kann auch eine moralische Folgerung gezogen werden. Aber die Verkündigung der heilbringenden Liebe Gottes muss der moralischen und religiösen Verpflichtung vorausgehen. Heute scheint oft die umgekehrte Ordnung vorzuherrschen." (Interview mit Antonio Spadaro SJ vom 21.09.2013)

 

Priestertum/Frauenordination

".Seid Hirten mit dem "Geruch der Schafe", dass man ihn riecht -, Hirten inmitten ihrer Herde und Menschenfischer." (Chrisam- Messe, 28.03.2013)

 

"Priester, die - ich erlaube mir dieses Wort - "aseptisch" sind, die wie frisch aus dem Labor kommen und ganz sauber und schön, die helfen der Kirche nicht!" (Begegnung mit dem Klerus der Stadt Rom, 06.03.2014)

 

"Die Diener des Evangeliums müssen in der Lage sein, die Herzen der Menschen zu erwärmen, in der Nacht mit ihnen zu gehen. Sie müssen ein Gespräch führen und in die Nacht hinabsteigen können, in ihr Dunkel, ohne sich zu verlieren. Das Volk Gottes will Hirten und nicht Funktionäre oder Staatskleriker." (Interview mit Antonio Spadaro SJ vom 21.09.2013)

 

"Zur Frauenordination hat sich die Kirche bereits geäußert und sagt: "Nein". Das hat Johannes Paul II. gesagt und zwar mit einer abschließenden Erklärung. Dieses Thema ist beendet, also jene Tür ist zu." (Auf dem Rückflug vom Weltjugendtag 2013)

R


Reform

"Die organisatorischen und strukturellen Reformen sind sekundär, sie kommen danach. Die erste Reform muss die der Einstellung sein." (Interview mit Antonio Spadaro SJ vom 21.09.2013)

 

Relativismus

"Doch es gibt auch noch eine andere Armut! Es ist die geistliche Armut unserer Tage, die ganz ernstlich auch die Länder betrifft, die als die reichsten gelten. Es ist das, was mein Vorgänger, der liebe und verehrte Benedikt XVI., "Diktatur des Relativismus" nennt und was jeden sein eigener Maßstab sein lässt und so das Zusammenleben unter den Menschen gefährdet." (Audienz für das am Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomatische Korps, 22.03.2013)

 

S


Sakramente

"Wenn es stimmt, dass die Sakramente die Sakramente des Glaubens sind, muss man daher auch sagen, dass der Glaube eine sakramentale Struktur hat. Die Wiederbelebung des Glaubens führt über die Wiederbelebung eines neuen sakramentalen Sinns des Lebens des Menschen und der christlichen Existenz. Dabei zeigt sich, wie das Sichtbare und Materielle sich auf das Geheimnis der Ewigkeit hin öffnen." (aus der Enzyklika "Lumen Fidei" (2013), Nr. 40)

 

T


Teufel

"Wer nicht zum Herrn betet, betet zum Teufel." (Eucharistiefeier mit den Kardinälen, 14.03.2013)

 

"Der Teufel ist der Vater der Lügen. Oft verbirgt er seine Fallen hinter dem Anschein der Kultiviertheit, hinter der Verlockung, "modern" und "wie alle anderen" zu sein. Er lenkt uns ab mit dem Köder kurzlebiger Vergnügen, oberflächlichen Zeitvertreibs. Und so vergeuden wir unsere gottgegebenen Geschenke, indem wir uns mit Schnickschnack beschäftigen; wir verschwenden unser Geld für Spiel und Getränke und drehen uns um uns selbst. Wir vergessen, auf die Dinge ausgerichtet zu bleiben, auf die es wirklich ankommt." (Heilige Messe im Rizal Park, Manila, 18. Januar 2015)

U


Über sich selbst

"Ich bin ein Sünder. Das ist die richtigste Definition. Und es ist keine Redensart, kein literarisches Genus. Ich bin ein Sünder." (Interview mit Antonio Spadaro SJ vom 21.09.2013)

 

"Wenn es mir nicht gelingt, ein Diener des Evangeliums zu sein, dann ist mein Leben wertlos!" (Begegnung mit der umbrischen Jugend in Assisi, 04.10.2013)

 

"Naja, ich habe eigentlich ziemlich unnütz gelebt, oder? Mein Leben war gar nicht so intensiv und reich. Ich bin ein Sünder wie jeder. Bloß lässt der Herr mich einfach Dinge machen, die sichtbar sind. Wie oft gibt es Leute, die man nicht sieht, aber das Gute, das sie tun! Intensität lebt man innen, und indem man den Glauben nährt. Wie? Mit fruchtbaren Werken, mit Werken der Liebe für die Leute. Vielleicht ist die schlimmste Sünde gegen die Liebe, einen Menschen zu verleugnen. Da gibt es einen Menschen, der dich liebt, und du verleugnest ihn und tust so, als kennst du ihn nicht. Wer uns am meisten liebt, ist Gott. Gott zu verleugnen ist eine der schlimmsten Sünden, die es gibt. Der Heilige Petrus beging diese Sünde, er verleugnete Jesus... und sie machten ihn zum Papst! Und was bleibt mir da noch übrig? Vorwärts!" (Interview mit der Straßenzeitung "La Carcova News" aus Buenos Aires vom 10.03.2015)

 

V


Verkündigung

"Das ist das Evangelium, die Frohbotschaft: Die Liebe Gottes hat gesiegt! Christus ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben und auferstanden von den Toten. Mit ihm können wir gegen das Böse kämpfen und es jeden Tag besiegen." (Begegnung mit der umbrischen Jugend in Assisi, 04.10.2013)

 

"Die Lehren der Kirche - dogmatische wie moralische - sind nicht alle gleichwertig. Eine missionarische Seelsorge ist nicht davon besessen, ohne Unterscheidung eine Menge von Lehren aufzudrängen. Eine missionarische Verkündigung konzentriert sich auf das Wesentliche, auf das Nötige. Das ist auch das, was am meisten anzieht, was das Herz glühen lässt - wie bei den Jüngern von Emmaus." (Interview mit Antonio Spadaro SJ vom 21.09.2013)

 

"Wir können uns nicht nur mit der Frage um die Abtreibung befassen, mit homosexuellen Ehen, mit den Verhütungsmethoden. ... Die Kirche hat sich manchmal in kleine Dinge einschließen lassen, in kleine Vorschriften. Diener dieser Kirche sollten aber vor allem Diener der Barmherzigkeit sein." (Interview mit Antonio Spadaro SJ vom 21.09.2013)

 

"Wie können wir diesen Kindern und Jugendlichen Christus verkünden? Wie einer Generation im Wandel? Wir müssen dabei sehr aufpassen, dass wir ihnen nicht eine ,Impfung gegen den Glauben' verpassen!" (Begegnung mit Ordensleuten während der 82. Generalversammlung der Generaloberen, Ende November 2013 im Vatikan)

 

Volksfrömmigkeit

"Da die Volksfrömmigkeit Frucht des inkulturierten Evangeliums ist, ist in ihr eine aktiv evangelisierende Kraft eingeschlossen, die wir nicht unterschätzen dürfen; anderenfalls würden wir die Wirkung des Heiligen Geistes verkennen. Wir sind vielmehr aufgerufen, sie zu fördern und zu verstärken, um den Prozess der Inkulturation zu vertiefen, der niemals abgeschlossen ist." (aus dem Apostolischen Schreiben "Evangelii Gaudium" (2013), Nr. 126)

 

W


Werte

"Ich habe diesen Ausdruck von nicht verhandelbaren Werten nie verstanden. Werte sind Werte, Schluss. Ich kann doch auch nicht sagen, von den Fingern einer Hand wäre einer weniger nützlich als der andere. Darum verstehe ich nicht, in welchem Sinne es verhandelbare Werte geben könnte..." (Interview mit "Corriere della Sera" vom 05.03.2014)

 

Wiederverheiratete Geschiedene

"Der Ausschluß von der Kommunion für die Geschiedenen, die in einer zweiten Verbindung leben ist keine Strafe. Es ist gut das in Erinnerung zu rufen." (Interview mit "La Stampa" vom 15.12.2013)

 

Wissenschaft und Kirche

"Die Kirche verlangt nicht, den bewundernswerten Fortschritt der Wissenschaften anzuhalten ... Bei manchen Gelegenheiten gehen aber einige Wissenschaftler über den formalen Gegenstand ihrer Disziplin hinaus und übernehmen sich mit Behauptungen oder Schlussfolgerungen, die den eigentlich wissenschaftlichen Bereich überschreiten. In einem solchen Fall ist es nicht die Vernunft, die da vorgeschlagen wird, sondern eine bestimmte Ideologie, die einem echten, friedlichen und fruchtbaren Dialog den Weg versperrt." (aus dem Apostolischen Schreiben "Evangelii Gaudium" (2013), Nr. 243)

 

Z


Zeitgeist/Verweltlichung

"Heute meint man, dass wir alle wie alle sein müssen, dass wir normaler sein müssen, wie das alle tun, mit diesem pubertären Fortschrittsdenken." (Morgenmesse in Santa Marta, 18.11.2013)

 

"Die Weltlichkeit tut uns nicht gut. Es ist sehr traurig, wenn man einem Christen begegnet, der dem Geist der Welt verfallen ist und meint, die Sicherheit zu haben, die ihm der Glaube gibt, und auch die, die ihm die Welt gibt. Man kann nicht auf beiden Seiten zugleich agieren. Die Kirche - wir alle - müssen die Weltlichkeit ablegen, die zur Eitelkeit führt, zum Stolz, zum Götzendienst." (Begegnung mit den von der Caritas betreuten Armen in Assisi, 04.10.2013)

 

Zölibat

"Die Familie ist die Berufung, die Gott in die Natur des Mannes und der Frau eingeschrieben hat, aber außer der Ehe gibt es noch eine andere, zusätzliche Berufung: den Ruf zum Zölibat und zur Jungfräulichkeit für das Himmelreich. Das ist die Berufung, die Jesus gelebt hat." (Begegnung mit der umbrischen Jugend in Assisi, 04.10.2013)

 

Zweites Vatikanisches Konzil

"Das Zweite Vatikanum war eine neue Lektüre des Evangeliums im Licht der zeitgenössischen Kultur. Es hat eine Bewegung der Erneuerung ausgelöst, die aus dem Evangelium selbst kommt. Die Früchte waren enorm." (Interview mit Antonio Spadaro SJ vom 21.09.2013)