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Beichten? Wozu? Muss man beichten? Und was soll ich beichten? Die Beichte ist, wie jedes Sakrament, ein Zeichen der Liebe und Nähe Gottes. Sie ist ein Geschenk auf dem Weg zu einem erfüllten und befreiten Leben.

Ungezählte Menschen erfuhren und erfahren diese Befreiung im Sakrament der Versöhnung. Die Beichte ist ein heilsames Angebot Gottes an uns und Stärkung zu einem gelingenden Leben!

Schritt 1: Umkehr und Buße

Die Beichte ist eine Einladung an mich, mein Leben ehrlich anzuschauen und neu anzufangen: Wo stehe ich – in meinem Leben, in meinen Beziehungen zu Gott, zu meinem Partner, zu den Eltern, zu Freunden, Kollegen, Nachbarn und zu mir selbst? In welche Richtung soll mein Leben eigentlich gehen? Es geht darum, umzudenken und eine neue Sichtweise zu gewinnen. Die Bibel spricht von Umkehr, die Kirche von Buße. Gemeint ist: Ich möchte etwas in Zukunft besser machen! Ich möchte mein Leben neu ausrichten auf Gott, meine Beziehung zu Gott, den Mitmenschen und mir verbessern bzw. wieder herstellen. Ich möchte neu anfangen.

Schritt 2: Bereuen und Bekennen

Wenn ich mein Leben ehrlich anschaue, entdecke ich so manche Fehler und Schwächen, Schuld und Unversöhntes: ein verletzendes Wort, das ich gesagt habe; eine Hilfe, die ich verweigert habe; eine Lüge, die ich ausgesprochen habe. Ich bin versucht, das wegzuschieben, zu verharmlosen oder zu beschönigen. Aber eigentlich werde ich es nicht los. In der Beichte stelle ich mich meiner Schuld. Ich schaue auf das, was mich belastet, was ich bereue und vertraue es Gott an – in dem Wissen, dass er mich annimmt trotz Ecken und Kanten und er mir Versöhnung schenkt.

Schritt 3: Vergebung und Neuanfang

In der Beichte darf ich vor Gott all das aussprechen, was mir leid tut: das Böse, das ich getan habe, das Gute, das ich nicht getan habe. Gott wendet sich mir liebend zu. Durch den Priester spricht er mich los von meinen Sünden. Er schenkt mir Vergebung – Vergebung, die mich aufrichtet, befreit und heilt. Ich darf neu anfangen!

Suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie in Ruhe über sich und ihr Leben nachdenken können. Ein sogenannter Gewissensspiegel (auch im Gotteslob zu finden) kann Ihnen dabei helfen. Er liefert Ihnen die notwendigen Stichworte, um das Herz und die Augen zu öffnen. Überlegen Sie: Was tut mir wirklich leid? Was schmerzt mich?
 
Fassen Sie einen Vorsatz. Was möchte ich in meinem Leben ändern? Worum möchte ich mich besonders bemühen?
 
Die Beichte beginnt mit einem Kreuzzeichen. Dann sprechen Sie das aus, worüber Sie sich bei der Gewissenserforschung Gedanken gemacht haben, was Ihnen leid tut, was Sie belastet. Der Priester hört Ihnen zu, manchmal fragt er nach, manchmal bestärkt er Sie in Ihrem Mut, neu anzufangen, manchmal hilft er Ihnen mit einer Stelle aus der Bibel. Er wird Ihnen eine Buße zusprechen – sozusagen eine Aufgabe geben, zum Beispiel ein Gebet oder eine Betrachtung. Die Buße soll wie ein Rückenwind wirken, der Sie in Ihrem Neuanfang unterstützt und trägt.


Anschließend erteilt der Priester die Lossprechung mit den Worten:

Gott, der barmherzige Vater hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt  und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden. So spreche ich dich los von deinen Sünden. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."


Das Kreuzzeichen beschließt die Beichte.

Erkundigen Sie sich in Ihrer Pfarrei. Beichttermine können Sie im Pfarrbrief finden, auf der Homepage der Pfarrei oder Sie erfragen sie im Pfarramt. In jeder Pfarrgemeinde gibt es feste Beichtzeiten, oft samstags vor dem Vorabendgottesdienst. Vor den großen Festen wie Weihnachten und Ostern gibt es meist zusätzliche Beichtgelegenheiten.


Sie können aber auch jederzeit individuell mit Ihrem Pfarrer einen Termin für ein Beichtgespräch vereinbaren.


Weitere Beichtgelegenheiten bieten häufig auch Wallfahrts- oder Klosterkirchen an, zum Beispiel das Karmelitenkloster in Regensburg. Dort können Sie werktags zwischen 9 und 11 Uhr sowie nachmittags (außer Mittwoch) zwischen 15 und 17 Uhr beichten.


Möglichkeiten zur Beichte werden meist auch bei Wallfahrten oder Einkehrtagen angeboten.

Die Beichte im Beichtstuhl ist die bekannteste Form der Beichte.

Das Beichtgespräch findet in einem Beichtzimmer oder im Pfarrhaus statt. In einer persönlicheren und vertrauteren Atmosphäre kann der Beichtende das zur Sprache bringen, was ihn bedrückt und seine Schuld bekennen.

Welche Form Sie auch immer wählen, Sie brauchen keine Angst haben, etwas falsch zu machen.

Es gilt das Beichtgeheimnis, d.h. ein Priester ist zur absoluten Verschwiegenheit verpflichtet. Er darf nichts von dem, was in der Beichte zur Sprache kommt, weitersagen.


Die Sakramente der Kirche

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