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Barnabas: Mitstreiter des Apostels Paulus

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Mission ist heute ein ebenso selbstverständlicher wie umstrittener Begriff. Selbstverständlich, weil wir wissen, was damit gemeint ist: Die Verkündigung des Evangeliums an möglichst alle Menschen. Umstritten, weil wir auch um die Schattenseiten der Mission im Laufe der Kirchengeschichte wissen. In der frühen Kirche stellt sich die Frage nach der rechten Mission immer wieder. Wie soll das Evangelium verkündet werden? Wer kann überhaupt Christ werden? Von den entscheidenden Entwicklungen im ersten christlichen Jahrhundert zeugt das Leben und Wirken des heiligen Barnabas.

 

Barnabas und der Apostel Paulus

Barnabas stammte aus einer jüdischen Familie und kam aus Zypern. In Jerusalem schloss er sich den Christen an: „Auch Josef, ein Levit, gebürtig aus Zypern, der von den Aposteln Barnabas, das heißt übersetzt: Sohn des Trostes, genannt wurde, verkaufte einen Acker, der ihm gehörte, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.“ (Apostelgeschichte 4,36-37) Barnabas spielte auch für Paulus eine große Rolle: Als dieser auf dem Weg nach Damaskus dem auferstandenen Herr begegnete und sich vom Christenverfolger zum Christen bekehrte, war die Gemeinde in Jerusalem verständlicherweise etwas skeptisch: „Alle fürchteten sich vor ihm, weil sie nicht glaubten, dass er ein Jünger war.“ (Apg 9,26) Barnabas aber scheint dem Bekehrten geglaubt zu haben, legte ein gutes Wort für ihn ein und sorgte für seine Akzeptanz bei den anderen Christen.

 

Das Konzil von Jerusalem

Als Missionar war Barnabas gemeinsam mit Paulus in Antiochien, dann in Zypern und Kleinasien auf dem Gebiet der heutigen Türkei unterwegs. Dabei entbrannte Streit zwischen verschiedenen Missionskonzepten, deren Lösung auch die Trennung von Judentum und Christentum mit sich brachte oder wenigstens beschleunigte: Nach Barnabas und Paulus konnten sich Menschen zu Christus bekennen und Christen werden, auch wenn sie keine Juden waren. Sie mussten sich folglich nicht beschneiden lassen, wurden also im eigentlichen Sinne keine Juden. Das stieß auf Widerstand und dieser sollte auf einem Konzil in Jerusalem beigelegt werden. Paulus und Barnabas berichten von ihren großen Erfolgen als Missionare und das Konzil fasst einen Beschluss: Die zum Christentum konvertierten Heiden sollten sich nicht an das ganze Gesetz der Tora halten müssen. Nur vier Gebote sollten weiterhin auch für sie verpflichtend sein: „Götzenopfer, Blut, Ersticktes und Unzucht zu meiden.“ (Apg 15,29)

 

Große Weichenstellungen

Damit waren wichtige Weichen gestellt und Barnabas war an diesem Entschluss der Schilderung der Apostelgeschichte nach maßgeblich beteiligt. Es gab nun also Christen, die nicht Juden waren und auch keine Juden wurden. In den folgenden Jahrzehnten trennten sich Judentum und Christentum immer weiter voneinander. Auch wenn wir heute von zwei Religionen sprechen, sind Juden und Christen aber doch Geschwister, Kinder des einen Gottes. Der Legende nach soll Barnabas später sogar Bischof in Mailand geworden und am Ende als Märtyrer in seiner Heimat Zypern gestorben sein.

Die Kirche feiert den heiligen Barnabas am 11. Juni.



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