News Bild Bei dem passionierten Krippenbauer Michael Elsner in Ebermannsdorf

Bei dem passionierten Krippenbauer Michael Elsner in Ebermannsdorf

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Eine alljährliche Krippentour am Beginn des Monats Januar hat Bischof Rudolf Voderholzer nach Ebermannsdorf geführt. Durch Presse und Fernsehen hatte er vom passionierten Krippenbauer Michael Elsner jun. erfahren und es hatte ihn neugierig gemacht, diese ganzjährige Krippenausstellung zu besuchen. Die ganze Familie hatte sich eingefunden, um den Bischof bei seinem Besuch in der Schulstraße 9a zu begleiten. Bischof Rudolf ist ein großer Krippenfreund und hat eine beträchtliche Sammlung eigener Krippen in verschiedensten Größen und Stilen, weshalb er sehr gerne, wenn es ihm möglich ist, andere Krippenbauer und deren Werke besucht.

Michael Elsner führte seinen Ehrengast persönlich durch sein Haus, in dem sich auf drei Etagen über hundert verschiedene Krippen befinden: alle im Laufe der letzten Jahre von ihm selbst hergestellt. Seine Leidenschaft zum Krippenbau wurde in ihm bereits im Kindesalter geweckt, als er seinem Vater beim alljährlichen Aufbau der Weihnachtskrippenlandschaft behilflich war. Damals fielen ihm öfter kleine, verbesserungswürdige Einzelheiten auf, die er, der Zehnjährige, dann geschickt verwirklichte.

Mit zunehmendem Alter wuchs in ihm der Wunsch, mit Holz zu arbeiten, und so war es nur logisch, dass er dieses Hobby zu seinem Beruf machte. Er wurde Schreiner. Freunde und Bekannte baten ihn eines Tages, die eine oder andere Krippe, die sie irgendwo auf einem Bild gesehen hatten, nachzubauen. Sein Ehrgeiz war geweckt und er stellte fest, dass dieses Bauen von unterschiedlichen Gebäuden, Stallungen, Häusern oder Palästen mit unterschiedlichen Materialien, vor allem aber mit seinem Lieblingswerkstoff Holz, ihm unglaublich viel Spaß machte. Heute sagt er schmunzelnd „Krippenbauen macht süchtig!“ und lehrt das seit fast dreißig Jahren auch in unzähligen Krippenbaukursen der Volkshochschule. Selbstverständlich hat er die vielen Krippen, die in den verschiedenen Räumen seines Wohnhauses in Regalen stehen, alle selbst gemacht. Mit viel Liebe zum Detail und viel Inspirationen aus Büchern, Ausstellungen oder von Bekannten. Einige der Exemplare sind sogar Häusern aus der Amberger Altstadt nachempfunden.

Mit den zahlreichen verschiedenen Darstellungen der Geburt Christi in unterschiedlichen Stilrichtungen, Größen und Landschaften beeindruckte er den hohen Gast sehr. Aber auch Bischof Rudolf teilte sein großes Wissen um den Wert, die Bedeutung und die Geschichte der Krippe mit den anwesenden Familienmitgliedern Elsners. So erfuhr man, warum von den Hirten oft ein gebundenes Lamm vor der Krippe niedergelegt wird. Es symbolisiere die Menschwerdung des Lammes Gottes und weise quasi den Weg des Kindes voraus. „Seht das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“ (Joh 1,29). Dass das Jesuskind in eine Futterkrippe gelegt wurde, habe die Bezeichnung „Weihnachtskrippe“ ursprünglich geprägt. Der Stall mit Ochs und Esel darin soll die bittere Not des Kindes versinnbildlichen, in die es hineingeboren wurde. Beim Anblick der Weihnachtskrippe werde man zurückversetzt in die eigene Kindheit, so Bischof Rudolf. Diese Erinnerung, die von der Liebe Gottes erzähle, der Kind geworden ist, um zu sagen, wie nahe er jedem Menschen sei, könne man an die Kinder und Enkelkinder weitergeben, indem man die Krippe in den Häusern gemeinsam aufbaut.

Sehr interessiert betrachtete der Bischof die Feinheiten der unterschiedlich gebauten Krippenarten, mal heimatlich, mal orientalisch oder alpenländisch. Auch zu den jeweiligen Figuren, die Elsner in Vitrinen aufbewahrt, wusste er einiges an Hintergrundinformationen zu geben, etwa dass die heiligen drei Könige einerseits wohl die Völkerwelt Europas, Afrikas und Amerikas repräsentieren, aber auch die drei Lebensalter Jugend, Mittelalter und Greis.

Der Bischof berichtete in diesem Zusammenhang schmunzelnd von einer Playmobil- Krippe, die in Landshut steht, in der der Erbauer alle verfügbaren Playmobilfiguren zur Krippe kommen lässt, die es gibt, was ein kunterbuntes, fröhliches Bild ergibt. Er überreichte zum Abschied an alle ein Büchlein „Vom Staunen und Bewundern“, das das maßgebliche Schreiben von Papst Franziskus über die Krippen und ihren Wert sowie seine eigenen Aussagen zu diesem Thema enthält.



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