News Bild Exzentrisch, nicht imperialistisch - Die Theologie positioniert sich

Exzentrisch, nicht imperialistisch - Die Theologie positioniert sich

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(fak/pdr) „Als Frage an alle abschließenden Antworten und nicht als Antwort auf alle abschließenden Fragen“ – so beschrieb Prof. Dr. Bernhard Laux die Theologie, beim Actus academicus der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Regensburg am 12. Mai 2004. Laux, der seit Oktober 2002 die Professur „Theologische Anthropologie und Wertorientierung“ innehat, und somit diese Schwerpunktsetzung der Regensburger Fakultät institutionell vertritt, fungiert auch als Koordinationsstelle für die intra- und interdisziplinäre Vernetzung. Diese Stoßrichtung zeigt sein Festvortrag „Wirtschaftsethik – oder: Vom exzentrischen Charakter der Theologie“.

Die „altehrwürdige“ Theologie sei exzentrisch: Sie falle aus dem Rahmen, weil sie sich der modernen Diät von Sinn, Ethos und Bedeutung des Menschen nicht anschließt. Kirche und Theologie wollen sich nicht auf ein funktionales Teilsystem mit der Auflage der Nichteinmischung reduzieren lassen, sondern halten an dem heilwollenden Gott als ihrem Zentrum fest. Theologie steht im Diskurs mit anderen Wissenschaften, rezipiert und ergänzt diese. Im Gespräch mit der Wirtschaft und den Wirtschaftswissenschaften heißt das: An den Extremphänomenen der religiösen Aufladung von Waren im „Kult-Marketing“ und der Modellierung des ganzen Menschen als „homo oeconomicus“ im Ansatz des „ökonomischen Imperialismus“ wird erkennbar, wie hier der Mensch und seine Welt ökonomisch abgeschlossen wird. Gegen solche Schließung hat Theologie einen öffnenden Horizont einzubringen. Sie erweist sich als exzentrisch, aber nicht imperialistisch, indem sie nicht abschließende Antwort auf alle Fragen, sondern Frage an alle abschließenden Antworten ist.

Den Bericht des Dekans Prof. Dr. Konrad Baumgartner prägte der staatlich verordnete Sparzwang, dem ein Anstieg der Studierenden auf rund 700 und konstruktive Lösungswege entgegengehalten werden. Mit dem Ökumenepreis der Kurt-Hellmich-Stiftung wurden drei Wissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum ausgezeichnet. Einen starken Akzent legte die Fakultät auf die Würdigung der Volker-Nechleba-Stiftung. Die 20jährige Kooperation des Ehepaares Nechleba mit der Fakultät kam bereits rund 1000 Studierenden aller Fakultäten der Universität Regensburg zugute. Die Stiftung fördert spirituelle Angebote in Andenken an den als 20jährig verstorbenen Studenten Volker Nechleba, der sich als Sinnsuchender mit der Realisierung des Glaubens in außerordentlichem Maße beschäftigte.



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