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Pontifikalamt zum Hochfest Erscheinung des Herrn

„Werden wir Sterne, Wegweiser zur Krippe“

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Am Hochfest Erscheinung des Herrn, auch Epiphanie genannt, feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer mit zahlreichen Gläubigen im Dom St. Peter ein Pontifikalamt. Im Volksmund wird der Tag auch Dreikönigstag genannt. Das Festhochamt feierte der Bischof in Konzelebration mit dem Domkapitel. Es wurde kirchenmusikalisch von Domorganist Professor Franz Josef Stoiber an der Orgel und einem Männerensemble ehemaliger Domspatzen unter der Leitung von Max Rädlinger gestaltet.

Alttestamentliche Verheißung und neutestamentliche Erfüllung

Im Blick auf das Hochfest der Erscheinung des Herrn betonte Bischof Rudolf die Bedeutung einer gesamtbiblischen Betrachtung. Was im Alten Testament vom Propheten Jesaja verheißen (Jesaja, 60,1-6: Völkerwallfahrt auf den Berg Zion,) und in den Psalmen besungen wurde (Psalm 72: „Nationen wandern zu Deinem Licht/ und Könige zu Deinem strahlenden Glanz“), das erfüllt sich im Neuen Testament (Matthäus 2,1-12: Die Huldigung der Sterndeuter). Die Weisen an der Krippe sind nicht nur die Repräsentanten der Gott suchenden Völker, die Tradition ließ sie auch die drei Lebensalter (Jüngling, Mann und Greis) und die drei Kontinente (Europa, Afrika und Asien) vertreten, über die man auf dem Landweg das Heilige Land erreichen kann. Diskussionen vergangener Monate aufgreifend betonte Bischof Rudolf in seiner Predigt: „Nicht die Darstellung eines Afrikaners, sondern seine Verbannung von der Krippe ist Rassismus.“

„Ich nehme Dich an als den Herrn“

Als nicht unbedingt alltagstauglich bezeichnete der Bischof die Gaben von Gold, Weihrauch und Myrrhe, verwies aber gleich darauf, dass sie uns „viel tiefer in die existenzielle Bedeutung von Weihnachten“ hineinführen. Eine Betrachtung von Joseph Kardinal Ratzinger hilft beim Verstehen dort weiter. Diese Geschenke stellten nämlich in der orientalischen Weltordnung einen Rechtsakt dar, die Anerkennung einer Person als Gott-König: „Ich nehme Dich an als den Herrn. Ich bin Dir zur Verfügung. Verfüge Du über mich.“ Die Sterndeuter kamen zur Krippe. kehrten nicht zu Herodes zurück sondern trugen die Botschaft vom menschgewordenen Gottessohn in die Welt, ließen sich vom Kind in der Krippe in den Dienst nehmen.

Sternsinger sind Missionare unserer Tage

Das Jahrhunderte alte Sternsingerbrauchtum bezeichnete Bischof Rudolf als eine „wunderbare Umsetzung des Evangeliums“. Bei der größten Solidaraktion von Kindern für Kinder opfern diese ihre Zeit, bezeugen ihren Glauben und helfen Kindern in aller Welt. Sowohl bei der bundesweiten zentralen Aussendungsfeier der Sternsinger, die vergangene Woche in Regensburg stattfand, als auch in den vielen Pfarreien des Bistums, die der Bischof seit Weihnachten besucht hatte, wurde der Grundsatz umgesetzt: „Wir lassen nichts ausfallen, wir lassen uns was einfallen!“ Da gab es digitale Angebote oder analoge, wie Sternsingen in den Vorgärten oder an zentralen Plätzen im Ort, da wurden Weihrauch, Kreide und Segensaufkleber „eingetütelt“ und ausgetragen.

„Christus segne dieses Haus“

Nach der Predigt und dem Apostolischen Glaubensbekenntnis segnete Bischof Rudolf das Dreikönigswasser, Salz, Kreide und Weihrauch. Danach schrieb Bischof Rudolf den Segensgruß an das Südportal des Domes: „20*C+M+B 22 – Christus mansionem benedicat“, zu Deutsch, „Christus segne dieses Haus“. Volkstümlich werden diese drei Buchstaben auch mit den Initialen der Namen der drei Weisen in Verbindung gebracht: Caspar, Melchior und Balthasar. Ihre Namen tauchen in der Westkirche erst im 6. Jahrhundert auf. Bereits seit Ende des 3. Jahrhunderts entsprang einer umfangreichen Legendenbildung ihre Anzahl und die Bezeichnung als Könige. Das Matthäusevangelium spricht von Magiern, Sterndeutern und nennt ihre drei Gaben: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Im Anschluss an das Pontifikalamt konnten sich die Gläubigen Dreikönigswasser und Päckchen mit Weihrauch, Kreide und einem Segensgebet mit nach Hause nehmen.



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