News Bild STADT.KLIMA.NATUR – Schöpfungstag der Diözese erkundete Landshuter Innenstadt

STADT.KLIMA.NATUR – Schöpfungstag der Diözese erkundete Landshuter Innenstadt

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Trotz Corona-Krise und nasskaltem Herbstwetter war der Schöpfungstag der Diözese Regensburg wieder ein voller Erfolg. Das Tragen eines Mund-Nasenschutzes und die Einhaltung der Abstandsregeln waren obligatorisch und stellten keine Beeinträchtigung für die jährlich stattfindende Veranstaltung dar. Denn die rund 70 Teilnehmer konnten selbstständig aus verschiedenen Vertiefungsangeboten auswählen, die in Kleingruppen durchgeführt wurden. Heuer stand der mittlerweile 16. Schöpfungstag der Diözese Regensburg unter dem Motto "STADT.KLIMA.NATUR" und nahm ganztägig den Klimaschutzgedanken im Stadtgebiet in den Blick. Die Innenstadt von Landshut zeigte sich als stetig wachsende Mittelstadt mit seiner Pendelentfernung zu München als idealer Austragungsort.

Vorsorgende Stadtplanung versus ökosoziale Kriterien

Wie schafft man in einer Stadt Nischen für Kleintiere und Pflanzen? Welchen Herausforderungen muss man sich angesichts eines steigenden Siedlungsdrucks und den nötigen Anpassungen an die Folgen des Klimawandels stellen? Und wie kann dann eine vorsorgende Stadtplanung nach ökosozialen Kriterien funktionieren? Das sind nur einige Fragen, denen die eingeladenen Fachreferenten und Teilnehmer nachgingen. "Dieses Jahr ist der Schöpfungstag sogar auf Bayernebene angesiedelt, als zentraler Beitrag der Kirchen zur Ökumenischen Schöpfungszeit. Landshut bietet sich aufgrund seiner zentralen Lage und der lebendigen zivilgesellschaftlichen Umweltszene für die Ausrichtung dieses Ereignisses besonders an", betonte die verantwortliche Umweltbeauftragte der Diözese Regensburg, Beate Eichinger.

Von Baumriesen und Stadtplanern

Zum Auftakt der Veranstaltung sprach Stadtrat Dr. Thomas Keyner (Die Grünen) zum Thema: "Klimawandel in der Stadt. Herausforderungen für Mittelstädte".  Dabei beleuchtete er die Bausteine für eine klimafreundliche Stadt am Beispiel Landshut, wie kurze Wege, für Gewerbe, Handel und Wohnen, die mobile und gleichzeitig umweltfreundliche Stadt, die Aufwertung und Vernetzung von Grünzügen, Schaffung und Erhalt von Bäumen und Grünanlagen oder die Energiestadt, die sparsam und regenerativ wirken muss. Eine ökumenische Vesper bildete den würdigen Abschluss des Informationstages. Dieser standen von katholischer Seite Stiftspropst Dr. Franz Joseph Baur aus Landshut und Domkapitular Thomas Pinzer aus Regensburg, die evangelische Dekanin Dr. Nina Lubomierski aus Landshut sowie seitens der Griechisch-orthodoxen Kirche Archimandrit Georgios Siomos vor. Zuvor hatten alle Teilnehmer aber die Gelegenheit an verschiedenen Angeboten teilzunehmen. Da gab es unter anderem eine Exkursion hinauf zum Hofgarten, in der man Landshuts Giganten - die Baumriesen in der Stadt kennenlernte und interessantes über deren natürliche Ästhetik und Artenvielfalt erfuhr. <link http: www.lbv-landshut.de landshutsgiganten.html _blank external-link-new-window baumgiganten>"Landshuts Giganten" ist ein Projekt des Verbands für Arten- und Biotopschutzes zur Bestandsaufnahme derartiger Großbäume, bei dem jeder Naturfreund mitwirken kann.

Der Wert eines Baumes

Unter dem Titel "Mit Mauersegler, Schwalbe, Spatz & Co. Unter einem Dach" galt es, Kunstnester in der Altstadt zu erkunden. Unter dem Titel "Stadtplanung - kommunale Entscheidungen zwischen Klimanotstand und politischen Zwängen?" gewannen die Teilnehmer Einblicke in die Arbeit der Stadtplanerin Ingeborg Heilmeier-Dahme. Im Rahmen eines geführten Stadtsparziergangs entdeckte man Stadtbiotope in Landshut, zugleich wurde ein "Urban Gardening Projekt vorgestellt. Dabei wurde verdeutlicht, wie wichtig der Pflanzen- und Baumbestand für eine Stadt ist: Eine 100 Jahre alte Buche besitzt beispielsweise ca. 600.000 Blätter und eine Blattfläche von 1.200 qm². 18 Kilo Kohlendioxid verarbeitet ein solcher Baum an einem einzigen Sonnentag. Das ist der durchschnittliche Kohlendioxidabfall von zwei Einfamilienhäusern. Staub und schädliche Stoffe bleiben in den Blättern hängen. Die Luft wird angefeuchtet. 13 Kilo Sauerstoff wird durch die Photosynthese gebildet und deckt den Bedarf von rund 10 Menschen. Das ist der "Wert eines Baumes".



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