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Bischof Gerhard Ludwig: "Willkommen Heiliger Vater"

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(pdr) Bischof Gerhard Ludwig hat das Jahr der Vorbereitung auf den Pastoralbesuch von Papst Benedikt XVI. ab dem Festtag der Erscheinung des Herrn eröffnet. Er erklärte im Hohen Dom St. Peter: "Von der Kathedra der Diözese Regensburg aus rufe ich nach Rom: Willkommen Heiliger Vater."
Nachdem der Bischof von Regensburg ein gutes und gesegnetes neues Jahr gewünscht hatte, würdigte er den Besuch des Papstes in diesem Jahr 2006 als ein Jahrtausendereignis: „Komm, Heiliger Vater, um uns zu stärken.“ Benedikt XVI. sei in Regensburg kein Fremder, erinnerte Bischof Gerhard Ludwig. In Pentling unterhalte er eine Privatwohnung: „Nun besucht er uns als Stellvertreter Christi, um uns auf unserem Glaubensweg zu stärken.“ In diesem Zusammenhang wies Bischof Gerhard Ludwig Kritik an dem Begriff des „Stellvertreters Christi“ zurück. Er verwies dabei auf die biblische Fundierung dieses Dienstes im zweiten Korintherbrief, in dem der Apostel Paulus schreibt: „Wir sind also Gesandte an Christi Statt.“
Der Bischof appellierte, „nicht im Sensationellen stehen zu bleiben“. Die Visite Benedikts XVI. stehe unter dem Vorzeichen der Verkündigung und der Seelsorge. Dem geistlichen Ereignis werde nicht gerecht, wer im Papst nur „den Prominenten sieht, der oft im Fernsehen erscheint“. Bischof Gerhard Ludwig erklärte dagegen: „Uns ist nicht an einem Medienrummel gelegen. Das bringt nichts.“
Der Regensburger Hirte würdigte das bisherige Pontifikat Benedikts XVI. Viele Menschen in der ganzen Welt habe der Papst aus Deutschland durch seine Haltung der Demut und Bescheidenheit beeindruckt. „Ihm wäre es ein leichtes gewesen, auf all die Anfeindungen hinzuweisen, die noch Kardinal Joseph Ratzinger in den vergangenen Jahren erfahren musste. Wir wissen, wer das alles ausgesprochen hat.“ Es gelte eben auch, für die Wahrheit zu leiden, die sich aber letztlich durchsetzen werde.
Sodann forderte Bischof Gerhard Ludwig dazu auf, „das Kommen des Papstes geistlich gut vorzubereiten, zusammen mit unseren nicht-katholischen Freunden aus anderen Konfessionen und Religionen“. Für die Zeit der Vorbereitung verwies der Bischof auf die Sendung der Kirche, Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung Gottes mit den Menschen zu sein. Um dieser Sendung gerecht zu werden, müssten verschiedene Widerstände beseitigt werden: die Gleichgültigkeit gegenüber Gott, die Trägheit gegenüber den Mitmenschen und die Nachlässigkeit bei der Feier der Heilswerke. In Wirklichkeit sei es eine Freude, in der Gemeinschaft des pilgernden Gottesvolkes den Weg in eine helle Zukunft hinein gehen zu dürfen.
Zuvor hatte Bischof Gerhard Ludwig den tieferen dogmatischen Sinn des Festes der Erscheinung des Herrn angesprochen. Das Geheimnis der Menschwerdung werde liturgisch an zwei Hochfesten entfaltet: An Weihnachten werde auf die Geburt des Herrn in seiner Menschheit hingewiesen, während Erscheinung des Herrn den Aspekt betone, dass Gott selber in Jesus Christus gegenwärtig wurde: „Und das feiern wir heute.“ Die Sterndeuter, die den Neugeborenen besuchten, symbolisierten die menschliche Existenz. „Wir sind als Pilger unterwegs zu Gott, vor dem wir uns beugen wollen“, erklärte Bischof Gerhard Ludwig. „Dabei müssen wir uns immer wieder fragen: Machen wir uns auf die Suche nach dem Heil oder bleiben wir am Königshof des Herodes stehen? Oder ergehen wir uns allein in intellektuellen Diskussionen wie die Schriftgelehrten, die zwar die Botschaft richtig deuteten, aber nicht weitergingen? Mit den Weisen, die gemeinschaftlich aufgebrochen sind, gehen wir inmitten des Gottesvolkes.“



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