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Offener Campus Theologie: Tod im Leben – Leben im Tod

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Mit dem Offenen Campus bot die Regensburger Fakultät für Katholische Theologie am 12. November ein neues Kooperationsformat mit der theologisch-pastoralen Fortbildung des Bistums an. Wissenschaft und kirchliche Praxis trafen sich zum Diskurs über den Tod in seinem Bezug auf das Leben und dem, der es schenkt. 50 Mitarbeiterinnen aus Pastoral und Religionsunterricht kehrten für einen Nachmittag zurück an ihre Fakultät. Sechs Professoren gaben einen Einblick in die Werkstatt theologischen Denkens der Gegenwart.

 

Kann ich den Tod überleben?

Die Kirchenrechtlerin Sabine Demel näherte sich dem Thema im Gespräch mit dem Moraltheologen Rupert Scheule anthropologisch und stieß dabei auf die überraschende Frage: Haben Leichen Rechte? Jeder Leichnam ist als Identitätszeichen eines Verstorbenen zu ehren. Wer diese Abbildlichkeit, beispielsweise bei einer Körperwelten-Schau, entfremdet, muss sich rechtfertigen. Für Christen ist die Verbindung zum Verstorbenen auch deshalb bleibend, weil für ihn ewiges Leben erhofft wird.

Thomas Schärtl-Trendel und Tobias Nicklas brachten Philosophie und Bibel in einen produktiven Dialog, in dem sie die Grundsatzfrage stellten: Kann ich den Tod überleben? Dabei reichte die diskutierte Spannweite von der Vorstellung, dass sich Identitätsmerkmale transformativ durch den Tod durchtragen bis hin zur Notwendigkeit eines neuen Schöpfungsaktes Gottes nach dem völligen Untergang eines Menschen im Sterben. Kann letztlich nur die biblisch bezeugte ewige Treue Gottes Garant für ein Leben nach dem Tod sein?

Als Kirchengeschichtler führte Andreas Merkt spätantike Grabinschriften an, die vom Glauben Zeugnis geben, dass Verstorbene in Gott eingehen, aber ihre Vollendung noch aussteht bis die Geschichte dieser Welt abgeschlossen sein wird. Erwin Dirscherl plädierte als Dogmatiker für „Gott als das ‚letzte Ding‘ des Geschöpfs“ und stellte die Frage, ob jeder Mensch im Sich-verlassen sich darauf verlassen kann in die grenzenlose Liebe Gottes hineinzusterben?

 

Perimortale Kompetenz

Das Format des „Offenen Campus“ machte deutlich, dass die Vermittlung und Reflexion von Todeskompetenz zur Kernaufgabe von Theologie gehört. Ab dem Wintersemester 2020 wird man in Regensburg den Masterstudiengang <link https: www.uni-regensburg.de theologie moraltheologie perimortale-wissenschaften-ma index.html _blank external-link-new-window website der uni>„Perimortale Wissenschaften“ studieren können.



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